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Kinect Sports Rivals im Test: Der längst überfällige Kinect-Kracher?

Kinect Sports Rivals

Immer wieder wird die Kinect-Kamera von Microsoft als eines der wichtigsten Features der Konsole angepriesen. Und während das ungeliebte Teil in den Menüs – zumindest meiner Meinung nach – relativ nützlich ist (vor allem die Sprachsteuerung) vergeht einem in den meisten Fällen die gute Laune, wenn man die Kamera zum Steuern eines Spiels einsetzen muss. Bestes Beispiel hierfür ist das ziemlich enttäuschende Fighter Within. Jetzt flatterte endlich Kinect Sports Rivals in unsere Redaktion und wir verraten euch im nachfolgenden Test, ob das Game der ersehnte Kinect-Knüller ist.

Kinect Sports Rivals 1

Die Demo zu Kinect Sports Rivals habe ich bereits kurz nach dem Launch der Xbox One gerne gespielt. Damals konnte man lediglich eine der sechs Disziplinen spielen und das war Wake Racing. Ich war ziemlich überrascht, dass die Steuerung so gut von der Hand ging. Umso größer war die Vorfreude auf das fertige Spiel. Aber first things first!

Bevor ihr das Spiel beginnt, dürft ihr euch euren eigenen Kinect-Sportler mithilfe der Kinect-Kamera erstellen. Dazu wird euer Kopf aus verschiedenen Perspektiven erfasst. So wird dann im Handumdrehen euer virtuelles Alter-Ego erstellt. Dieses sieht zwar etwas generisch aus, aber zumindest besser, als die Miis von Nintendo. Danach könnt ihr auch gleich mit der ersten Disziplin (Wake Racing) loslegen. Hier funktioniert die Steuerung – wie bereits in der Demo – wirklich toll. Ihr müsst die Arme nach vorne nehmen, als würdet ihr auf einem echten Jetski sitzen. Wenn ihr eine Faust macht, dann beschleunigt euer Gefährt und wenn ihr die Hand öffnet, bremst ihr. Wenn ihr euch während eines Sprungs nach vorne (oder hinten) beugt, dann macht ihr einen Salto. Das alles funktioniert gut und macht richtig Spaß. Diese Sportart gehört auf jeden Fall zu den besseren von Kinect Sports Rivals. Wir hätten uns lediglich etwas mehr Abwechslung beim Streckendesign gewünscht.

In der Disziplin Tennis funktioniert die Steuerung ähnlich gut. Die Kinect-Kamera erkennt sogar verschiedene Schlagtechniken wie Slices oder Lobs. Leider dürft ihr euch – ähnlich wie in Wii Sports – nicht selbst über den Court bewegen. Eure Figur läuft automatisch dem Ball hinterher. Ihr müsst lediglich die Schläge ausführen. Nichts Besonderes, aber dennoch spaßig.

Kinect Sports Rivals 2

Nun kommen wir zu meinem persönlichen Favoriten – zum Klettern! Hier müssen wir mithilfe von Griffsteinen einen Berg erklimmen. Dazu greift ihr abwechselnd mit euren Händen nach oben, um euch Schritt für Schritt auf den Gipfel zu kämpfen. Wenn man den Dreh raus hat, dann gehen die Kletterbewegungen sehr flüssig von der Hand. Um größere Abstände zwischen den Steinen zu überwinden, müsst ihr kurz springen, dann hechtet sich euer Sportler nach oben. Besonders cool: Eure Kontrahenten könnt ihr mit einem Ruck von der Felswand ziehen, um euch einen Vorsprung zu verschaffen. Aber Vorsicht: Eure Gegner können das auch!

Eine ziemliche Enttäuschung ist hingegen Fußball. Diese Disziplin ist wirklich ziemlich lahm umgesetzt. Hier bleiben wir an Ort und Stelle stehen und passen zum richtigen Zeitpunkt zu unseren Teamkollegen. Hat der Ball dann den Schützen vor dem Tor erreicht, dann könnt ihr entweder mit Kopf oder Fuß ein Tor schießen. Und hier ist leider ziemliches Glück gefragt. Die Schussrichtung lässt sich hier kaum (oder nur durch Zufall?) beeinflussen. Die Bewegungssteuerung scheint hier nicht wirklich gut zu funktionieren.

