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Xbox One im Test: Microsofts Next-Gen-Konsole geht an den Start

Xbox One

Lange mussten wir warten, aber nun steht Microsofts Next-Gen-Konsole Xbox One endlich angestöpselt in unserem Test-Center und wir sind bereit, das gute Stück genauestens unter die Lupe zu nehmen, damit ihr auch wisst, ob sich der Kauf zum Release am 22. November lohnt.

Aber bevor wir loslegen, lasst uns noch einmal kurz die vergangenen Monate Revue passieren. Im Mai stellte Microsoft die Xbox One vor und konnte vor allem mit den gezeigten Games bei den Spielern punkten. Allen voran überzeugte die Präsentation von Ryse: Son of Rome dank epischen Schlachtszenen und einer wirklich beeindruckenden Grafik. Aber auch andere Titel, wie etwa das Rennspiel Forza Motorsport 5 oder der Action-Titel Quantum Break, machten bereits einen guten Eindruck.

Als Microsoft jedoch verkündete, dass die Xbox One ständig mit dem Internet verbunden sein muss und dass man Spiele nicht so einfach tauschen kann, war die Enttäuschung bei den Fans groß und ein Shitstorm sondergleichen brach los.

Microsoft lenkte jedoch rechtzeitig ein, warf den Online-Zwang und die einstige Gebrauchtspiele-Strategie über Bord, um so den Wünschen der Fans gerecht zu werden. Dank dieser Entscheidung müssen wir die Xbox One nun nur einmalig mit dem Internet verbinden, um damit zocken zu können.

Xbox One

Bevor wir uns an den Controller wagen, hier noch ein paar technische Daten zur Xbox One:

Prozessor: 8-Kern-CPU (AMD x86-Prozessor mit 1,75 GHz)
Grafikkarte: AMD GCN GPU taktet mit 853MHz 12 Recheneinheiten
Arbeitsspeicher: 8 Gigabyte
Festplatte: 500 Gigabyte HDD
Schnittstellen: USB 3.0, HDMI In/Out, 802.11n Wireless / Wi-Fi Direct, LAN
Bewegungssteuerung: Kinect mit 1080p-Kamera
Laufwerk: Blu-ray
Abmessungen: 343 x 80 x 263 Millimeter
Gewicht: 3,18 Kilogramm
Preis: 499,00 Euro
Release: 22. November 2013

Einige Wochen vor dem Launch der Xbox One hat Microsoft die Prozessorgeschwindigkeit von 1,60 GHz auf 1,75 GHz aufgestockt – wahrscheinlich, um mit der PS4 gleichzuziehen. Selbiges gilt für die Taktrate der GPU, die zum Produktionsstart kurzfristig von 800 MHz auf 853 MHz angehoben wurde.

So oder so ist die Konsole mit acht Prozessorkernen, acht Gigabyte Arbeitsspeicher und einer Radeon-GPU mit GCN-Architektur für die Zukunft gewappnet. Und dass die Xbox One beeindruckende Grafik ruckelfrei und ohne nervige Slowdowns darstellen kann, wurde bereits mit zahlreichen Games bewiesen. Leider sind die Ladezeiten in manchen Games – für Next-Gen-Verhältnisse – teils etwas lang.

Hier der Lieferumfang der Xbox One:
– Xbox One
– Kinect-Sensor
– Controller
– Headset
– HDMI Kabel (Kategorie 2)
– Stromkabel und Netzteil

httpv://youtu.be/lbrmAsxJPv4

Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Xbox One ziemlich groß – und nicht wirklich leicht – ausgefallen ist. Dafür ist die Konsole sauber verarbeitet und macht optisch in jedem Wohnzimmerregal eine gute Figur. Das Design lässt sich insgesamt als schlicht und dennoch stilvoll beschreiben. Und auch wenn es auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig ist, so gefällt es uns etwas besser, als das Design der Xbox 360. Aber wie gesagt: Etwas kleiner hätte die Xbox One schon sein können und auch ein internes Netzteil wäre wünschenswert gewesen.

