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Dragon Age: Inquisition im Test – Das beste Rollenspiel des Jahres?

Dragon Age: Inquisition Titelbild

Ich kann mich noch sehr gut an das Ende von Dragon Age: Origins aus dem Jahr 2009 erinnern. Ich fühlte eine gewisse Leere und Traurigkeit in mir, aber nicht weil mich das Spiel so enttäuscht hatte, ganz im Gegenteil: Der erste Teil der Dragon Age-Reihe zählt noch heute zu den besten Rollenspielen, die ich bisher gespielt habe und ich war einfach traurig, dass das Spiel zu Ende war. Meine Erwartungen an den Nachfolger, Dragon Age II aus dem Jahr 2011, waren sehr hoch. Leider hat mich das Spiel voll enttäuscht. Das Game hatte eine eigenständige Story, eine kleinere Spielwelt und keine taktische Kamera. Inzwischen sind drei Jahre vergangen und mit Dragon Age: Inquisition steht der dritte Teil der Reihe in den Händlerregalen. In der Zwischenzeit hat Bethesda mit The Elder Scrolls: Skyrim V einen neuen Maßstab für Rollenspiele gesetzt und das ging auch an BioWare nicht unbemerkt vorbei. Bioware’s Executive Producer gab zu, dass der neue Dragon Age-Ableger von Skyrim inspiriert wurde, denn schließlich habe es “die Rollenspiel-Landschaft für immer verändert”. In unserem Test erfahrt ihr nun, ob BioWare wieder ein Top-Rollenspiel mit Suchtpotential am Start hat, das sich vor Skyrim nicht verstecken braucht. Oder ob sich BioWare der hochkarätigen Genre-Konkurrenz geschlagen geben muss.

Dragon Age: Inquisition Kampf

In der Geschichte von Dragon Age: Inquisition wird die Spielwelt Thedas durch ein verheerendes Ereignis ins Chaos gestürzt. Der Himmel wird durch Drachen verdunkelt, die Magier entfachen einen Krieg gegen die unterdrückten Templer und die Nationen erheben sich gegeneinander. Wir als Spieler müssen die Inquisition anführen, um die Quelle des Chaos zu bekämpfen und die Ordnung wiederherzustellen. Beim Spielstart müssen wir als erstes einen Inquisitor erstellen. Neben dem Geschlecht können wir aus vier verschiedenen Völkern und drei unterschiedlichen Klassen auswählen. Die unterschiedlichen Klassen bieten individuelle Fähigkeiten, Waffen sowie Spezialaktionen und auch die Story wird durch die Klassenwahl beeinflusst. Im späteren Spielverlauf kann man eine Spezialisierung wählen, die neue Fähigkeiten freischaltet. Es stehen folgende Völker zur Auswahl.

  • Zwerge: Bonus von 25 % auf Verteidigung gegen Magie
  • Elfen: Bonus von 25 % auf Verteidigung gegen Fernkampfangriffe
  • Qunari: Bonus von 10 % auf Verteidigung gegen Nahkampfangriffe
  • Menschen: Zu Beginn des Spiels gibt es einen zusätzlichen Fähigkeitspunkt
  • Ihr könnt aus drei verfügbaren Klassen auswählen: Magier, Schurke und Krieger.

    Dragon Age: Inquisition Magier

    Der Magier erfüllt in Dragon Age: Inquisition klassische Aufgaben, wie das Zaubern von Feuerregen, Eismauern oder das Heilen von Verbündeten. Ihm stehen drei Spezialisierungen zur Auswahl: Mit “Ritterlicher Verzauberer” kann man Klingen aus dem Nichts herbeirufen und spezielle Schutz- und Verteidigungszauber sprechen. Der “Nekromant” kann Geister als Verbündete für sich kämpfen lassen und beim Tod eines Gegners eine vernichtende Explosion auslösen. “Rissmagier” nutzen die Kräfte des Nichts und formen daraus beispielsweise eine mächtige Waffe.

    Dragon Age: Inquisition Schurke

    Als Schurke nutzt man Bögen, Dolche und eine Vielzahl schmutziger Tricks, um massiven und effizienten Schaden anzurichten. Spezialisiert auf “Artificer” kann man tödliche Fallen gegen die Feinde einsetzen. Als “Assassine” ist man auf schnelle, tödliche Angriffe spezialisiert und versucht seine Gegner möglichst unbemerkt auszuschalten. Mit der Spezialisierung “Sturmweber” greift man im Kampf auf alchemistische Mixturen zurück, mit denen man sich in Frost oder Flammen hüllt.

    Der Krieger kämpft an vorderster Front und ist ein kampferprobter Meister des Nahkampfes. Mit der Spezialisierung “Champion” könnt ihr mehr Treffer einstecken und eure Verbündeten vor Schaden bewahren, er übernimmt hier also eine klassische Tank-Rolle. “Plünderer” werden bei Verletzungen wütender und verursachen dann mehr Schaden. Der “Templer” ist spezialisiert für den Kampf gegen Magier und Dämonen.

