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Assassin’s Creed 4: Black Flag im Test – Wir stechen nicht nur in See

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Assassinen und Piraten? Wie passt denn das zusammen? Diese Frage haben wir uns gestellt, als Ubisoft die ersten Szenen aus Assassin’s Creed 4: Black Flag zeigte. Aber als wir den Titel erstmals anspielen konnten, merkten wir sofort, dass sich das neue Setting bestens für ein Assassinen-Abenteuer eignet. Warum? Das erfahrt ihr in unserem Test.

Zu Beginn sei erwähnt, dass man sich in Assassin’s Creed 4: Black Flag zwar häufig auf hoher See befindet, den Großteil des Spiels verbringt man jedoch auf dem Festland. Und das ist auch gut so. Schließlich erwarten wir von einem neuen Assassin’s Creed zwar frischen Wind in den Segeln der Serie, aber auf die beliebten Schleichelemente wollen wir nicht verzichten. Da freut es uns, dass Ubisoft für Black Flag auf alte Tugenden setzt und uns wieder zahlreiche Möglichkeiten gibt, uns schleichend fortzubewegen. Ja, auch als säbelrasselnder Pirat macht es Spaß, sich durchs dichte Unterholz zu schleichen, einen Feind via Pfiff heranzulocken, um ihn dann kurz darauf niederzustrecken. Aber keine Sorge, wer lieber auf direkte Konfrontationen steht, der wird natürlich nicht eingeschränkt. Ihr könnt auch mit gezogener Pistole in ein Fort stürmen, um beispielsweise gefangene Freibeuter zu befreien.

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An den Kämpfen an sich hat sich übrigens nicht viel verändert. Ihr blockt, wartet auf den richtigen Augenblick um zu kontern, schlagt zu und kümmert euch dann um den nächsten Gegner. Das Kampfsystem funktionierte bereits in den vorherigen Teilen gut und kann auch im neuesten Ableger wieder überzeugen. Innovationen sucht man jedoch vergebens, das stört aber nicht weiter. Als Entschädigung dafür, dürft ihr euch in Black Flag auf weitläufige Gebiete freuen, die zum Erkunden einladen. In über 75 unterschiedlichen Schauplätzen dürft ihr eurem Entdeckertrieb freien Lauf lassen und auf Schatzsuche gehen, Jagd auf seltene Tiere machen und antiken Ruinen erkunden. Und das macht richtig Spaß. Ich fand das Setting von Assassin’s Creed 3 zwar sehr stimmig, jedoch fühle ich mich in der Karibik ein gutes Stück wohler – was wirklich nichts mit dem Rum zu tun hat.

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Zur Story: Wir schreiben das Jahr 1715 und Piraten haben gerade Hochsaison. Das passt dem jungen, gesetzlosen Capitain Edward Kennway (der Großvater des Protagonisten aus dem dritten Teil) – dessen Rolle ihr übernehmt – perfekt in den Kram. Seine Sehnsucht nach Ruhm (nicht Rum) hat ihm zwar großen Respekt als Pirat eingebracht, aber zugleich auch jede Menge Ärger. Denn er findet sich schneller im Konflikt zwischen Assassinen und Templern wieder, als es ihm lieb ist. Die Geschichte um Edward ist schön erzählt und Ubisoft nahm sich genügend Zeit, den einzelnen Charakteren eine Persönlichkeit einzuhauchen, die man in früheren Teilen etwas vermisste. Abgesehen davon verpasst es Ubisoft auch nicht, die Geschichte über 13 Kapitel hinweg spannend zu erzählen. Von gewagten Einbrüchen, bis hin zu pompösen Seeschlachten, wird alles geboten, was die Karibik hergibt. Natürlich gibt es auch wieder kürzere Abschnitte in der Neuzeit. Hier steuert ihr einen Mitarbeiter bei Abstergo Entertainment. Diese Abschnitte erweitern zwar das Spielerlebnis nicht wirklich, versorgen euch jedoch mit interessanten Hintergrundinfos zur Story.

