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The Order: 1886 im Test – Ein Fest für Action-Fans

Einige Tage vor dem offiziellen Release von The Order: 1886 – dem heiß erwarteten PS4-Exklusivtitel – machten bereits erste Playthrough-Videos die Runde, die Action-Fans in Aufruhr versetzen. So soll die Spielzeit insgesamt nur etwa 5 Stunden und 30 Minuten betragen. Ob das stimmt und wenn ja, ob sich dann der Kauf trotzdem lohnt, erfahrt ihr in unserem Test!

Ein paar Worte zur Story: The Order: 1886 spielt im London des 19. Jahrhunderts. Die Rebellen erklären dem Orden und dem Überwachungsstaat, den er repräsentiert, den Krieg, während andere mächtige Feinde, Mutanten, namens Halbblüter, die Menscheit bedrohen. Wir übernehmen die Rolle von Sir Galahad, einem respektierten Mitglied des Ordens, geübt im Kampf gegen die blutrünstigen Lykaner.

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Der Orden ist ein Bündnis von Rittern, die für das Gleichgewicht zwischen der Menschheit und den Halbblütern sorgen. Und genau dieses Gleichgewicht droht zu kippen, denn in Whitechapel, einem Stadtteil Londons, scheinen sich böse Mächte zu formieren. Und unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, was sich in den finstersten Ecken der Stadt zusammenbraut. Einen Innovationspreis gewinnt Read at Dawn hier zwar nicht, dennoch ist die Story an sich sehr schön inszeniert. Man wird relativ lange im Unklaren gelassen, was denn eigentlich Sache ist und wer die wahren Feinde sind. Und der Spannungsbogen baut sich auch relativ schnell auf und bleibt auch ziemlich konstant auf einem hohen Niveau. Das Spieltempo ist zwar in den ersten 45 Minuten noch relativ lahm, aber danach nimmt die Geschichte schnell an Fahrt auf.

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Der relativ ruhige Einstieg hat einen Vorteil: Man hat genügend Zeit, die tolle Grafik zu genießen. The Order: 1886 ist definitiv einer der schönsten Exklusivtitel, der bisher für die PS4 veröffentlicht wurde. Das virtuelle London sieht wirklich sehr authentisch aus, die Texture sind knackscharf und wohin das Auge auch wandert, es wird stets mit zahlreichen Details belohnt. Dass die Entwickler mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet haben, bemerkt man vor allem, wenn man einen Gegenstand aufnimmt. Diesen kann man dann mit dem linken Analog-Stick drehen und genau betrachten.

Auch was die Ausleuchtung der Spielwelt betrifft, haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Nichts wirkt überzeichnet und je nach Gegenstand bzw. Oberflächenstruktur wird das Licht äußerst realistisch absorbiert bzw. reflektiert. Einziger Wermutstropfen: Die Levelarchitektur ist sehr linear und insgesamt relativ einfach gehalten. So gibt es kaum Alternativwege, die taktische Kreativität zulassen würden. Mich persöhnlich störte das jedoch nur an wenigen Stellen.

“Unsere Ambitionen bei The Order 1886 waren nicht nur, die Möglichkeiten der PlayStation 4 zu demonstrieren, sondern vor allem auch die Spieler mit einer glaubwürdigen, detailierten Welt und spannendem Gameplay zu fesseln.”

Was den Sound angeht, weiß der PS4-Exklusivtitel ebenfalls zu überzeugen. Der gelungene Soundtrack sorgt stets für die passende Atmosphäre und die deutsche Synchro ist auch sehr gelungen. Abgesehen davon sind uns in unseren Test-Sessions besonders die unterschiedlichen Waffen-Sounds sehr positiv aufgefallen. Einige davon könnt ihr im nachfolgenden Trailer hören. Achtet einfach mal darauf.

httpv://youtu.be/8hxz8IWWzt8

Erwähnenswert sind auch die starken Charaktere, die wirklich gut in Szene gesetzt wurden. Sir Galahad wirkt sehr erfahren, rauhbeinig und zugleich edelmütig. Unsere Partnerin Isabeau D’Argyll macht dagegen einen furchtlosen und sehr eigensinnigen Eindruck. Marquis de Lafayette, ebenfalls ein Ritter des Ordens, ist der Schürzenjäger im Team und hat immer ein Ass im Ärmel – oder in seiner Hose… Hier könnte ich übrigens noch mehr Charaktere aufzählen, das spare ich mir aber an dieser Stelle. Kurz gesagt: Die zahlreichen Darsteller in The Order: 1886 sind sehr abwechslungsreich und ergänzen sich wunderbar, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.