Ähnlich langweilig ist das Zielschießen. Hier muss man sich kaum bewegen. Es reicht, den Arm auf den Fernseher (und die virtuellen Zielscheiben) zu richten und den Finger abzukrümmen. Dabei fällt das Zielen nicht sonderlich einfach, da die Bewegungserkennung in dieser Disziplin nicht besonders gut funktioniert – das frustet! Schließlich bekommt man für genaue Treffer und Combos mehr Punkte.

Kinect Sports Rivals 3

Zum Abschluss gibt es noch eine Runde Bowling. Und auch diese Disziplin enttäuscht etwas. Durch eine Bewegung auf die Seite könnt ihr eure Spielfigur vor der Bahn positionieren. Das Problem: Bewegt ihr euren Unterkörper etwas, dann kann es sein, dass ihr ungewollt eure Position verändert. Auch das Werfen funktioniert nicht so, wie wir uns das wünschen würden. Anders als noch in Wii Sports gestaltet sich das präzise Anschneiden der Kugel als nahezu unmöglich. In den meisten Fällen fliegt die Kugel stur geradeaus.

Alle Disziplinen lassen sich natürlich im lokalen Mehrspielermodus spielen. Online könnt ihr lediglich gegen Ghost-Spieler – ähnlich wie in Forza Motorsport 5 – antreten, deren Daten aus der Cloud gezogen werden. Mit anderen Worten: Der meiste Spaß kommt bei Kinect Sport Rivals mit Kumpels vor der Konsole auf.

httpv://youtu.be/Bsy7j0KwSx8

Übrigens: Eine “Story” gibt es auch. Diese ist jedoch zu vernachlässigen. Wir müssen uns einem von drei Teams (Adlerlegion, Wolfsklan, Vipernetzwerk) anschließen und die anderen Teams in den einzelnen Disziplinen besiegen. Ab und an gibt es auch einige Zwischensequenzen von einem unsympathischen Trainer, der uns die Regeln des Spiels in Drill-Instructor-Manier um die Ohren schlägt.

Technisch macht Kinect Sports Rivals einen guten Eindruck. Das Inselszenario ist stimmig und versprüht gute Laune. Auch die Animationen der Sportler sind ziemlich nett gemacht. Der Soundtrack kann sich ebenfalls hören lassen. Unter anderem dürft ihr euch auf treibende Pop- und Elektrosongs von namhaften Interpreten wie Daft Punk oder Avicii freuen. Negativ sind uns hingegen die relativ langen Ladezeiten aufgefallen.

Unser Fazit:
Kinect Sports Rivals ist nicht der erwartete Kinect-Kracher, aber dennoch macht das Game – zumindest eine gewisse Zeit – Laune. Die Disziplinen sind abwechslungsreich und oft (leider nicht immer) gut umgesetzt. Abgesehen davon nutzen sich die sechs Sportarten ziemlich schnell ab. Trotzdem bietet Kinect Sports Rivals durchaus ein paar ziemlich unterhaltsame Spielstunden – vor allem mit Freunden vor der Couch. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer auf Bewegungssteuerung steht und ein Party-Spiel für zwischendurch sucht, der kann zugreifen. Alle anderen warten auf die Budget-Version.

Unsere Wertung:Kinect-Sports-Rivals-Rebelgamer-Wertung

Ein Kommentar

Antworten
  1. derGamer

    Ich stimme dem Review-Schreiber hier zu, dennoch Fußball ist recht spaßig auch wenn es hätte besser gemacht sein können. Beim Schuss kann man dem Ball effet verleihen indem man in einem Bogen nach links oder rechts schießt, klappt fast immer. Ich habe es ausgeliehen und 2 Tage gespielt und das reicht aber auch erstmal. Für mich ist so ein “Partyspiel” welches man nur ab und zu mal rauskramt keinen Vollpreis wert. Wenn ich es mal gebraucht für 15 oder 20 euro bekomme dann werd ich es sicher mal kaufen

    Danke für deine Meinung! Ich sehe das im Grunde auch so!:)

  2. Ich stimme dem Review-Schreiber hier zu, dennoch Fußball ist recht spaßig auch wenn es hätte besser gemacht sein können. Beim Schuss kann man dem Ball effet verleihen indem man in einem Bogen nach links oder rechts schießt, klappt fast immer. Ich habe es ausgeliehen und 2 Tage gespielt und das reicht aber auch erstmal. Für mich ist so ein “Partyspiel” welches man nur ab und zu mal rauskramt keinen Vollpreis wert. Wenn ich es mal gebraucht für 15 oder 20 euro bekomme dann werd ich es sicher mal kaufen

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