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Payday 2 im Test: Wenn Rebellen zu Bankräubern werden

Payday 2

Wir stehen zu viert vor der Bank, die Beute liegt im Gebäude hinter dicken Tresorwänden. Wir teilen uns auf. Drei schleichen sich zum Hintereingang, während einer die Kameras deaktiviert. Hinter der Bank zerschneiden wir den Zaun, um unbemerkt zur Hintertür zur gelangen. Vor der Tür entdeckt uns ein Wachmann, den wir mit gezückten Waffen zu Boden zwingen und die Hände fesseln. Damit ist dieser ruhig gestellt und unser Fachmann für Schlösser versucht das Türschloss zu knacken, damit wir leise in das Bankgebäude eindringen können. Unser Technikexperte gibt uns ein Zeichen, dass die Kameras deaktiviert sind und wir öffnen leise die Tür. Der Tresor ist nur ein paar Meter entfernt. Wir zwingen davor noch einen patrouillierenden Wachmann leise zu Boden. Einer der Männer bringt den Bohrer an den Tresor an, doch leider haben wir die Route des dritten Wachmanns falsch eingeplant, so dass dieser Alarm schlägt und nun eine Horde Polizisten zur Bank unterwegs ist. Der Bohrer braucht noch zwei Minuten und somit müssen wir uns auf ein heftiges Feuergefecht vorbereiten…

Das Ganze klingt wie eine Szene aus einem Hollywood-Blockbuster, ist aber nur ein Moment aus dem Ego-Shooter Payday 2, des Entwicklerstudios Overkill Software, den wir während unserem Test erlebt haben.

Payday 2 Screenshot 2

Den Ausgangspunkt des Spiels bildet das Crime.Net, eine Übersichtskarte, in der man aus diversen Missionen von unterschiedlichen Auftraggebern auswählen kann. Auftraggeber sind z.B. Kriminelle, Waffenhändler oder Politiker. Die Aufgaben reichen von kleinen Überfällen bis hin zu Raubzügen, die sich über mehrere Missionen erstrecken. Viele Aufträge bestehen aus mehreren Etappen, was Missionsverzweigungen und unterschiedliche Resultate ermöglicht, je nachdem, wie gut sich die Spieler in den einzelnen Abschnitten schlagen. Insgesamt stehen 30 Aufträge im Crime.Net zur Verfügung, die der Reihe nach freigeschaltet werden.

Payday 2 CrimeNet

Eine weitere Neuerung ist das Safe House, euer Unterschlupf in Payday 2. Hier könnt ihr mit den Tools im Spiel herumexperimentieren, euer gesammeltes Geld begutachten und euch sicher fühlen. So kann man an z.B. an Schießständen seine Waffen ausprobieren oder an Tresoren mit Einbruchswerkzeugen hantieren.

Außerdem ist es nun möglich, aus vier verschiedenen Klassen auszuwählen: Mastermind, Enforcer, Technician und Ghost. Jeder der vier Klassen verfügt über drei Laufbahnen mit verschiedenen Fähigkeiten. Der Mastermind kann seine Kameraden heilen und z.B. Polizisten für kurze Zeit an eurer Seite kämpfen lassen. Der Enforcer ist für das Grobe zuständig und kann mehr Ausrüstung und Beute bei sich tragen. Der Technician ist der Spezialist für Technik und kann unter anderem Geschütze aufstellen. Der Ghost ist spezialisiert auf das Schleichen. Er kann Leichen verstecken und unbemerkt Waffen durch Kontrollen schleusen. Durch die verschiedenen Spezialisierungen in den drei Laufbahnen, kann man sehr individuelle Charaktere erstellen und sich so ein gut abgestimmtes Team zusammenstellen.

Payday 2 Charaktere

Mit dem erbeuteten Geld kann man Masken, Waffen-Modifizierungen, Masken-Modifizierungen, Ausrüstungskleidung und eine Vielzahl anderer Gadgets erwerben. So ist es nun im Vergleich zum Vorgänger auch möglich, sich beispielsweise Zielvorrichtungen, Schalldämpfer, Griffe, Fadenkreuze, Läufe, Kolben etc. zu kaufen, was sich auf das Verhalten der Waffe auswirkt und die Feuergefechte erleichtern soll. Das Zielen ist oft nicht einfach, da die Waffen teilweise einen starken Rückstoss haben. Für erfolgreich abgeschlossene Missionen gibt es oft auch Masken oder Waffen, was zusätzlich motivieren soll. Übrigens: Zu jedem Job gibt es auch eine Reihe von Hilfsmitteln, die man kaufen kann, um den Raubzug zu verändern oder zu verbessern – beispielsweise einen schnelleren Fluchtwagen, Baupläne oder sogar Hilfe von einem Insider.

Payday 2 Inventar Maske

Wer Payday gespielt hat, der weiß, dass es in jeder Mission verschiedene Lösungswege gibt. So kann man sich meistens leise und ohne großes Polizeiaufgebot mit der Beute aus dem Staub machen oder man geht den rabiateren Weg und ballert sich von Anfang bis Ende durch Unmengen an Polizisten und Wachmännern. Die zweite Variante erfordert meist weniger taktisches Geschick und die Profi-Bankräuber unter uns werden sowieso versuchen, so professionell wie möglich mit der Kohle abzuhauen.

Payday 2 Screenshot 3

Auch beim Tragen der Beute gibt es Neuerungen. So schwankt zum Beispiel die Kamera aufgrund des zusätzlichen Gewichts, wenn man Beute bei sich trägt. Außerdem ist es nun möglich, Beute an einen anderen Spieler zu übergeben, damit dieser sich damit aus dem Staub machen kann.

Payday 2 Jewel Escape

Darüber hinaus hat sich die Grafik im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert. Laut den Entwickler war der erste Teil auch nur eine Art Test, um zu überprüfen, ob das Spielkonzept funktioniert. Die getestete PC-Version konnte uns überzeugen, auch wenn man kein Grafikwunder erwarten darf.

httpv://youtu.be/e9x7Lur6WRw

Unser Fazit:
Schuldig im Sinne der Anklage! Wir hatten viel Spaß auf unseren Beutezügen. Das liegt vor allem an der unverbrauchten Bankraub-Thematik und den zahlreichen Verbesserungen, die Overkill dem Spiel spendiert hat. Durch die Charakterentwicklung, das Crime.Net und den unzähligen Anpassungsmöglichkeiten der Spielfigur, machen die Raubzüge wesentlich mehr Spaß, als im Vorgänger. Vor allem der Coop-Modus überzeugt. Einzig die Grafik und die Animationen der Mitspieler könnten einen Hauch besser sein.

Unsere Wertung:RebelGamer-PayDay2-Wertung

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