    Dragon Age: Inquisition Charaktererstellung

    Ihr könnt euren Charakter natürlich mit einem tollen Charakter-Editor beliebig anpassen. So kann man beispielsweise die Form des Kopfes anpassen, die Stirn stufenlos verändern, die Position der Augen festlegen und Narben im Gesicht platzieren. Nach der Charakterstellung (ich habe mich übrigens für einen menschlichen, männlichen Magier entschieden) beginnt das Spiel mit einem Knall und wir werden Zeuge einer Explosion, die ein riesiges Loch in den Himmel reißt. Danach gründen wir mit Cassandra und Leliana die Inquisition und entdecken als erstes die Hinterlande, eins von insgesamt fünf riesigen Gebieten in der Welt von Thedas. Aber es ist Vorsicht geboten, da in diesem Gebiet der Krieg zwischen den Magiern und Templern tobt. Was sofort auffällt ist die grandiose Grafik des Spiels: Die Bäume und Gräser neigen sich im Wind und die enorme Weitsicht lädt zum Erkunden der Spielwelt ein. Auch die Charaktere sind super detailliert und an den Rüstungen reflektiert das Licht realitätsnah. Die Hinterlande stecken voll mit Aufgaben, meist säubern wird Gebiete oder Höhlen von Gegner oder suchen bestimmte Gegenstände. Wir verfügen übrigens als Inquisitor über eine geheimnisvolle Macht, mit der wir Risse im Nichts schließen können, um damit dem Ansturm der Dämonen ein Ende zu machen.

    Durch die Befreiung von Gebieten, dem Schließen von Rissen im Nichts, erhalten wir Macht, mit der wir am Kriegstisch im Sinne der Inquisition Verbesserungen kaufen können. Im späteren Spielverlauf kann man damit sogar eine eigene Festung zusammenstellen und ausstatten. Am Anfang schalten wir neue Gebiete frei und rekrutieren beispielsweise Spione aus der Bevölkerung, die wir zu Einsätzen schicken.

    Aber auch unser Charakter kann in seiner Stufe aufsteigen, grundlegende Attribute wie Stärke oder Geschwindigkeit werden automatisch verbessert. Wir erhalten aber auch pro Stufenaufstieg einen Attributpunkt, mit dem man passive und aktive Fähigkeiten aus vier Fertigkeitsbäumen auswählen kann. Es levelt aber nicht nur unser Charakter, sondern auch unsere Gruppenmitglieder auf.

    Dragon Age: Inquisition Kireger

    Ob wir Echtzeit- oder Taktikkämpfe bestreiten, bleibt uns überlassen. Wir können entweder die Gegner in Echtzeit bekämpfen, oder das Spiel pausieren. Somit können wir uns einen Überblick über die Umgebung und die Gegner verschaffen und unserer Gruppe Befehle erteilen, bevor man die Zeit wieder weiterlaufen lässt. Die Kamera zeigt das Geschehen aus der Vogelperspektive, kann aber frei gedreht und gezoomt werden. Die taktische Kamera wurde in Dragon Age: Origins verwendet, im Nachfolger Dragon Age II aber leider wieder entfernt. Ich persönliche freue mich über die Rückkehr der Taktikansicht. In hektischen Situationen kann ich einfach in aller Ruhe die Lage analysieren und meinen Angriff akribisch planen. Gerade bei Bosskämpfen ist diese Ansicht wirklich hilfreich.

    Der Echtzeitmodus ist hingegen etwas eingeschränkt: man kann nicht ausweichen, blocken oder parieren. Solche Funktionen werden als freischaltbare Klassen-Fähigkeiten realisiert, so kann sich der Magier über das Schlachtfeld teleportieren oder der Krieger wird durch das Hochreißen seines Schildes einige Zeit unverwundbar.

    Im Spiel seid ihr nicht alleine unterwegs, sondern verbündet euch mit bis zu drei Charakteren, die euch auf euren Abenteuern begleiten. Je mehr das Ansehen der Inquisition steigt, umso mehr Charaktere trefft ihr, die sich euch anschließen wollen. Ihr könnt jederzeit zwischen euren Begleitern wechseln und somit eigentlich jede Klasse spielen. Dadurch könnt ihr beispielsweise durch einen Charakterwechsel die Schwächen eines Gegners optimal ausnutzen.

    Dragon Age 13

    Es gibt auch viele unterschiedliche Gegner, die so schnell nicht für Langeweile sorgen. Ob normale Nahkämpfer, Bogenschützen, Zauberer, Wölfe oder die mächtigen Drachen – Dragon Age: Inquisition hetzt uns alle möglichen Kreaturen auf den Hals. Nach wenigen Spielstunden hatte ich schon meine erste imposante Begegnung mit einem Drachen: Ich ging einen kleinen Höhlendurchgang nach unten und befand mich plötzlich in einem weitläufigen Tal. Ein riesiger Drache flog über mich hinweg und riss dabei einen Teil eines hohen Berges weg. Am Boden waren einige Babydrachen unterwegs, die mich umgehend attackierten. Die kleinen Drachen hatten Level 12 und ich war ein unerfahrener Level-5-Magier, daher fiel ich im Kampf mit einem Babydrachen, als mich der große Drache mit einem Feuerregen aus der Luft attackierte. Schade, aber die kurze Begegnung war imposant und blieb mir sofort im Gedächtnis.

