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Eine Woche Vollgas Destiny – Das habe ich erlebt

Eigentlich hatte ich ja nach dem DLC „Dunkelheit lauert“ erst mal genug von Destiny. Es gab einfach zu viele andere Games, die ich zocken wollte. The Witcher 3: Wild Hunt beispielsweise. Dann näherte sich der Release des dritten DLCs „König der Besessenen“. Da dachte ich mir, ich checke mal wieder ins Game und zocke die Modi, die ich bisher außer Acht gelassen hatte. Die Arena und Trials of Osiris etwa.

Gesagt, getan: Ich loggte mich ein und erfreulicherweise waren die meisten Kollegen meiner früheren Stammgruppe noch immer aktiv. Schnell erledigten wir gemeinsam Skolas. Das erste Erfolgserlebnis reichte, um mich wieder anzufixen. Da ich die Raids schon alle erledigt hatte – auch die Hard-Modes – blieb eigentlich nur noch Osiris. Das gestaltete sich schon etwas schwieriger als Skolas. Also zumindest der makellose Run. Neun Siege ohne Niederlage. Ohne erfahrene PVPler kaum zu schaffen. Zwei Kollegen unterstützen mich und ich hatte sieben Siege in der Tasche. Einer fehlte – dank des Double-Win-Item-Dingens. Das letzte Match haben wir natürlich verkackt. Osiris ist seitdem nicht mehr verfügbar. Maybe next time.

Exos, Exos, Exos

Dann ging „König der Besessenen“ an den Start. Diesmal wollte ich von Beginn an Gas geben. Nach ungefähr zwei Stunden hatte ich die Story-Missionen mit meinem Hauptcharakter (Hunter) durch und ein paar Stunden und einige Strikes später, erreichte ich das Licht-Level 280. „Zeit für Dämmerung!“ dachte ich mir. Aber davor hieß es Exos-Farmen. Da war „König der Besessenen“ gerade mal ein paar Stunden draußen und schon konnte man dank „Drei der Münzen“ (höhere Exo-Drop-Rate bei Ultras) exotische Engramme am laufenden Band farmen. Somit war der Dämmerungsstrike für mich fast schon wieder obsolet. Ich habe ihn trotzdem gezockt. Ein Exo-Item bekam ich natürlich nicht. Brauchte ich aber auch nicht, dank „Drei der Münzen“ hatte ich schon fast alle neuen Items. Mittlerweile wurde die Drop-Rate zum Glück drastisch verringert. Diese Exo-Nummer war meiner Meinung nach das krasseste Problem, das Destiny seit dem Launch hatte. Ich meine, dieser Trick warf quasi das ganze Exo-Item-System über den Haufen. Wie auch immer – das Problem wurde ja gefixt.

Destiny

Dann hieß es: „Ab in den Königsfall-Raid!“ – ich hatte richtig Bock drauf. Nur leider waren die meisten Leute aus meiner Stammtruppe noch nicht gut genug ausgerüstet, um mit mir Oryx zu erledigen. Was macht man in so einer Situation? Genau! Auf DestinyLFG.net oder DestinyLFG.com nach einer fähigen Raid-Truppe suchen. Und was soll ich sagen? Das ging schneller als ich dachte. Zwei Tage und vier Random-Raid-Gruppen später hatte ich den Raid bereits zum ersten Mal durch. Und ich wurde mit fetten Raid-Waffen belohnt. Das zweite Erfolgserlebnis und ich wollte mehr. Also erledigte ich die Exo-Schwert-Questsuche und holte mir mein Exo-Schwert. Die Items zu farmen machte zwar keinen Spaß, aber die finale Quest und das Schwert machten den Frust wieder wett.

Destiny LFG

Boshafte Berührung

Danach rief der Hof von Oryx. Ich sammelte Runen, füllte sie Runde für Runde auf und wiederholte die Nummer immer und immer wieder. Das motivierte zwar ein paar Stunden, danach war die Luft aber raus. Mein nächster Gedanke: „Was nun?“ Die Antwort: Touch of Malis. Ich hatte mehr oder weniger alles gesehen, was es in „König der Besessenen“ zu sehen gab. Da blieb nur die Waffe Touch of Malis. Um diese Waffe zu bekommen, muss man aber eine sehr, sehr, sehr langwierige Questreihe erledigen. Aber das störte mich nicht. Ich hatte ja nichts anderes zu tun. Abgesehen davon hatte ich zu diesem Zeipunkt bereits einige Aufgaben erledigt, die ich für die Exo-Waffe benötigte. Was mir noch fehlte, waren zahlreiche kalzifizierte Fragmente. Um nicht zu viel Zeit zu verschwenden, befragte ich YouTube nach den fehlenden Fundorten. Und im Grunde verlief die Suche effektiver als gedacht. Die Fragmente, die man in der Patrouille finden kann, hatte ich ziemlich flott und die fehlenden Teile holte ich mir dann in einem weiteren Raid-Run.

Destiny The Taken King

Schließlich musste ich noch die finale Exo-Quest abschließen, die ziemlich anstrengend war. Dann hatte ich endlich die Boshafte Berührung in der Tasche – und es fühlte sich gut an. Mein drittes Erfolgserlebnis in „König der Besessenen“. Und nun? Ja nun gibt es für mich nicht mehr viel zu tun. Ich warte auf den Raid-Hard-Mode und ich helfe ein paar Kollegen, wenn sie wo feststecken. Hört sich nicht gerade berauschend an, oder? Nach einer Woche bereits alles durch. Aber es hat sich gelohnt. Nicht wegen der Items oder der spaßigen Zeit, die ich im Real Life vielleicht sinnvoller hätte verbringen können, sondern wegen der anderen Spieler. Ich habe mit Menschen rund um den Globus gezockt und mich bestens mit ihnen verstanden.

“Ich bin mit Agnostikern, Muslimen und Katholiken durch das Grabschiff gestapft und wir haben gemeinsam das Universum vor dem sicheren Untergang bewahrt.”

Ein Hüter aus Louisiana erklärte mir die Bedeutung meines Nicks “Ruffneck” in seiner Heimat. Dabei handelt es sich um Arbeiter auf dem Ölfeld, die einen rauen (ruff=rough) Nacken (neck) haben. Er erzählte mir von seinem Medizinstudium und dass er unbedingt Arzt werden möchte. Wir haben Kontakte ausgetauscht und wir werden in Zukunft vielleicht noch öfter zusammen zocken. Ich bin mit Agnostikern, Muslimen und Katholiken durch das Grabschiff gestapft und wir haben gemeinsam das Universum vor dem sicheren Untergang bewahrt. Wir haben zusammen gelacht und geflucht. Und wir haben uns über fehlenden Content beschwert – während wir immer weiter gezockt haben. Und genau das macht Destiny aus. Man ist ab einem gewissen Zeitpunkt mehr oder weniger dazu gezwungen, sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Alleine kommt man nicht weiter. Fast wie im echten Leben.

Jetzt stellt sich für mich nur die Frage, ob es Bungie schafft, mich auch in den kommenden Monaten in die Destiny-Welt zu locken. Aufgaben habe ich ja als Hüter fast keine mehr. Und mit den Menschen, die ich in Destiny kennengelernt habe, kann ich auch anderswo das Universum retten. Ich brauche jetzt auf jeden Fall erst einmal eine Destiny-Pause. Mindestens ein paar Stunden.

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