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Apropos Seeschlachten: Diese spielen in Assassin’s Creed 4: Black Flag eine wichtigere Rolle denn je. Bereits im Vorgänger durfte man sich am Steuer eines Schiffes versuchen. Dies erwies sich jedoch mehr als zusätzliches Spielelement, nicht als Kernkomponente, wie es in Black Flag der Fall ist. Verschiedenste Missionen – sowohl Haupt- als auch Nebenaufgaben – verschlagen euch auf euer Schiff, das ihr nicht nur zum Erkunden verwendet, sondern auch, um gegnerische Schiffe zu entern. Und dieses Feature zählt ganz klar zu den großen Highlights des Titels. Es macht unglaublich viel Spaß ein feindliches Schiff erfolgreich auf den Meeresgrund zu schicken. Gerade am Anfang erweist sich das zwar als etwas schwierig, da man zu Beginn des Spiels lediglich über ein ziemlich lahmes Schiff verfügt, das man erst im Laufe des Spiels zu einem schlagkräftigen Kriegsschiff ausbaut.

Assassin’s Creed 4 Black Flag 4

Abgesehen davon erfordert es etwas Taktik, ein Schiff mit gezielten Schüssen manövrierunfähig zu machen. Habt ihr das geschafft, dann könnt ihr den Befehl zum Entern geben. Seid ihr erfolgreich, dann winken neue Ressourcen, mit denen ihr euer Schiff pimpen könnt. Alternativ dürft ihr die Besetzung des feindlichen Schiffes auch entkommen lassen, was euren Ruf verbessert. Übrigens könnt ihr via App und Tablet euer Schiff auch auf Raubzüge schicken, wenn ihr nicht gerade vor der Konsole sitzt. Dieses Feature stand jedoch zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung. Nebenbei könnnt ihr euch die Zeit auch mit der Jagd nach Haien und Walen vertreiben. Das erfordert ebenfalls etwas Übung. Am Anfang haten wir durchaus etwas Probleme, das richtige Timing zu finden, um die Harpune erfolgreich im Ziel zu versenken. Hat man den Dreh raus, dann wird man mit einigen Erfolgserlebnissen belohnt.

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Die Grafik von Assassin’s Creed 4: Black Flag ist übrigens für Current-Gen-Verhältnisse ziemlich beeindruckend, auch wenn man im Gegensatz zur Next-Gen-Version auf einige Effekte verzichten muss. Abgesehen davon geht auch ab und an die Framerate etwas in die Knie. Das nervt zwar, dafür wird man aber häufig mit einer tollen Aussicht belohnt. Auch bei der Darstellung des Meeres hat sich Ubisoft alle Mühe gegeben, einen realistisch wirkenden Wellenganz zu simulieren. Die Animationen sind wie üblich auch sehr gelungen, aber große Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger konnten wir hier nicht feststellen. Und ja, auch was die Genauigkeit der Steuerung betrifft hätten wir uns etwas mehr Fine-Tuning gewünscht. Wenn ihr je einen Assassin’s Creed-Titel gespielt habt, dann wird es euch mit Sicherheit immer mal wieder passiert sein, dass ihr in die falsche Richtung gesprungen seid, oder ihr ungewollt die Richtung gewechselt habt. Auch damit müsst ihr manchmal in Black Flag rechnen. Sonst gibt es über das neueste Assassinen-Abenteuer aber kaum etwas zu meckern.

httpv://youtu.be/EyLIhpPOtpk

Unser Fazit:
Ubisoft ist es mit Assassin’s Creed 4: Black Flag gelungen, die Serie spielerisch auf einen neuen Kurs zu bringen, ohne dabei auf alte Tugenden zu verzichten. Und auch auf technischer Seite kann Black Flag überzeugen – besonders was die Next-Gen-Versionen betrifft. Dieser Titel begeistert nicht nur Serien-Veteranen, sondern auch Spieler, die auf der Suche nach einem umfangreichen Action-Titel mit viel Abwechslung sind – besonders wenn man dem Piraten-Setting etwas abgewinnen kann. Wir sind schon gespannt, was sich Ubisoft für den nächsten Teil einfallen lässt. Bis dahin verbringen wir aber noch einige unterhaltsame Stunden auf unserem Schiff.

Unsere Wertung:
RebelGamer-Assassins-Creed-Black-Flag-Wertung

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