Spielerisch ist The Order: 1886 keine Offenbarung, aber dennoch wird alles geboten, was man sich von einem Third-Person-Shooter wünscht. Man spurtet von Deckung zu Deckung, es wird viel geballert und aufgelockert wird das Ganze durch ein paar Minispiele, Quicktime-Events und Kletterpassagen. Aber alles der Reihe nach.

Die Steuerung geht in wenigen Minuten in Fleisch und Blut über. Mit einem Tastendruck gehen wir in Deckung und danach kann man dann entweder mit Blind Fire auf die Gegner heizen oder man nimmt sie gezielt unter Beschuss – was in den meisten Fällen sinnvoller ist. Übrigens macht das Ballern an sich großen Spaß. Das liegt zum einen an den unterschiedlichen Waffen – vom normalen Maschinengewehr bis hin zur Elektroblitze verschießenden Tesla-Wumme ist alles enthalten, was das Shooter-Herz begehrt – und zum anderen an der guten Schussrückmeldung. Die DualShock-Funktion des PS4-Controllers wird hier optimal ausgenutzt.

Am Anspruchsvollsten ist der Kampf gegen Lykaner. Diese Biester halten einiges aus, sind verdammt schnell und verlangen uns deswegen auch gute Reflexe ab. Stürmen die Viecher auf uns zu, gilt es rechtzeitig auszuweichen. Dann heißt es schnell ziehen, denn ehe man sich versieht, sind sie hinter der nächsten Deckung verschwunden. Die Standardgegner sind dagegen eher Kanonenfutter.

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Wird es einmal brenzlig, dann lässt sich die sogenannte “Schwarzsicht” aktivieren – vorausgesetzt der Energiebalken ist voll aufgeladen. In diesem Modus wird die Zeit verlangsamt und Gegner können blitzschnell ausgeschaltet werden. Liegt man dann doch einmal im Dreck, bedeutet das noch nicht das Ende. Hat man eine mit Blackwater gefüllten Phiole im Inventar, dann bündelt man mit der Dreieck-Taste noch einmal alle Kräfte und rappelt sich auf.

Wie bereits erwähnt, müssen wir an manchen Stellen auch kurze Minispiele lösen. Diese sind sogar ziemlich unterhaltsam. So müssen wir beispielsweise mit einem mechanischen Dietrich ab und an eine Tür knacken. Hierfür wird der rechte Stick so lange rotiert, bis die Vibrationen des PS4-Controllers möglichst gering sind, dann kann der entsprechende Bolzen ausgehebelt werden. An einer anderen Stelle sorgen wir mit einem Gadget des Erfinders Nikola Tesla für Überspannung. Dazu müssen die Analog-Sticks zum richtigen Zeitpunkt gedrückt werden. Übrigens: In den zahlreichen Zwischensequenzen warten auch viele Quicktime-Events auf euch. Und hier gilt wie immer: Entweder mag man diese interaktiven Unterbrechungen oder man hasst sie. Ich zähle mich da eher zur ersten Fraktion.

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Der Umfang fällt – wie bereits vermutet – tatsächlich etwas mickrig aus. So hat man die Kampagne im Schnitt in rund neun Stunden durch und abseits dieser gibt es nicht viel mehr zu entdecken. Ein Koop-Modus wäre hier absolut wünschenswert gewesen. Auch ein kompetitiver Modus wäre unserer Meinung nach durchaus sinnvoll gewesen. Da bleibt nur zur hoffen, dass uns Ready at Dawn in einer möglichen Fortsetzung ein paar mehr Spielmodi anbietet.

Unser Fazit:
Wer eine PS4 besitzt und auf Shooter steht, der sollte sich The Order: 1886 nicht entgehen lassen. Hier erwartet euch jede Menge Action, ein unverbrauchtes Setting – das neoviktorianische London wurde wirklich toll gestaltet – und eine fesselnde Story mit unerwarteten Wendungen. Was will man mehr? Ach, vielleicht etwas mehr Spielzeit und einen Koop-Modus, aber darüber wollen wir ausnahmsweise einmal hinwegsehen, denn das Gesamtpaket hat uns überzeugt!

Ein Kommentar

Antworten
  1. Na Leute…das liest sich wie ein Werbeartikel. Andere renommierte Testmagazine/Seiten sehen das da schon objektiver und ganz anders. Diese hohe Testwertung offeriert einen Megatitel ohne Schwaechen… dumm nur das die sehr kurze Spielzeit, der sehr schlauchige Levelaufbau ohne wirkliche Eigeninitiative stoeren. Vor allem aber das es eher ein mittelmäßiger FILM mit gelegentlichen Quicktime Unterbrechungen ist. Was nutzt es das man hier und da steuern darf wenn es nur die Schootermomente sind mit einer sau dummen KI ohne wirkliche Herausforderung ?

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