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Killzone: Shadow Fall im Test – Der neue Grafik-Maßstab für Konsolen?

Viele bemängeln das etwas mickrige Launch-Line-Up der PlayStation 4 im Vergleich zur Xbox One. Aber Sony hat einen Exklusivtitel im Gepäck, den PS-Veteranen kennen und lieben – einen neuen Ableger der Killzone-Reihe. Killzone: Shadow Fall soll zeigen, was grafiktechnisch auf Sony’s Next-Gen Konsole möglich ist. Wir haben uns das Game geschnappt und wollen euch in unserem Test zeigen, ob das Spiel neben der guten Grafik auch noch andere Vorteile zu bieten hat.

Vorab ein paar Worte zur Story: In Shadow Fall sind wir als Soldat Lucas Kellan der Interplanetary Strategic Alliance (ISA) unterwegs und müssen gegen die Helghast vorgehen. Der Heimatplanet der Helghast wurde durch die vielen Kriege so zerstört, dass er nicht mehr bewohnbar ist. Daher gewährt die ISA Flüchtlingen auf ihrem Planeten Vekta Zuflucht. Um Konflikte zu vermeiden, werden die Helghast durch Mauern von der Bevölkerung getrennt. Da die Abgrenzung aber doch zu Reibereien führt, sind wir als Shadow Marshal im Grenzgebiet unterwegs und müssen dort für Recht und Ordnung sorgen. Die Entwickler Guerilla Games haben hier ein sehr stimmiges Sci-Fi-Setting kreiert, das an den Kalten Krieg erinnert.

Aber steigen wir direkt ins Spielgeschehen ein. Anders als in den Vorgängern oder in Konkurrenz-Titeln wie Call of Duty: Ghosts oder Battlefield 4, vermittelt Killzone: Shadow Fall ein offeneres Leveldesign. Uns stehen oft verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie wir in einer Mission vorgehen können. Bei einem Angriff auf ein Appartment in Vekta können wir uns den Weg zum Ziel entweder klassisch freiballern oder uns reinschleichen und die Wachen leise ausschalten. Alternativ kann man sich auch von oben in einem Ventilationsschacht ins Haus begeben und für eine Überraschung von oben sorgen. So kann jeder für sich entscheiden, ob er es lieber ruhig oder mit mächtigem Krawall angehen will – diese Wahl ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit für Shooter. Im Grunde ist und bleibt Shadow Fall natürlich ein linearer Shooter, aber zumindest werden uns alternative Vorgehensweisen angeboten.

Was mir persönlich schon immer an der Killzone-Reihe gefallen hat, sind die anspruchsvollen Kämpfe mit den Helghast – hier trumpft auch Shadow Fall wieder auf. Ein stupides Vorstürmen führt schneller zum virtuellen Tod, als man es sich wünscht. Um also am Leben zu bleiben, suchen wir uns zu jeder Gelegenheit eine passende Deckung und bearbeiten von dort aus die Gegner. Mit unserer oft knappen Munition erledigen wir ein bis zwei Gegner, bevor wir uns zur nächsten schützenden Deckung begeben. Dadurch entsteht ein sehr taktischer und fordernder Spielverlauf, der auch durch die gute KI der Helghast bestimmt wird.

Unserem Protagonist steht nun auch ein neues Gadget im Arsenal zur Verfügung, welches uns gute Arbeit im Kampf leistet – die Hightech-Drone OWL. Mittels Streichbewegungen auf dem Touchpad des DualShock 4-Controllers, können die verschiedenen Funktionen von OWL aktiviert werden. Man kann Gegner mit einem Elektroschock betäuben, ein Energieschild erstellen, Angriffe befehligen oder die Zeit verlangsamen. Der Elektroschock verlangsamt das anvisierte Ziel und somit können wir es leichter eliminieren. Der Schutzschild ist vor allem bei den schwer gepanzerten Eliteeinheiten sinnvoll, da selbst unsere Granaten gegen diese Gegner kaum Wirkung zeigen. Durch den gezielten Angriff der Drohne können wir Gegner aus der Deckung locken. Die Drohne selbst hält leider nicht viel aus, regeneriert sich dafür aber schnell wieder. Komplett zerstört werden kann OWL nicht. OWL hilft uns auch dabei, Abgründe zu überwinden und uns an bestimmten Stellen abzuseilen. Dadurch eröffnen sich uns auch wieder mehr spielerische Freiheiten und das prinzipiell lineare Spielprinzip wird etwas aufgelockert.

