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Hatred: Entwickler soll neonazistischer Gruppe nahe stehen

Hatred

Erst kürzlich berichteten wir vom Amoklaufsimulator “Hatred”, dessen Ankündigung von Destructive Creations in unser Postfach flatterte. Hatred soll Mitte nächsten Jahres erscheinen und macht nach dem bisherigen Trailer den Eindruck einer wahrlich sinnlosen Gewaltorgie – alles unter dem Deckmantel des Menschenhasses. So weit, so schlecht. Warum so ein Spiel überhaupt nötig sein soll, das fragten wir uns schon anfangs.

Wie der Blog FuckNoVideoGames berichtet, stehe der Chef des Entwicklerteams, Jaroslaw Zielinski, einer polnischen Neonazi-Organisation namens Polksa Liga Obrony (PLO) nahe. Zielinski habe die Facebook-Seite jener Gruppe auf Facebook geliked und würde diese damit offiziell unterstützen.

Im Interview mit Polygon versucht Zielinski die Lage zu entschärfen: “Ich schaue nicht fern, ich habe keine Zeit, die Nachrichten zu sehen. Wenn etwas Heftiges in Europa oder im Mittleren Osten passiert, dann habe ich es auf meiner Pinnwand. Das ist der einzige Grund. Und ich sehe keinen Weg, wie ein ‘Like’ irgendetwas unterstützen kann”, so Zielinski im Interview.

In einer offiziellen Stellungnahme des Entwicklers wehrten sich jetzt diverse Mitglieder gegen die Vorwürfe. Der eine spricht von der Rolle des polnischen Volkes im Nationalsozialismus, der andere sieht Likes nicht als Unterstützung. Ich würde nicht so weit gehen, das Spiel – aller Sinnlosigkeit zum Trotz – als Shooter für Neonazis abzustempeln, aber Zielinski glänzt hier nicht mit guten Erklärungen. In einer Welt, in der der Wert einer Seite an der Menge der Likes gemessen wird, ist jede Distanzierung von einer gelikten Seite ein Zeichen von Naivität oder schlichter Lüge. Das Statement könnt ihr auf der offiziellen Seite lesen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=vds3azJeuEI

Das denken wir:
Die politische Gesinnung hinter Destructive Creations oder ihrem Titel “Hatred” ist unklar. Die Erklärungen des Teams aber lassen ihre eigene Rolle außenvor.

Antworten
  1. Nico

    Sucht jetzt jedes Magazin etwas gegen den Entwickler und/oder das Spiel? Wer’s kaufen will der kaufst, wenn er es nicht entwickelt dann a) klatschen wir weiterhin GTA-Passanten oder b) entwickelt es eben jemand anderes.

    Hi, naja, wir versuchen natürlich als Magazin immer kritisch zu bleiben. Und gerade wenn es um das Thema Gewalt geht, versuchen wir hinter die Kulissen zu blicken. Aus diesem Grund haben wir auch kürzlich ein Interview mit den Entwicklern von Hatred geführt, das wir demnächst veröffentlichen werden.

  2. Sucht jetzt jedes Magazin etwas gegen den Entwickler und/oder das Spiel? Wer’s kaufen will der kaufst, wenn er es nicht entwickelt dann a) klatschen wir weiterhin GTA-Passanten oder b) entwickelt es eben jemand anderes.

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