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Lost Sphear: Wir haben uns den spirituellen Nachfolger zu ‘I am Setsuna’ näher anschauen können

Rund 1,5 Jahre ist es her, dass Tokyo RPG Factory mit I am Setsuna sein erstes Spiel auf den Markt brachte. Ziel war es ein Erlebnis zu schaffen, dass an die großen JRPG-Perlen der 90er Jahre erinnert. Hauptinspiration war seinerzeit das heute noch (vollkommen zurecht) umjubelte Chrono Trigger. Doch I am Setsuna orientierte sich so sehr an anderen Titeln, dass seine eigene Identität nahezu auf der Strecke blieb.

Mit Lost Sphear wagt Tokyo RPG Factory einen zweiten Anlauf und möchte genau an dieser Stelle ansetzen. Grafisch wirken beide Spiele wie aus einem Guss und schnell ist klar, dass auch Lost Sphear dieses 90s Retro Gefühl in uns wecken soll. Aber hat es dieses Mal auch eine eigene Seele? – Freudig, als auch skeptisch schaute ich mir Lost Sphear auf der diesjährigen gamescom genauer an und bin vorsichtig positiv gestimmt.

Lost Sphear 01

Doch fangen wir erstmal vorne an. Wovon handelt Lost Sphear überhaupt? Während sich I am Setsuna mehr oder minder an der Final Fantasy X Story bediente, geht es in Lost Sphear verstärkt um das Thema Erinnerungen. Ihr schlüpft in die Haut von Kanata, einem Jungen der friedlich in seinem Dorf lebt, bis ganze Landstriche plötzlich anfangen zu verschwinden und sich in weißen Rauch aufzulösen. Erinnert ein wenig an Michael Ende’s Unendliche Geschichte. Was es damit auf sich hat, was Kanata und sein Heldentrupp und vor allem seine Erinnerungen damit zutun haben, sollen wir im weiteren Spielverlauf lernen.

Also ziehen wir in bester JRPG-Manier los und versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Bereits nach zwei Minuten fühlen wir uns wieder in die Hochzeit der 16 & 32 Bit Ära versetzt und sprechen NPC für NPC an. Diese bieten uns entweder Rast an in der Gaststätte, verkaufen uns neue Ausrüstung oder klären uns über die Lage der Nation auf. Ganz wie damals eben.

Lost Sphear Fight

Auf den ersten Blick gibt es noch nicht viele Neuerungen im Vergleich zu I am Setsuna, so sind sich beide stilistisch sehr ähnlich – doch die Änderungen liegen im Detail. Während Setsuna mit seinem Piano-lastigen Soundtrack zwar einerseits wunderschön war, kratzte es nach einigen Stunden haarscharf am Nervenkostüm. Bereits während der ersten 20 Minuten von Lost Sphear fiel auf, dass man diesmal auf mehr Abwechslung beim Soundtrack setzt, der erneut von Tomoki Miyoshi komponiert wurde.

Das Ausrüstungsmenü wurde augenscheinlich auch sinnvoll überarbeitet und ist nun bedeutend übersichtlicher gestaltet. Doch die wirklichen Neuerungen warten im Kampfsystem auf uns. Zwar setzt man noch immer auf das ATB (Active Time Battle) System, doch spickt es mit kleinen Neuerungen.

Lost Sphear Overworld

Um die Skills sinnvoller und dynamischer einsetzen zu können, könnt ihr euch nun bewegen und so je nach Position mehrere Gegner mit euren Angriffen treffen. Generell scheinen die Gegner schwerer geworden zu sein. Also hat man auch hier auf das Feedback gehört, da Setsuna stellenweise viel zu einfach war. Im Kampf selber könnt ihr euch verwandeln und erinnert an Kampfmechs ala Saint Seiya oder Gundam Wing. Der Bosskampf, den die rund 30-minütige Demo für uns bereit hielt, war bereits fordernder als nahezu jeder Kampf aus I am Setsuna.

Insgesamt bleibt sich Tokyo RPG Factory treu und setzt auf seine Stärken. Mit dem klaren Vorteil, dass sie scheinbar auf die Community gehört haben und die deutlichen Schwächen von I am Setsuna streichen. Man darf also sehr gespannt sein, was Lost Sphear noch alles zu bieten hat.

Lost Sphear erscheint am 23. Januar 2018 für PC, PlayStation 4 und Nintendo Switch.

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