Hier nun die technischen Daten des Controller:

Max. Betriebsabstand: Bis zu 9.1 m
Steuerungen: D-pad;2 Analog-Sticks
Anschlusstechnik: Wireless
Kompatible Spielekonsolen: Microsoft Xbox One
Erforderliche Batterie: 2 x AA Typ

Der Controller wurde natürlich ebenfalls überarbeitet. Am auffälligsten sind die fehlenden Rillen und Löcher, in denen in der vorherigen Version die Schrauben versenkt wurden. Microsoft hat komplett auf störende Elemente verzichtet, um ein möglichst bequemes Handling zu ermöglichen. Auch die Sticks und das D-Pad wurden überarbeitet, wodurch sich die Steuerung noch präziser gestaltet. Die größte Neuerung ist jedoch das Rumble-Feature in den Triggern. Durch das Rumble-Feedback fühlen sich beispielsweise Schüsse oder Bremsmanöver ziemlich intensiv an. Eine gute Neuerung wie wir finden.

Auch die Analog-Sticks wurden überarbeitet und verfügen nun über mehr Grip. Abgesehen davon funktioniert das D-Pad im Vergleich zum 360-Controller nun etwas genauer. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Controller gewohnt gut in der Hand liegt und keinen Grund zur Kritik lässt. Für meinen Geschmack liegt der Xbox One Controller sogar etwas besser in der Hand, als der DualShock 4.

Xbox One

Startet man die Xbox One dann fällt einem sofort das neue Kachel-Dashboard auf, das man in ähnlicher Form von Windows 8 kennt. Das Menü ist durchdacht und umfasst alle wichtigen Funktionen, die man von einer Next-Gen-Konsole erwartet. Auf den ersten Blick wirkt das Menü vielleicht etwas unübersichtlich. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber an den neuen Look. Übrigens: Die Xbox One bietet zwei Boot-Modi: Wählt ihr “Schnelles Hochfahren“, dann fährt die Konsole in wenigen Sekunden hoch. Entscheidet ihr euch für den „Energie sparen“-Modus, dann spart ihr zwar Storm, ihr müsst euch dann jedoch mit einem längeren Boot-Vorgang abfinden.

Unter anderem kann man die Xbox One für die ganze Familie konfigurieren. So ist es beispielsweise möglich, verschiedene Datenschutzeinstellungen vorzunehmen, unterschiedlichen Anmeldetypen auszuwählen und vertrauliche Daten zu verwalten.

Cool: Per Sprachbefehl kann man sowohl Fernseher, als auch Xbox One einschalten. Die Anmeldung erfolgt automatisch. Darüber hinaus lässt sich die Xbox One auch mit einem Tablet oder Smartphone steuern.

Ein weiteres, sehr nützliches Feature ist die neue Snap-Funktion, mit der man eine gewünschte App seitlich an den Screen „andocken“ kann – so ähnlich wie in Windows 8. So ist es beispielsweise möglich ein Spiel zu zocken, während man sich in der “Sidebar” ein Tutorial-Video ansieht oder im Internet surft. Der Wechsel der Apps geht leicht von der Hand und – was noch viel wichtiger ist – nahezu verzögerungsfrei. Leider ist das Snap-Fenster natürlich etwas begrenzt und somit ist nicht immer eine optimale Darstellung gewährleistet.

Um es noch bequemer auf dem Sofa zu haben, kann man – dank des neuen Kinect-Sensors – auch mittels Sprachkommandos Filme, Spiele oder Anwendungen starten. Auch Skype-Videokonferenzen sind dadurch kein Problem. Ach ja, wer nicht will, dass Microsoft Daten weiterverwertet, der kann in den Optionen festlegen, welche Daten lokal gespeichert und welche direkt gelöscht werden. Mehr Infos dazu könnt ihr dem Privacy Statement von Microsoft entnehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte jedoch einfach den Stecker des Kinect-Sensors ziehen, wenn dieser nicht benötigt wird.

Die Sprachkommandos funktionieren übrigens ziemlich gut – zumindest meistens. Und hier kommen wir zu einem ziemlich nervigen Problem. Damit sich Sprachkommandos im Wohnzimmer durchsetzen können, sollte eine 100-prozentige Funktionalität gegeben sein. Es nervt einfach, wenn man die Xbox öfters darum bitten muss, Skype zu starten. Vor allem wenn mehrere Menschen im Raum sind, kann das ziemlich komisch wirken. Aber trotzdem: Die Sprachsteuerung ist ein cooles Feature, das jedoch durch Updates unbedingt noch verbessert werden sollte. Hier sind wir aber ziemlich zuversichtlich.

