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The Talos Principle im Test: Ein Puzzle-Spiel mit philosophischer Story

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Croteam ist ja eigentlich bekannt für die Serious Sam-Reihe, aber das neue Spiel des kroatischen Entwicklerstudios hat absolut gar nichts mit sinnlosen Ballerorgien zu tun. Im First-Person-Puzzlespiel The Talos Principle ist nämlich nicht unserer Shooter-Skill, sondern unser Grips gefragt. In unserem Test erfahrt ihr, ob die Entwickler einen potentiellen Konkurrenten für Valve’s Portal-Reihe bieten.

Im Spiel steuern wir einen Androiden mit der Modelbezeichnung “Soma”, der in einer Ruinenlandschaft erwacht und von der mächtigen Stimme von “Elohim” begrüßt wird. Wir haben anfangs keine Ahnung wo wir uns befinden, was wir überhaupt machen sollen und wie wir hier entkommen können. Unsere einzigen Anweisungen stammen von Elohim’s Stimme, der sich selbst als den allmächtiger Erschaffer vorstellt. Die Welt in der wir uns befinden enthält Ruinen, griechische Säulen, Statuen ohne Köpfe und eine wunderschöne Landschaft.

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Aber ist diese Welt auch wirklich echt? Ab und zu flimmern digitale Kompressionsartefakte über Gegenstände in der Umgebung, die uns an der Wirklichkeit zweifeln lassen. Wir werden davor gewarnt, auf keinen Fall den großen Turm zu betreten, obwohl wir bisher noch überhaupt keinen Turm gesehen haben. The Talos Principle stellt uns von Anfang an vor viele Fragen zu Wissenschaft, Religion und der Menschheit, deren Antworten wir im Spielverlauf versuchen zu klären. Das Spiel bietet dabei drei mögliche Enden an.

Generell müssen wir – ähnlich wie in Portal – verschiedene Räume mit Puzzles lösen. Diese betreten wir durch Türen und befinden uns dann in einem der über 100 Level von The Talos Principle. Daneben können wir außerhalb der Räume viel über den Sinn unserer Anwesenheit und den Herausforderungen erfahren. Dazu gibt es in der Welt viele versteckte Hinweise und Computer-Terminals, an denen man sich mit der künstlichen Intelligenz Milton über philosophische Themen unterhalten kann. Euch bleibt aber selber überlassen, ob ihr euch von einem Puzzle-Raum in den nächsten stürzt und wenig über eure Umstände erfahrt, oder ihr alle Details darüber herausfinden wollt.

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In den Rätselräumen stehen euch bis zu sieben verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, die ihr meist miteinander kombinieren müsst, um das Level abschließen zu können. Anfangs gibt es nur ein Störgerät, mit dem man Barrieren, Selbstschussanlagen und Wächterdrohnen stört. Später gibt es einen Konnektor zur Weiterleitung von Laserstrahlen, Kisten, Ventilatoren und mehr. Am Ende jedes Levels gibt es einen Stein in Tetris-Form. Um neue Werkzeuge oder den nächsten Abschnitt freischalten zu können, müssen diese Tetris-Steine an einem Terminal miteinander passend in einer Form platziert werden. Die Rätsel sind alle machbar, aber oft müsst ihr dazu schon etwas Grübeln. Gerade wenn mehrere Werkzeuge miteinander kombiniert werden müssen, gilt es immer wieder um die Ecke zu denken.

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Grafisch basiert The Talos Principle auf der Serious Engine 4, die auch bei Serious Sam 4 zum Einsatz kommen wird. Die Welt sieht damit schon wirklich toll aus und dank der Photogrammatic-Technologie, die auch bei The Vanishing of Ethan Carter verwendet wurde, sehen die Modelle und Umgebungen noch ein Stück realistischer aus. Die Systemanforderungen sind relativ genügsam, mit einem Mittelklasse-PC könnt ihr das Spiel mit einer guten Framerate zocken.

Die deutsche Sprachausgabe ist ebenfalls sehr gut und der entspannende Soundtrack passt perfekt für ein Puzzle-Spiel.

The Talos Principle ist für 39,99€ auf Steam für Windows, Mac und Linux verfügbar. Wenn ihr das Spiel vorab testen wollt, solltet ihr euch die kostenlose Demo von Steam herunterladen, die vier Level enthält.

httpv://youtu.be/Vu9QFBWb7WQ

Unser Fazit:
Ich tue mich wirklich schwer das Spielgefühl in Worte zu fassen. Anfangs war ich sofort von dem philosophischen Sci-Fi-Stil angefixt und habe mich erstmal stundenlang von einem Puzzleraum zum nächsten gestürzt. Das Glückgefühl ein Puzzle sofort oder nach mehrmaligem Scheitern zu lösen, ist einfach toll und spornt mich immer wieder für das nächste Level an. Komme ich an einer Stelle nicht weiter, erforsche ich einfach die Welt und versuche mehr über die tolle Geschichte des Spiels zu erfahren. Ich spüre förmlich wie sich mein Gehirn über Arbeit beim Spielen freut, da die enthaltenen Rätsel in den meisten aktuellen AAA-Titeln doch oft mehr als simpel sind. Bemängeln könnte man, dass die Grafik im Detail nicht immer überzeugt und die Rätsel und Story zu wenig miteinander gekoppelt sind. Meiner Meinung nach macht The Talos Principle eigentlich alles richtig und wer auf anspruchsvolle Rätel steht und eine spannende Geschichte erleben will, der sollte unbedingt zugreifen. Hätte ich das Spiel schon letztes Jahr gezockt, wäre es auf jeden Fall mein Indie-Spiel des Jahres geworden!

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