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Sex in Games

Lange Zeit bevor der Ausdruck “Killerspiele” den Kritikern der virtuellen Unterhaltung über die Lippen glitt, gerieten Videospiele durch ein nahezu genauso sensibles Thema in Verruf. Die Rede ist von Games die erstmals versuchten interaktiven “Sex” darzustellen. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort “versuchten”! Wie sich die Inszenierung virtueller Lust von damals auf die heutigen Blockbuster auswirkte, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Als das Spiel “Sex Games” im jahre 1985 für den C64 veröffentlicht wurde,das Thomas und Markus Landgraf in ihrer Freizeit entwickelten, konnte noch niemand ahnen, dass sich daraus eine eigene Sparte innerhalb des Videospielmarktes entwickeln würde. Auf satirische Art versuchten die Brüder damals Rüttelspiele wie die Winter und Summer Games den Rang abzulaufen. Insgesamt musste man in Sex Games fünf verschiedene Sexpraktiken erfolgreich absolvieren. Überigens wurde “Sex Games” von der damaligen BPjS (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften – heute Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien – am 26.Mai 1987 nachträglich indiziert.

Bereits zwei Jahre später erzielte Sierra On-Line mit dem Start der Leisure-Suit-Larry-Serie und dezenterem Einsatz des “unwirklichen Körperkontaktes” als Sex Games, einen riesen Erfolg. In Leisure Suit Larry war es die Aufgabe des Spielers eine Traumfrau für Larry zu finden. Schnell war damals klar, dass jede Frau, die er ins Bett bekommt, eine potentielle Traumfrau darstellte. Die “Rätsel”, der Charm des Hauptcharakters und besonders die gewisse Portion “Sex” verhalfen der Serie zu einer großen Fangemeinde.

Nachdem sich herausstellte, dass Erotik in Adventures gut ankommt, bewies einige Jahre später (1995) das Entwicklerstudio reLINE Software mit Biing! – Sex, Intrigen und Skalpelle, dass Sex und Wirtschaftssimulation auch eine erfolgreiche Kombination ergeben kann. In dieser Krankenhaussimulation war es das Ziel, jeden Tag möglichst viele “Lümmel” (die Währung des Spiels) zu verdienen. Diese benötigte man, um die Räumlichkeiten möglichst komfortabel auszubauen und kompetente Krankenschwestern einzustellen, deren Umfang der Oberweite wichtiger war als ihre fachliche Ausbildung.

Biing! erhielt von der Fachpresse zahlreiche Auszeichnungen, obwohl die Meinung über die Darstellung der Spielinhalte damals schon zweigeteilt war. Mit Wet: The Sexy Empire – ebenfalls eine Wirtschaftssimulation – feierten die Enwtickler Interactive Strip 1998 übrigens ähnliche Erfolge wie reLINE Software mit Biing!.

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