ROCCAT hat mit der Ryos MK nun die erste eigene mechanische Tastatur im Angebot – bisher wurde ausschließlich auf die Rubberdome-Technik gesetzt. Die Ryos MK gibt es in drei verschiedenen Variationen: Ryos MK, Ryos MK Glow und Ryos MK Pro. Wir haben eine Ryos MK als Testexemplar erhalten und wollen euch im Folgenden zeigen, ob ROCCAT auch mechanische Gaming-Tastaturen mit der gewohnt guten Qualität abliefert.
Unser Testgerät liegt in der Basisvariation vor, die keine Tastaturbeleuchtung und USB-Hubs besitzt. Dafür ist diese mit einem Kaufpreis von 99,99 Euro auch die günstigste Version. Die Ryos MK Glow kostet 139,99 Euro und die MK Pro 169,99 Euro.
Die Tastatur ist mit schwarzen CHERRY MX Switches ausgestattet und verspricht damit eine lange Lebensdauer. Mehr als 50 Millionen Tastenanschläge sind damit theoretisch möglich. Die Firma Cherry ist bekannt für seine ausgezeichneten Mikroschalter in Tastaturen. Die schwarzen Schalter sind linear und man muss somit auf halbem Weg keinen Widerstand überwinden. Mithilfe dieses Widerstand wird normalerweise angezeigt, ob eine Taste schon ausgelöst hat, obwohl diese noch nicht bis zum Anschlag betätigt wurde. Bei der Ryos MK lösen die Tasten also schneller aus und man muss zum „Auslösen“ der jeweiligen Funktion der Taste, diese nicht bis Anschlag durchdrücken. Dies ist ein merklicher Unterschied zu „herkömmlichen“ Tastaturen.
Vorteilhaft ist dies beispielsweise bei Videospielen, in denen oft schnelle und präzise Eingaben über die Tastatur gemacht werden müssen. Da man die Taste nicht komplett betätigen muss, hat man also einen kleinen zeitlichen Vorteil. Einen Nachteil haben die linearen Schalter aber auch, so werden etwa beim Verfassen von Texten, Fehlbetätigungen schneller bestraft.
Ich habe mit der Tastatur diesen und andere Texte verfasst und dabei keinen merklichen Nachteil gegenüber Tastaturen ohne mechanischen Schaltern feststellen können. Ich persönliche empfinde es sogar angenehmer, wenn ich die Taste nicht komplett betätigen muss. Auch beim Zocken diverser Spiele leistete die Ryos MK gute Dienste und fiel nicht negativ auf. Meiner Meinung nach, sind die Tastenschläge ein wenig zu laut, ich bevorzuge da eher leisere Tastaturen.
Die Verpackung der Ryos MK ist, wie man es von ROCCAT gewohnt ist, sehr schön designt und in der typischen schwarz-blauen Farbkombination gehalten. Auf der Vorderseite werden bereits einige der wichtigsten Features genannt, die Rückseite führt dann alle relevanten Daten und Funktionen der Tastatur auf.
Die Verarbeitung der Tastatur ist wirklich sehr hochwertig. Die Handballenauflage ist integriert und somit klappert hier nichts. Das Gewicht von knapp 1,5 Kilogramm und die fünf Anti-Rutsch-Pads sorgen für einen sehr festen Halt auch auf rutschigen Oberflächen. Die Aufstellfüße besitzen auch eine rutschfeste Oberfläche, somit bietet die Tastatur auch bei ausgeklappten Füßen, einen guten Halt.
Neben den Standardtasten verfügt die Ryos MK an der linken Seite über fünf Makrotasten, die frei belegt werden können. Unterhalb der Leertaste sind drei weitere Funktionstasten, die sehr gut mit beiden Daumen erreicht werden können und blau beleuchtet sind. Diese werden mithilfe der Treibersoftware mit Makros und Funktionen frei belegt. Bis zu 500 Makros können abgespeichert und fast alle Tasten mit EasyShift doppelt belegt werden. Ein nettes Feature ist auch der Kabelkanal unterhalb der Tastatur, der die Durchführung mehrerer Kabel, beispielsweise vom Headset, ermöglicht. Erwähnenswert ist ebenfalls die spezielle Oberfläche der gesamten Tastatur, die keine Fingerabdrücke hinterlässt. Es gibt kaum glänzende Flächen und in die Handballenauflage ist das ROCCAT-Logo eingearbeitet.
Die Treibersoftware von ROCCAT erschlägt wohl die meisten Benutzer auf den ersten Blick, zumindest ging es mir so. Es gibt wirklich viele Einstellungen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, kann man die Konfiguration der Tastatur problemlos durchführen. Die Software beinhaltet auch einige vorgefertigte Makros für Spiele und Windows-Funktionen.
Features:
- EASY-SHIFT[+]™ WIRD ZU „EASY KEYBOARD“: Weise praktisch jeder Taste eine zweite Funktion zu
- N-KEY ROLLOVER: Erweitertes Anti-Ghosting
- HIGH-POWERED HARDWARE: 32-bit ARM Cortex Prozessor + 2 MB interner Flash-Speicher
- ROCCAT™ ACHIEVEMENTS DISPLAY: Behalte deine Fähigkeiten und wichtige Statistiken im Blick
- SWITCHES FÜR JEDEN GESCHMACK: CHERRY MX Switches für höchste Ansprüche
- GLÄNZEND GEGEN SCHMUTZ: Killer-Look – keine Fingerabdrücke
- KOMFORTABEL UND STANDFEST: Integrierte, extra-große Handballenauflage
- SAUBERER LOOK UND FESTER STAND: Eingebaute Kabelkanäle und fünf Gummifüße
- ROCCAT™ TALK® – SET BONUS: neue Funktionen durch Produktkombination
Technische Spezifikationen:
- Mechanisches Keyboard mit 113 Tasten
- Erweitertes Anti-Ghosting mit N-Key Rollover
- CHERRY MX Switches
- 3 programmierbare Daumentasten
- 5 programmierbare Makrotasten
- 94 weitere programmierbare Tasten
- 1000Hz Abtastrate, 1ms Reaktionszeit
- 1,8 Meter Kabel
Abmessungen:
23.4 cm X 50.8 cm
Systemanforderungen:
- Windows® XP / Windows Vista® 32/64-bit / Windows® 7 32/64-bit
- Windows® 8 / Windows® 8 Pro
- USB 2.0 Anschluss
- Aktive Internetverbindung (Für Download des Treibers)
- Packungsinhalt
- ROCCAT™ Ryos MK
- Quick-Installation Guide
Unser Fazit:
ROCCAT liefert mit der Ryos MK eine hochwertige, solide, mechanische Tastatur für Gamer ab. Die Verarbeitung ist wirklich auf einem sehr hohen Niveau. Die Ryos MK hat einen rutschfesten Stand und auf der Mikro-Oberfläche sind keine Fingerabdrücke sichtbar. Die verbauten Cherry Switches eignen sich sehr gut zum Zocken und auch wer viel damit schreibt, sollte keine allzu großen Probleme mit der geringeren Betätigungskraft und dem fehlenden Auslöse-Feedback haben. Die Tastenanschläge sind für mich etwas zu laut, dies liegt aber im Auge beziehungsweise am Ohr des Besitzers. Die Basisvariante verfügt über keine Tastaturbeleuchtung oder Hubs, schlägt aber trotzdem mit knapp 100 Euro zu Buche. Hier hätte man etwas mehr erwarten können. Wer diese Features vermisst, muss auf die teurere MK Glow oder MK Pro greifen, die 40 – beziehungsweise 70 – Euro mehr kosten.