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Gary J. Lucken

Videospiele sind ein wunderbare Sache. Sie sorgen nicht nur für die nötige Entspannung nach einem anstrengenden Tag, sondern fördern auch die Kreativität und lassen für uns Langeweile zu einem Fremdwort mutieren. Vielen Menschen sind der interaktiven Unterhaltung sogar so sehr verfallen, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen. So auch der Künstler Gary J. Lucken. Er macht aus Pixeln Kunstwerke und das finden nicht nur Spieler faszinierend. Mittlerweile zählen namenhafte Firmen wie BBC, Sony und YAHOO zu Gary´s Kunden. Wie sieht wohl ein Leben aus, wenn man der Pixelsucht verfallen ist? Gary J hat uns in einem Interview Einblicke in sein Leben gegeben, das von Kunst und Videospielen geprägt ist.

rebelgamer.de: Hallo Gary, hast du wirklich Zeit für ein Interview? Kannst du tatsächlich kurz damit aufhören deine verrückten Pixelbilder zu erstellen?

Gary: Nein, ich hab keine Zeit für ein Interview, bis dann! Nur Spaß! Ich versinke gerade unter einem riesigen Stapel Arbeit und habe erst kürzlich cooles Zeug gemacht, auf das ich echt stolz bin.

rebelgamer.de: Erzähl uns doch ein bisschen was über dich und von deinem Leben in London und der Schweiz.

Gary: Ich lebe in der Schweiz, komme aber oft nach London zurück, weil ich die Stadt wirklich vermisse. Ich vermisse gutes Curry, ich vermisse englische Magazine und die Möglichkeit, in einen Shop zu spazieren und ein neues Game am Release-Tag zu kaufen. Wenn ich in England bin, dann vermisse ich das Essen und die Stille der Schweiz. Vielleicht finde ich eines Tages einen Ort, an dem ich alles habe.

rebelgamer.de: Wann hast du damit angefangen Bilder mit so unglaublich vielen Details zu machen und warum?

Gary: Ich habe damit angefangen, als ich noch ein Kind war. Ich spielte mit Grafikpaketen auf dem Amiga und dem PC herum. Später, als dann das Internet kam, bin ich in
Foren auf Leute gestoßen, die süchtig nach 8 und 16-Bit-Spielen waren. Das waren großartige Pixel-Künstler die es liebten Bilder mit den kleinen Vierecken zu machen. Das habe ich dann auch versucht und wurde so süchtig nach Pixel-Kunst. Ich habe auch damals schon Cartoons gezeichnet, aber die Zeichnungen dann in Pixelgrafiken zu transferieren brachte meine Arbeit auf ein neues Level. Ich liebte die Details, die ich auf diese Weise darstellen konnte.

rebelgamer.de: Bist du von Pixeln besessen?

Gary: Ich denke das musst du sein, um einen Fulltime-Job wie diesen machen zu können.

rebelgamer.de: Wie lange dauert es, ein solches Bild zu gestalten und wo beginnt man am besten bei einem neuen Werk?

Gary: Es hängt hauptsächlich davon ab, was ich gerade zeichne. Eine Pixel-Stadt zu erstellen kann eine Woche, aber auch ein paar Monate dauern. Kleinere Teile dauern oft nur ein paar Tage. Normalerweise fange ich mit einer groben Bleistiftzeichnung an, oder ich verwende ein existierendes Artwork als Standard-Layout in Photoshop.

Sebastian: Mittlerweile hast du ja Kunden wie SONY, BBC und FHM – wie hast du auf dich aufmerksam gemacht?

Gary: Sie alle haben mich entweder über meine Webseite ausfindig gemacht oder frühere Artworks von mir gesehen. Wenn du es einmal geschafft hast, ein paar Arbeiten in Zeitungen zu veröffentlichen, entsteht ein Schneeballeffekt. Je mehr Zeug du machst, desto mehr Leute kriegen es mit. Das bedeutet es kommt wieder mehr Arbeit ins Haus.

rebelgamer.de: Was denken deine Freunde über deine Arbeit? Gibs zu, sie nennen dich einen Nerd oder?

Gary: (lacht) Ich denke sie sind wie ich besessen von Videospielen und haben ebenfalls eine nerdige Vergangenheit. Ich empfand es nie beschämend ein Nerd zu sein – das ist großartig! Abgesehen davon sind mir einige meiner Freunde neidisch, weil ich von Daheim aus arbeite, aufstehe wann ich will und keinen Chef habe, dem ich Rechenschaft ablegen muss.

rebelgamer.de: Ok, jetzt bin ich auch neidisch. Was für ein Bild aus deinem Portfolio gefällt dir eigentlich am besten und warum?

Gary: Ich denke im Moment ist es ein Poster, das ich für das Magazin Edge gemacht habe. Darin sind ein paar winzige Sprites enthalten, auf die ich echt stolz sein kann.
Es war einfach großartig, da das Poster in der Videospiel-Community so gut ankam und überall im Internet positive Kommentare darüber zu lesen waren. Das Sahnehäubchen war dann, als David Jaffe (US-amerikanischer Videospiel-Designer u. a. God of War) twitterte, dass er das Poster liebt.

rebelgamer.de: Hast du in Zukunft was Neues geplant?

Gary: Ich möchte gerne selbst mehr Spiele machen, aber im Moment habe ich so viele Aufträge, da habe ich kaum Zeit für persönliche Projekte. Ich möchte noch immer kleine Pixel-Spielzeuge entwerfen und meine Artworks in Ausstellungen sehen – das sind momentan meine Träume.

rebelgamer.de: Möchtest du ein paar Worte an unsere Leser richten?

Gary: Klar, spielt mehr Videospiele und seid stolz darauf ein Gamer oder ein Nerd zu sein, nutzt es zu eurem Vorteil.

rebelgamer.de: Vielen Dank Gary, dass du für uns deine Pixelsucht kurzzeitig unterdrückt hast. Ich wünsche dir auch in Zukunft viel Erfolg.

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