Falls Alarm ausbricht, kann unsere Drohne auch das Alarmsystem hacken und deaktivieren – erst dann stoppen die Helghast ihre Angriffe auf. Wir besitzen zusätzlich ein Sonar, mit dem wir Gegner in unseren Umgebung erkennen können – dies funktioniert auch durch Wände. Befindet man sich bei der Ortung aber zu nah an einem Gegner, wird dieser jedoch auf uns aufmerksam.

Die verschiedenen Levels im Spiel sind abwechslungsreich und sorgen für Überraschungen. So werden wir in einem Level von Scharfschützen beschossen und zu allem Übel müssen wir währenddessen noch Zügen ausweichen – das klingt nicht nur herausfordernd, sondern ist es auch. An einer anderen Stelle müssen wir uns wie Sam Fisher durch Laserfallen schleichen oder eine Festung mit drei verschiedenen Zugängen infiltrieren. Für Abwechslung ist also gesorgt! Es gibt sowohl enge Gänge in Hotelanlagen, dunkle Katakomben in New Helghan oder auch relativ größere Außenlevel. Auch die Spielzeit kann sich mit ungefähr 10 Stunden sehen lassen.

In Sachen Grafik und Sound zeigt uns Killzone: Shadow Fall sein volles Next-Gen Potential. Das neue Farbsprektrum, die hohe Weitsicht in den Außenlevels und die wunderschönen Lichteffekte zaubern ein beeindruckendes Effektfeuerwerk auf den Screen. In detailreichen Wäldern blitzen Sonnenstrahlen durch die Baumkronen, das Licht spiegelt sich in den riesigen Wolkenkratzern und beim Anblick eines Wasserfalls, werdet ihr wohl zuerst ein paar Sekunden davor verharren und dessen Schönheit im Spiel bewundern. Bei Gefechten zerstören Explosionen ganze Häuser und beim Aufprall von Kugeln, werden wir mit hübschen Partikeleffekten belohnt. Shadow Fall läuft in 1080p und mit mindestens 30 Frames pro Sekunden, meistens werden aber 40-50 FPS angezeigt.

Der Multiplayer-Modus von Killzone: Shadow Fall beinhaltet nur einen Spielmodus und enthält kein Rangsystem. In Warzone kann man zwischen drei Klassen wählen: Assault, Scout und Support. Warzone ist aber deswegen noch lange nicht langweilig, da sich im Spiel bis zu acht Varianten dynamisch abwechseln. Es ist aber auch möglich, vor Beginn einer Partie die zu spielenden Variante festzulegen. Auch OWL steht euch im Multiplayer zur Verfügung, hat aber klassenspezifische Features. Als Supporter kann man beispielsweise Mitspieler wiederbeleben und der Assault ein Schutzschild aufstellen. Durch erfolgreiches Abschließen von mehr als 1500 Herausforderungen kann man weitere Features und Verbesserungen erhalten. Es ist auch möglich, offline mit Bots zu trainieren. Man kann diese aber auch online einsetzen. Die Multiplayer-Karten haben nicht die Ausmaße derer aus Battlefield 4, sondern orientieren sich mehr an denen aus Call of Duty: Ghosts. Im Mehrspieler-Modus ist die Grafik qualitativ nicht so hochwertig wie im Einzelspieler, dafür läuft das Spiel aber mit geschmeidigen 60 Bildern pro Sekunde.

httpv://youtu.be/-rBAkj5Egok

Unser Fazit:

Killzone: Shadow Fall versetzt uns ins Staunen: Dieser Titel läutet auf jeden Fall das Zeitalter der Next-Gen Konsolen in Sachen Grafik ein. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass Titel wie Crysis 3 auf dem PC immer noch eine Liga höher spielen, aber für Konsolen hat Shadow Fall einen neuen Maßstab gesetzt. Auch spielerisch kann sich der neueste Ableger der Killzone-Reihe von seinen Vorgängern abheben. Prinzipiell ist es immer noch ein linearer Shooter, aber uns werden zumindest mehr Optionen zum Abschließen der Missionsziele angeboten. Die Duelle mit den Gegner sind wieder herrlich fordernd und die Inszenierung gut gelungen. Der Tiefgang der Story lässt leider etwas zu wünschen übrig. Auch die deutschen Synchronsprecher gehören nicht zur Oberklasse. Kurz gesagt: Wer schon eine PlayStation 4 besitzt oder mit dem Gedanken spielt sich eine zuzulegen, dem steht mit Killzone: Shadow Fall ein guter Starttitel parat.

Unsere Wertung:

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