    In Dragon Age: Inquisition gibt es auch ein Handwerkssystem. Ihr könnt Baupläne, Rezepturen und Materialien sammeln, mit denen man Verbesserungen für die eigene Ausrüstung herstellen kann, oder komplett neue Teile erstellt. Detaillierte Information könnt ihr diesem Link entnehmen. Übrigens ist das Handwerk kein zwingendes Element des Spiels, man findet auch so etliche gute Gegenstände in der Spielwelt.

    Dragon Age 11

    Enthalten ist auch ein Koop-Modus für vier Spieler, der spezielle Quests beinhaltet, die getrennt von der Handlung des Einzelspielermodus ablaufen. Man kann aus 12 Multiplayer-Charakteren auswählen, die man bis maximal Stufe 20 leveln kann. Der Einzelspieler- und Mehrspieler-Modus sind komplett voneinander getrennt. Übrigens könnt ihr nur mit anderen Spielern zocken, die auf der gleichen Plattform wie ihr spielen. Eine Cross-Plattform Unterstützung ist nicht geplant.

    Falls ihr euch das Spiel für den PC holen wollt, könnt ihr mit den folgenden Systemanforderungen überprüfen, ob die Leistung eures Rechners reicht:

    Mindestanforderungen:

    Betriebssystem: Windows 7 oder 8.1, 64-Bit
    Prozessor (AMD): Quad-Core @ 2,5 GHz
    Prozessor (Intel): Quad-Core @ 2,0 GHz
    Arbeitsspeicher: 4 GB
    Grafikkarte (AMD): Radeon HD 4870
    Grafikkarte (NVIDIA): GeForce 8800 GT
    Grafikspeicher: 512 MB
    Festplattenplatz: 26 GB
    DirectX: 10
    Internetverbindung: 512 Kbit/s Up- und Download

    Empfohlene Anforderungen:

    Betriebssystem: Windows 7 oder 8.1, 64-Bit
    Prozessor (AMD): Six-Core @ 3,2 GHz
    Prozessor (Intel): Quad-Core @ 3,0 GHz
    Arbeitsspeicher: 8 GB
    Grafikkarte (AMD): Radeon HD 7870 oder R9 270
    Grafikkarte (NVIDIA): GeForce GTX 660
    Grafikspeicher: 3 GB
    Festplattenplatz: 26 GB
    DirectX: 10
    Internetverbindung: 512 Kbit/s Up- und Download

    Dragon Age 2

    Neben der normalen Version gibt es auch die Dragon Age: Inquisition Digital Deluxe Edition. Die Digital Deluxe Edition besitzt folgende zusätzliche Inhalte:

  • Vernichte deine Feinde mit Stil – mit der “Flammen der Inquisition”-Ausrüstung, bestehend aus Waffenarsenal, Rüstung und Gepanzertem Reittier.
  • Nimm Platz auf dem legendären Thron der Himmelsfeste, gefertigt aus dem Schädel eines uralten Drachen.
  • Erkunde Thedas auf dem Rücken zweier Ehrfurcht gebietender Tiere: der prächtigen, gehörnten Rothirsch-Halla und des Sumpf-Einhorns.
  • Erhalte den digitalen Soundtrack und mehr!
  • Dragon Age: Inquisition ist für PC, PS4, PS3, Xbox One und Xbox 360 erhältlich.

    httpv://youtu.be/b5j8xDsjtb4

    Fazit:
    Mein Jahr ist gerettet! Dragon Age: Inquisition ist das Rollenspiel, das ich für die kalte Jahreszeit brauche. Alleine in dem ersten großen Gebiet habe ich locker 20 Stunden verbracht. Ihr könnt euch ausrechnen, wie viel Zeit man dann in alle fünf Gebiete investieren kann.

    Die Grafik ist wirklich imposant, ich habe bisher noch kein so schönes Rollenspiel gezockt. Gerade die Magie-Effekte sind ein absoluter Hingucker, die auch von großartigen Soundeffekten unterstützt werden.

    Mich stört eigentlich nur, dass sich Gegenstände häufig nicht aufheben lassen. Man muss ganz nahe bei den Items stehen, um sie aufnehmen zu können. Kritisieren könnte man ebenfalls, dass die Neben-Quests oft nur durch Briefe erzählt werden und nicht durch NPCs. Der Multiplayer-Modus ist eine nette Dreingabe, der mich aber nicht aus den Socken haut. Anstatt eigener Quests abseits der Handlung zu spielen, hätte ich lieber gemeinsam mit Kumpels die Hauptstory gezockt.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Kauft euch Dragon Age: Inquisition, denn so schnell werdet ihr kein so beeindruckendes Rollenspiel mehr in die Hände bekommen!

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