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Batman: Arkham Knight im Test – Das Finale des dunklen Rächers

Spätestens seit Christopher Nolans Dark-Knight-Trilogie und dem ersten Ableger der Batman-Arkham-Reihe spielt Batman wieder eine große Rolle in dem Bewusstsein vieler Superheldenfans. Mit Batman: Arkham Knight ist der nunmehr vierte Teil der Arkham-Reihe erschienen, der auch gleichzeitig das Finale darstellt. Und zugegeben: Ein Spiel mit den Worten: “So hat es sich abgespielt – so ist Batman gestorben” zu beginnen, zeugt dabei von viel Mut. Ob hinter diesem fesselnden Anfang mehr steht als gewohnte Kost, verraten wir euch in unserem Test.

Als Batman: Arkham Asylum hierzulande erschien, zeigten die Jungs und Mädels von den Rocksteady Studios, was man mit einer Superhelden-Marke im Videospielbereich so anstellen kann. Getoppt wurde das Ganze 2011 mit dem Nachfolger Batman Arkham City, der eine riesige Weiterentwicklung der Marke aufzeigte. