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The Legend of Zelda: Majora’s Mask 3D im Test – Und täglich grüßt das Murmeltier

Das Horror-Kid bedroht Termina erneut mit einem riesigen Mond, denn Nintendo hat die Hymne der Zeit gespielt und den N64-Klassiker zurück auf den 2DS, 3DS und new 3DS geholt! Dabei wurde im Gegensatz zum Original aus dem Jahre 2000 einiges verändert. Ob sich das Remake des düsteren Maskenabenteuers lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.

Vor fünfzehn Jahren kam mit Majora’s Mask ein Zelda-Titel auf den Markt, der seitdem stets im Schatten seines Vorgängers stand. Ein möglicher Grund dafür könnte das völlig neue Spielkonzept sein. Kein anderer Teil der The Legend of Zelda-Reihe ist so chaotisch und doch so übersichtlich. Die vielen Kurzgeschichten, Nebenquests und Minispiele lenken immer wieder von der eigentlich simplen Hauptstory ab. Dadurch fällt es dem Spieler oft schwer, sich auf nur eine Aufgabe zu konzentrieren.

Majoras Mask 3D Mondgesicht

The Legend of Zelda: Majora’s Mask 3D ist dagegen deutlich einsteigerfreundlicher als das Original. Dem Spieler wird mit einem freieren Speichersystem, der Teleportation zu Eulenstatuen und mit Möglichkeiten zur Manipulation der Zeit, gehörig unter die Arme gegriffen. Gleichzeitig richtet sich das Remake trotzdem weiterhin an Spieler, die es mögen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Wer sich jedoch nicht mit den Tagesabläufen von Charakteren auseinandersetzen möchte, der wird auch, trotz des neuen Journals, kein Gefallen an Majora’s Mask 3D finden.

An den wichtigsten Kernelementen des Spiels hat sich nichts verändert. Es bleiben nur 72 Stunden um die Welt zu retten, eine Ingame-Stunde entspricht dabei 45 Sekunden in Echtzeit. Spätestens nach 54 Minuten muss also die Hymne der Zeit gespielt werden. Leider geht mit der Zeitreise auch der Verlust aller Gegenstände, Feen und Rubine einher. Ebenfalls wird sämtlicher Fortschritt in der Welt zurückgesetzt. Angefangene Dungeons müssen von vorne gespielt und unfertige Nebenquests von Beginn an gelöst werden. Jedoch behaltet ihr gesammelte Flaschen, Masken, storyrelevante Items und in die Bank eingezahlte Rupees. Sollte die Zeit mal knapp werden, lässt sie sich per Lied verlangsamen. Somit tickt die Uhr nur noch halb so schnell. Wartet man aber auf ein bestimmtes Ereignis, kommt einem das Lied der doppelten Zeit zugute. Dieses lässt die Uhr nämlich doppelt so schnell ticken. Alles in Allem lässt sich die Zeit im Majora’s Mask-Remake deutlich besser steuern und der Spieler muss seltener warten.

Ein weiteres Kernelement sind die insgesamt 24 Masken, welche in ganz Termina verteilt sind. An deren Effekten hat sich nichts geändert, nur die Art und Weise wie der Spieler an sie gelangt. Wird eine Maske angelegt, verändert Link sogleich seine Gestalt und kann zum Beispiel mit Tieren sprechen oder unendlich lange tauchen. Durch die vielen verschiedenen Masken eröffnen sich dem Spieler zahlreiche Möglichkeiten. Sie sind quasi wie Schlüssel für die unterschiedlichsten Dinge der Spielwelt. Allerdings sind nicht alle Kopfbedeckungen für die Geschichte relevant. Die meisten werden nur für das Lösen von Nebenaufgaben benötigt.

Majoras Mask 3D Deku Maske

Die insgesamt vier Dungeons wurden ebenfalls überarbeitet. Doch nicht nur die Rätsel und Fundorte der Feen sind anders, auch die Endbosse haben sich verändert. Manche lassen sich nur noch über das geschickte Kombinieren verschiedener Masken besiegen. Aus den eher unmotiviert gestalteten Gegnern werden ernst zu nehmende Widersacher. Trotzdem sind sie, verglichen mit den Bossen aus anderen Titeln, recht einfach zu bezwingen. Für einen kompletten Dungeon, inklusive Vorbereitung und Bosskampf, kann man schon mal mit zwei Ingame-Tagen rechnen. Viel Zeit für Nebenquests und Erkundungen bleibt also nicht.

Majoras Mask 3D Dungeon

Wie bereits oben erwähnt hat Majora’s Mask 3D ein neues Journal spendiert bekommen. Aus dem groben Leitfaden im Original wurde ein vollwertiges Planungswerkzeug. Hat man einmal mit einem Bewohner von Unruhstadt interagiert, findet sich dessen Tagesablauf im Terminkalender wieder. Natürlich nur, wenn diese Person auch wichtig für eine Quest ist. Zusätzlich bietet das Journal eine Übersicht zu laufenden und abgeschlossenen Aufgaben. Die aus der Neuauflage von Ocarina of Time bekannten Shiekah-Steine sind auch in Majora’s Mask 3D wieder mit von der Partie. Diese bieten optionale Hilfe in Form von Bildern und Videos, welche die nächsten Schritte zu aktuellen Aufgaben zeigen.

Das gewohnte, aktive Kampfsystem sorgt für flüssige und dynamische Kämpfe. Die Kamera kann, mittels Schiebepad Pro, sehr präzise geführt werden. Der integrierte zweite Analogstick des New 3DS wird selbstverständlich ebenfalls unterstützt. Spieler ohne Schiebepad Pro oder einen New 3DS haben stellenweise mit der Kamera zu kämpfen. Trotzdem ist die Steuerung im Allgemeinen sehr gut umgesetzt. Vor allem wenn man bedenkt, dass der alte N64-Controller deutlich mehr Knöpfe hat. So lassen sich per Touchscreen beispielsweise die Items aus dem Inventar auf die Aktionsknöpfe legen oder Fotos schießen.

Majoras Mask 3D Interface

In Sachen Grafik übertrifft The Legend of Zelda: Majora’s Mask 3D sogar das Remake von Ocarina of Time. Es gibt fast keine Framerate-Einbrüche mehr und auch die Spielwelt ist deutlich ansehnlicher geworden. Die aus dem Klassiker bekannten Nebelwände gehören der Vergangenheit an und durch deutlich mehr Einzelheiten wirkt Termina gleich viel plastischer und lebendiger. Egal ob zusätzliche Pflanzen oder mehr Einrichtungsgegenstände: hier war Liebe zum Detail am Werk. Diese Liebe spiegelt sich auch in den Texturen, sowie in der Ausrüstung und Bewaffnung der Figuren wieder. Aus technischer Sicht ist Nintendo das Remake wirklich gut gelungen.

Majoras Mask 3D Fliegender Link

Zusätzlich zur normalen Version wird eine Special Edition angeboten. Diese beinhaltet neben der normalen Spielverpackung auch eine Steelbook-Box, ein doppelseitig bedrucktes Poster und eine Majora’s Mask Anstecknadel. Mit ungefähr 55 Euro ist die Special Edition nur geringfügig teurer als die normale Version.

Majoras Mask 3D Special Edition

Fazit:
Nintendo hat mit The Legend of Zelda: Majora’s Mask 3D ein würdiges Remake des Originals geschaffen. Der Charme des Klassikers wurde beibehalten und durch eine detailreiche Grafik sogar noch aufgewertet. Durch die vielen Veränderungen, welche den Spieler entlasten sollen, ist Majora’s Mask 3D deutlich angenehmer zu spielen, ohne dabei den Schwierigkeitsgrad zu sehr zu vereinfachen. Hardcore-Gamer, die immer eine härtere Herausforderung suchen, werden mit dem Remake aber keinen Spaß haben. Die Steuerung geht locker flockig von der Hand und auch der Touchscreen wird sinnvoll genutzt. Das Dungeon- und Rätseldesign kann sich ebenfalls nach wie vor sehen lassen und die Bossfights sind noch mal ein ganzes Stück unterhaltsamer geworden. Der einzige Kritikpunkt ist der Verlust des Spielfortschritts beim Zurücksetzen der Zeit. Aber gut, das war vor fünfzehn Jahren auch nicht anders.
Alles in Allem hat mich The Legend of Zelda: Majora’s Mask 3D bis zum Schluss an den Handheld gefesselt. Ich kann für den Titel nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen! Eingefleischte Fans der Serie sollten sogar unbedingt zur Special Edition greifen, da diese unwesentlich teurer ist und einige nette Extras beinhaltet.

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