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Final Fantasy: X/X-2 HD im PS4-Test – Ein drittes Mal nach Spira

Inzwischen sind Final Fantasy X und X-2 auch auf der Playstation 4 angekommen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Square Enix eine überarbeitete Version des Rollenspiels auf der Playstation 3 und der Playstation Vita. Ein Jahr später bringt das japanische Studio ihren Publikumsliebling auch auf Sony’s neueste Konsole – und verspricht scharfe Texturen und einen verbesserten Soundtrack. Wir haben das Playstation 4-Remaster von Final Fantasy X/X-2 für euch getestet.

Final Fantasy X war, als es vor 14 Jahren erschien, ein ganz besonderer Teil der Reihe. Mit dem Playstation 2-Debüt stellte Square Enix ihre Füße dank vielen Innovationen breit in die Türen der neuen Konsolengeneration. Final Fantasy X katapultierte die Reihe in das 3D-Zeitalter und bestach nicht zuletzt durch grandios inszenierte Zwischensequenzen. Auch waren die Dialoge erstmals größtenteils komplett vertont – zugegebenermaßen aber nicht immer ganz lippensynchron. Außerdem feierte nach langer Zeit das rundenbasierte Kampfsystem seine Rückkehr und eine Fülle an zeitfressenden Nebenaufgaben wie den Chocobo-Rennen, einer Monsterfarm und natürlich dem Wassersport “Blitzball” steigerten die Spieldauer in dreistellige Stundenzahlen.

Final Fantasy 1

Auch war Final Fantasy X bis dato der erste Ableger der Serie, der einen direkten Nachfolger spendiert bekam: Final Fantasy X-2. Hier wurde die Geschichte von Yuna weitererzählt, dem jungen Medium, das im Vorgänger noch gegen den schuppigen Leviathan “SIN” kämpfte. Die Fortsetzung fiel lange nicht so ernst und episch aus wie Final Fantasy X und kam eher quirlig daher: Das schlagfertige Trio, ein schnelleres Kampfsystem und die Vielzahl an Kostümen, die den Kämpfern anstatt von Waffen verpasst wurden, trugen den typischen Stempel asiatischer Rollenspiele.

Auf der Playstation 4 erscheinen Final Fantasy X und X-2 als Komplettversionen: Neben den Hauptspielen beinhaltet die remasterte Version alle Inhalte, die vorher einzelnen Regionen vorenthalten waren – zum Beispiel den Kurzfilm “Eternal Calm”, der als erzählerisches Bindeglied der beiden Spiele fungiert.

Final Fantasy 3
 

Ein weiterer Sprung

 
Vor allem die Ur-Version von Final Fantasy X hatte bereits kurz nach der Jahrtausendwende dramaturgisch einiges zu bieten: Die Story samt ihrer vielfältigen Charaktere überzeugte durchweg vom pompösen Einstieg bis zum emotionalen Finale. Gleichzeitig bot die damals noch junge Playstation 2 nicht genug Rechenpower, um die grafischen Macken der beiden Titel auszubügeln – blockartige Animationen und matschige Texturen stellten sich den toll gerenderten Zwischensequenzen entgegen. Genau das möchte Square Enix mit dem HD-Remaster auf der Playstation 4 dank schärferen Texturen weitestgehend beheben.

Final Fantasy 2

Und tatsächlich: Die grafischen Neuerungen von Final Fantasy X und X-2 schlagen an. Im Rahmen eines überarbeiteten PS2-Titels konnte Square Enix selbst den Stand des 2014 veröffentlichten HD-Remasters weiter anheben. Hauptsächlich wurden die Texturen noch schärfer gestaltet, als es im letzten Jahr der Fall war. Auch das abwechslungsreiche Monsterdesign in den verschiedenen Gebieten von Spira profitiert von den schärferen Texturen – speziell die schuppigen Ableger des amphibischen Monsters “SIN” sehen jetzt besser aus, als je zuvor.

 

Man kann wirklich alle Feinheiten erkennen!

 

Besonders gewonnen hat aber die Gestaltung der NPCs und der Hauptfiguren – nämlich an neuen Details. Schaut man sich zum Beispiel den vitalen Blitzballer Wakka und seine Kopfbedeckung an, so lassen sich an seinem blauen Stirnband wirklich alle Feinheiten erkennen. Bei beiden Titeln wurden hauptsächlich die Charaktermodelle geglättet und mit schärferen Texturen ausgestattet, die nun auf der Playstation 4 die matschigen Flächen des Originals ersetzen. Die neuen Texturen im Remaster fühlen sich vor allem dank der Full HD-Auflösung von 1080p wie eine wirkliche Verbesserung an.

Final Fantasy 4
 

Nicht nur grafisch verbessert

 
Square Enix hat für das Playstation 4-Remaster nicht nur an der Grafik von Final Fantasy X und X-2 geschraubt. Eigens für die PS4-Fassung wurde der Soundtrack neu arrangiert: Der Spieler kann im Spiel jederzeit zwischen der ursprünglichen Musik und dem neuen Arrangement wechseln. Sicherlich wird die Ur-Fassung des Soundtracks den Fans des Originals am Besten gefallen – die neu arrangierte Musik fällt aber erfrischend kraftvoll aus und versteht es ähnlich gut, die zahlreichen spannenden, emotionalen oder fröhlichen Situationen passend zu untermalen.

Glücklicherweise hat Square Enix endlich auch an den Untertiteln der deutschen Version gearbeitet. Das Original hatte 2001 dermaßen viele Übersetzungsfehler, dass der Unterschied zwischen Übersetzung und dem wirklich Gesagten zum echten Stimmungskiller wurde. Dazu wurden dann auch gerne mal verschiedene Untertitel in der falschen Reihenfolge angezeigt. Dem hat sich Square Enix aber im PS4-Remaster angenommen und die lästigen Übersetzungsfehler ausgebessert.

Final Fantasy 5

Unser Fazit:
Zugegeben: Anfangs war die Skepsis groß, ob der Sprung auf die Playstation 4 nur knapp ein Jahr nach dem letzten Remaster so viel Sinn macht. Square Enix beweist aber mit dem PS4-Remaster, dass die geschärften Texturen und das schönere Gesamtbild dem betagten Rollenspiel gut stehen. Auch dank dem neuen Soundtrack und den zahlreichen Zusatzinhalten ist die PS4-Version von Final Fantasy: X/X-2 HD ein echter Zeitfresser. Natürlich können die technischen Verbesserungen im Vergleich zum letzten Jahr nicht allzu groß ausfallen – das Original ist schließlich schon 14 Jahre alt. Wer also das Remaster bereits auf der Playstation 3 besitzt, muss den Sprung auf die Playstation 4 nicht unbedingt antreten.

Insgesamt gibt Final Fantasy: X/X-2 HD auf Sony’s jüngster Konsole aber die beste Figur ab. Wer also das HD-Remaster auf der Playstation 3 noch nicht gespielt hat und nach einer extrem umfangreichen Komplettsammlung beider Spiele sucht, der wird auf der Playstation 4 mit Final Fantasy X/X-2 HD viele schöne Stunden erleben.

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