Auch die automatische Gesichtserkennung ist ein Feature, das ich nie mehr missen möchte. Setzt ihr euch auf die Couch, so erkennt die Microsoft-Konsole sofort, dass ihr euch vor dem Fernseher befindet und zeigt euch eure Games, Medien und alle anderen Daten, die für euch bestimmt sind. Das spart Zeit und nerviges Einloggen entfällt damit. Ein weiterer Vorteil: Ihr könnt so alle eure Daten auf jeder beliebigen Xbox aufrufen.

httpv://youtu.be/ZIb5pjPi-E0

Zum Start der Xbox One stehen folgende Spiele in den Händlerregalen:
– Assassin’s Creed IV Black Flag
– Battlefield 4
– Call of Duty: Ghosts
– Crimson Dragon
– Dead Rising 3 (erscheint nicht in Deutschland)
– FIFA 14
– Fighter Within
– Forza Motorsport 5
– Just Dance 2014
– Killer Instinct
– LEGO Marvel Super Heroes
– Lococycle
– Madden NFL 25
– NBA 2K14
– NBA LIVE 14
– Need for Speed: Rivals
– Powerstar Golf
– Ryse: Son of Rome
– Skylanders: Swap Force
– Zoo Tycoon
– Zumba Fitness: World Party

Ryse Son of Rome

Während Titel wie Battlefield 4, Call of Duty: Ghosts und FIFA 14 auch für die Konkurrenz-Konsolen erscheinen, sind zum Launch der Xbox One einige wirklich lohnenswerte Exklusivtitel erhältlich. Zu den Highlights zählen hier Ryse: Son of Rome, Dead Rising 3 (leider nicht in Deutschland), Forza Motorsport 5 und Killer Instinct. Darüber hinaus werden die Titel Minecraft: Xbox One Edition, Plants vs. Zombies: Garden Warfare, Project Spark und Titanfall zu einem späteren Zeitpunkt zeitexklusiv für die Xbox One erscheinen.

Also egal ob Action-Fan, Racing-Enthusiast oder Gelegenheitsspieler, die Xbox One bietet zum Launch für alle Genres genügend Auswahl.

Die Xbox One spielt übrigens keine 360-Spiele ab. Man kann jedoch die Xbox 360 via HDMI an die Xbox One anschließen. Hat man das erledigt, so steht die Vorgänger-Konsole als Live-Kachel zur Verfügung.

Forza Motorsport 5

Aber auch in den kommenden Monaten erscheinen einige hochkarätige Spiele exklusiv für die Xbox One. Darunter Quantum Break – ein Action-Spiel von Remedy –, Halo 5, Fable: Legends und D4, – ein Mystery-Titel der Macher von Deadly Premonition.

In Sachen Spiele hat die Xbox One also einiges zu bieten. Sowohl die Zahl der exklusiven Titel, als auch der Third-Party-Support kann sich sehen lassen. Und dank der Leistung der Xbox One sehen die Spiele beeindruckend gut aus. Vor allem exklusive Games wie Ryse: Son of Rome und Forza Motorsport 5 versetzten uns ins Staunen. Einziger Wermutstropfen: Die meisten Xbox One-Titel werden “lediglich” in 720p dargestellt. Auf der PS4 laufen die Spiele in der Regel in 1080p.

Entscheidend für den Erfolg einer Konsole ist heutzutage aber nicht nur das Spieleangebot und die Hardware Power, sondern auch ein durchdachtes Online-Angebot mit wichtigen Features wie Sharing-Funktion, Self-Publishing und Social-Media-Anbindung. Und auch hier hat Microsoft an alles gedacht.

So werden beispielsweise dank der DVR-Funktion die letzten fünf Spielminuten automatisch aufgezeichnet. Wenn euch in einem Online-Match etwas Spannendes passiert ist, habt ihr die Szenen auf der Festplatte. Das gespeicherte Video könnt ihr dann noch editieren, um es dann mit Freunden zu teilen. Möchtet ihr die letzten 30 Sekunden eines Spiels aufzeichnen, reicht ein einfacher Sprachbefehl.

Zudem können unabhängige Entwickler über das neue Self-Publishing Programm, Spiele für Xbox One entwickeln und diese danach digital über den Xbox One Store vertreiben. Im Store werden die Spiele dann übersichtlich präsentiert und auf Grundlage bereits gespielter Titel erhält man dann Vorschläge zu Spielen, die einem gefallen könnten. Ob und wie erfolgreich das Self Publishing Programm von Microsoft ist, lässt sich erst in den kommenden Monaten beurteilen, wenn mehr Indie-Entwickler ihre Titel im Store zum Download anbieten.

