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Ryse: Son of Rome im Test – Action-Kracher oder Grafikblender?

Ryse 1

Endlich startet Microsoft mit der Xbox One in die nächste Konsolengeneration und mit ihr zahlreiche vielversprechende Games. Darunter auch Ryse: Son of Rome – eines der Games, auf das sich Fans der Konsole am meisten freuen. Bereits die erste Präsentation von Ryse beeindruckte mit epischen Schlachten und tollen Kampfszenen. Nun erfahrt ihr in unserem Test, ob das neue Game aus dem Hause Crytek die großen Erwartungen erfüllen kann.

Ryse Son of Rome

Zu Beginn möchten wir gleich erwähnen, dass sich Crytek weitgehend von der Quicktime-Orgie distanziert hat, die wir auf der diesjährigen E3 gesehen haben – und das ist auch gut so. Die Kämpfe fallen in Ryse: Son of Rome sogar überraschend taktisch aus und erfordern einiges an Geschick am Controller.

Gegner versuchen stets euch zu umzingeln und euch in die Enge zu treiben, um euch kurz darauf gehörig den römischen Hintern zu versohlen. Es ist also wichtig, dass ihr mit Bedacht angreift, sonst segnet ihr schneller das Zeitliche, als euch lieb ist. Ausweichmanöver und Blocks gehören ebenso zum spielerischen Alltag in Ryse, wie gut platzierte Combos – und diese werden mit neue Skills, Perks und Exekutionen (es gibt über 100) belohnt. Crytek will mit dem “Flow”-Kampfsystem erreichen, dass sich Spieler in den unzähligen Kämpfen gefordert fühlen und auf Dauer keine Langeweile aufkommt und das gelingt dem Studio – zumindest über weite Strecken – auch ganz gut. Aber machen wir uns nichts vor: Ryse ist ein waschechter Hack’n’Slay-Titel und nachdem man den tausendsten Gegner niedergestreckt hat, stellt sich – wie auch in vielen anderen Titel dieses Genres – etwas Monotonie ein.

Ryse Son of Rome

Habt ihr einen Gegner etwas “bearbeitet”, leuchtet dieser in einer bestimmten Farbe auf, die dem jeweiligen Button des Xbox One Controllers entspricht. Drückt man rechtzeitig, dann wird man mit zusätzlichen Punkten belohnt. Was die Kämpfe betrifft, dürften euch vor allem die brutalen Exekution im Gedächtnis bleiben, bei denen sich die Kontrahenten häufig von Gliedmaßen verabschieden müssen. Übrigens lässt sich auch die Umgebung für deratige Finisher missbrauchen. Feinde kann man auf diese Weise etwa von Abgründen schmeissen oder gegen eine Wand schmettern. Ryse ist also nichts für Zartbesaitete. Blocks sind ebenfalls überlebenswichtig. Ist euer Block-Timing perfekt, könnt ihr sogar schweren Angriffen entgehen. Abgesehen davon lassen sich mit einem Block auch Pfeile zurück zum Sender schleudern. Nicht ganz realistisch, dafür nützlich.

Der Protagonist Marius Titus verfügt übrigens neben einem Schild und einem Schwert nur noch über Speere. Während man mit Schwert und Schild die KI-Krieger im Nahkampf ins Jenseits schickt, werden die Speere genutzt, um Gegner aus der Distanz auszuschalten.

Für etwas Abwechslung sorgen Szenen, in denen Marius zusammen mit seinen Kollegen agiert. So müsst ihr beispielsweise an manchen Stellen eine Schildformation bilden, um einem tödlichen Pfeilregen standzuhalten. Abgesehen davon könnt ihr eure Gefolgsleute auch losschicken, damit sie euch Rückendeckung geben. Man kann die KI-Kollegen sogar via Sprachbefehl zur Unterstützung rufen. Das funktionierte aber leider noch nicht wirklich gut. An der deutschen Spracherkennung muss Microsoft unbedingt noch etwas feilen.

Etwas nervig fanden wir die Szenen, in denen wir an einer stationären Armbrust heranstürmende KI-Soldaten umgemäht haben. Diese Szenen hätte sich Crytek getrost sparen können.

Ryse Son of Rome 4

Auch im Gladiator-Modus dreht sich – wie sollte es anders sein – alles um den Kampf. Zusammen mit einem Kollegen dürft ihr euch in verschiedenen Settings – die Arena ändert dynamisch die Umgebung – gegen heranstürmende Feindwellen beweisen. Ihr könnt euren Charakter im Koop-Modus übrigens nach euren Vorstellungen gestalten. Schließlich will man sich ja mit seinem virtuellen Alter Ego identifizieren.

Grafisch kommt Ryse: Son of Rome übrigens so prachtvoll daher, dass selbst der alte Gaius Iulius – würde er denn noch leben – beeindruckt wäre. Versteht mich nicht falsch: Natürlich ist da noch Luft nach oben, aber es sieht einfach toll aus, wenn das Licht auf der Rüstung von Marius reflektiert oder wenn während einer Schlacht ein Regen aus Feuerpfeilen über einen hereinbricht. Abgesehen davon sind die Animationen erste Sahne. Hier hat Crytek in Sachen Motion Capturing ganze Arbeit geleistet. Wir sind gespannt, zu was die Xbox One leistungstechnisch noch im Stande ist.

Ryse Son of Rome 5

Auch die verschiedenen Schauplätze sind toll gewählt. Von New York über Rom, bis hin zu modrigen Sümpfen, ist alles dabei, was das Spielerherz begehrt. Und nahezu jedes Szenario bietet optische Highlights, die man sich als Gamer wünscht. Die Areale sind zwar ziemlich linear aufgebaut, dem Spielspaß tut dies jedoch keinen Abbruch.

Die Story ist größtenteils auch schön inszeniert und motiviert bis zum Schluss. Einen Innovationspreis hat Ryse jedoch nicht verdient. Ihr übernehmt die Rolle des römischen Soldaten Marius Titus, der mit ansehen muss, wie seine Familie brutal von Barbaren abgeschlachtet wird. Wie zu erwarten ist, begleitet ihr nun Marius auf seinem Pfad der Rache. Wer sich mit einer Story zufrieden gibt, die gut erzählt wird, aber keine unvergesslichen Handlungsstränge bietet, der wird nicht enttäuscht.

Ryse Son of Rome 6

Unser Fazit: Wer sich die Xbox One zum Launch besorgt und etwas für Action übrig hat, der sollte sich Ryse: Son of Rome nicht entgehen lassen. Die Grafik ist top, das Kampfsystem macht Laune – auch wenn es sich nach einiger Zeit etwas monoton anfühlt – und der Koop-Modus sorgt für Abwechslung. Mit etwas mehr spielerischen Freiraum (und vielleicht mehr Rollenspielelementen) wäre Ryse aber noch ein gutes Stück cooler.

httpv://youtu.be/ecsCrOEYl7c

Unsere Wertung:RebelGamer-Ryse-Son-of-Rome-Wertung

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