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Orphan Age im Hands-on: Kinder an die Macht!

Das französische Studio Black Flag hat uns auf der diesjährigen Gamescom ihren Debüt-Titel Orphan Age näher vorgestellt. Im Rahmen einer Hands-on-Session konnten wir die dystopische Lebenssimulation genauer unter die Lupe nehmen. Was das Spiel auf dem Kasten hat, erfahrt ihr in unserem Bericht.

In Orphan Age übernehmen wir die Kontrolle über ein junges Geschwisterpärchen. Der Bürgerkrieg ist ausgebrochen und in der ganzen Aufregung haben die beiden ihre Eltern verloren. Sie suchen in einem großen, leerstehenden Gebäude Schutz und genau dort beginnt unser Abenteuer.

Doch bevor es losgeht, müssen wir unsere Hauptfigur erstellen. Dazu stellt uns das Spiel einige Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Neben Name und Alter können wir unser Aussehen festlegen. Unsere Skillpunkte verteilen wir in einem Schulnoten-System. Zudem können wir uns für eine Hintergrundgeschichte entscheiden. Per Mausklick würfeln wir eine neue Geschichte aus. Dabei werden zufällige Vor- und Nachteile für unseren Waisen zusammengestellt. Durch diese Faktoren wird jeder Charakter einzigartig. Generell gilt jedoch: Je jünger das Kind, desto schwieriger ist die Handhabung.

Im Spielgeschehen angekommen können wir die Umgebung nach Materialien absuchen. Diese finden sich beispielsweise in großen Gerümpel-Haufen, Schränken oder Regalen. Mit diesen Rohstoffen lassen sich grundlegende Einrichtungsgegenstände, wie zum Beispiel ein Waschplatz, ein Nahrungs- und ein Wasser-Lager, errichten. Auf diese Weise verwandeln wir das verfallene Gebäude in ein ein gemütliches Heim. Die Sauberkeit und die Ausstattung der Räumlichkeiten beeinflusst die jungen Waisen ungemein. Nachdem wir eine Werkbank gebaut haben, können wir sogar benutzbare Gegenstände herstellen. Weitere Bauanleitungen für Möbel und Gebrauchsgegenstände lassen sich über ein extra Menü erforschen.

Stück für Stück erkunden wir das Gebäude in dem wir uns verstecken. Dabei entdecken wir stetig mehr Rohstoffe, Lebensmittel und Medikamente. Doch das eigentliche Ziel ist das Wiederfinden unserer Eltern. Dabei stellt die dicke Tür, die uns von der Außenwelt abschirmt, ein großes Hindernis dar. Mit einem selbstgebauten Brecheisen können wir die Tür endlich aufbrechen. Somit schalten wir einen weiteren wichtigen Teil von Orphan Age frei: die Außenwelt.

Diese wird bei jedem Durchgang prozedural generiert und unterliegt einem stetigen Wandel. Somit erkunden wir niemals dieselbe Stadt. Unsere Umgebung ist in Blocks aufgeteilt. Auf unseren Touren können wir allerhand nützliche Gegenstände finden oder fremde Kinder dazu bringen, sich uns anzuschließen. Allerdings müssen wir die Gefahren ständig im Auge behalten. Dazu werden die verschiedenen Blocks unterschiedlich eingefärbt. Schließlich wollen wir keinem Soldaten in die Arme laufen. Taktisches Vorgehen ist wichtig und ein Abschätzen zwischen Risiko und Belohnung ein essentielles Muss.

Doch trotz der ganzen Aufgaben dürfen wir die Bedürnisse unserer kleinen Überlebenskünstler nicht vernachlässigen. Dabei ist das Stillen von Hunger und Durst genauso wichtig wie die sozialen Interaktionen mit den anderen Waisen. Aber auch die Hygiene, die Müdigkeit und die allgemeine Stimmung spielen eine wichtige Rolle. Vernachlässigen wir ein Kind über einen längeren Zeitraum, besteht die Gefahr eines Nervenzusammenbruchs. Dann verlieren wir für eine gewisse Zeit jegliche Kontrolle über diesen Charakter. Er kommt seinen Aufgaben nicht nach und sitzt apathisch in der Gegend herum.

Im Verlauf des Spiels treffen wir Entscheidungen, die den Charakter der Kinder formen und ihnen bestimmte Werte vermittelt. Bestimmte Ereignisse, wie zum Beispiel die Aufnahme weiterer Kinder, werden von der Gruppe am Feuer diskutiert. Auf diese geschickte Weise konfrontiert uns das Spiel mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen – und das ist ziemlich cool!

Auch wenn Orphan Age eine dystopische Version der Sims ist, hat der Titel grafisch nichts mit dem Meilenstein des Lebenssimulations-Genres gemeinsam. Die Umgebung vermittelt ein Gefühl von Chaos und Verwahrlosung. Dafür sorgen die zahlreichen Details. Grafitti an den zerfallenden Wänden, Löcher in der Decke und Trümmer am Boden – die Leveldesigner haben ganze Arbeit geleistet. Die Charaktermodelle wirken liebevoll gestaltet und machen einiges her. Insgesamt macht Orphan Age optisch einen wirklich guten Eindruck.

Fazit:
Orphan Age hebt das Genre der Lebenssimulationen auf eine völlig neue Ebene. Das Gameplay erinnert in seinen Grundzügen stark an die Anfänge der Sims und es wird durch tiefgründige Elemente noch einmal deutlich aufgewertet. Der Mix aus Erkundung, Crafting und Management ist wunderbar abgestimmt. Doch auch das neonlastige, dystopische Cyberpunk-Setting hat es uns angetan. Um diesem Artdesign gerecht zu werden, haben sich die Entwickler mächtig ins Zeug gelegt – und das sieht man! Orphan Age konnte uns voll und ganz überzeugen. Wir fiebern dem Early Access Release im Februar 2019 jetzt schon entgegen.

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