In Sachen Online-Gaming hat sich Microsoft ebenfalls einiges einfallen lassen. So findet man mit Smart Match, das basierend auf neuartigen Algorithmen funktioniert, immer den passenden Mitspieler. Man kann selbst entscheiden, ob man gegen erfahrene Spieler oder doch eher gegen Anfänger zocken möchte. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Online-Matches zum Ärgernis werden.

Die neue Spielerbewertung soll darüber hinaus dafür sorgen, dass man schon vor Spielbeginn weiß, wem man auf dem Schlachtfeld gegenübersteht. Übrigens: Den Xbox Live-Gamertag und -Gamerscore kann man direkt auf der Xbox One weiterführen.

Abgesehen davon ist es laut Microsoft praktisch unmöglich, in auf Xbox Live gehosteten Spielen zu cheaten. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich das jedoch noch nicht nachprüfen.

Nützlich: Wenn ein Spiel ein Update benötigt, dann kann man schon während des Downloads – der im Hintergrund läuft – spielen. Das spart Zeit und Nerven!

Darüber hinaus können Spieler nun kinderleicht Ingame-Clips erstellen, diese vertonen und dann hochladen. Kinect macht’s möglich! Online können sich eure Freunde dann eure Clips ansehen. Stellt euch vor, ein Kumpel kommt in einem beliebigen Spiel, an einer beliebigen Stelle, nicht weiter. Nun könnt ihr ihm helfen, indem ihr beispielsweise ein kleines Walkthrough-Video erstellt.

httpv://youtu.be/_1mfIg1I3zE

Microsoft will uns mit der Xbox One aber nicht nur zum Zocken vor den Fernseher locken, sondern auch mit zahlreichen anderen Multimedia-Diensten. So ist es beispielsweise möglich, Musik- und Filmdateien via Netzwerk (DLNA) abzuspielen. Darüber hinaus kann man mit der neuen Microsoft-Konsole Musik-CDs wiedergeben. Das ist für euch eine Selbstverständlichkeit? Mit der PS4 ist dies – zumindest zum Launch – nicht möglich. Übrigens zeigt euch schon das schlichte Design der Konsole, dass Microsoft die Xbox One im Wohnzimmer als Multimedia-Gerät neben dem Sat-Receiver im TV-Rack sieht.

Auch ein Sat-Receiver lässt sich via HDMI anschließen. So kann man mit Sprachkommandos zwar zum TV-Programm wechseln, ein spezieller Sender lässt sich jedoch bisher nicht ansteuern. Darüber hinaus scheint der Programmführer mit unserem Satellitenprogramm noch so seine Probleme zu haben. Das ist jedoch nichts, dass nicht mit Updates ausgebessert werden könnte. Schade ist es dennoch. In Amerika scheint die TV-Kompatibilität deutlich besser zu funktionieren.

Unser Fazit:
Microsoft hat mit der Xbox One eine tolle Konsole abgeliefert, die wirklich durchdacht konzipiert wurde und gerade im Multimedia-Zeitalter mit sinnvollen Neuerungen punktet. Dazu zählt sowohl das Dashboard mit der nützlichen Snap-Funktion, als auch auf der Hardware-Seite der verbesserte Kinect-Sensor und der neue Controller. Auch leistungstechnisch kann die Xbox One überzeugen, auch wenn sie faktisch der PlayStation 4 von Sony etwas unterlegen ist. Dafür bietet Microsoft unserer Meinung nach – gerade zum Start der Konsole – ein etwas stärkeres Launch-Line-Up, als die Konkurrenz. Abgesehen davon entscheiden auf lange Sicht die verfügbaren Spiele über Erfolg oder Misserfolg einer Konsole. Mit anderen Worten: Wer gerne zockt und die nächste Gaming-Generation nicht verpassen möchte, der kann sich die Xbox One bedenkenlos zulegen.

Leider funktionieren die Sprachkommandos nicht immer so, wie man es sich wünscht. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich Microsoft bald um die Problematik kümmert.

Auf die Frage, ob man sich nun eine Xbox One oder eine PS4 kaufen soll, können wir nur einen Tipp geben: Seht euch die Launch-Titel der jeweiligen Konsolen genauer an und entscheidet dann nach eurem Bauchgefühl. Beide Konsolen bieten individuelle Vor- und Nachteile und beide Konsolen haben ihre Daseinsberechtigung. Welche Konsole auf lange Sicht erfolgreicher sein wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen.

Unsere Wertung:RebelGamer-Xbox-One-Wertung

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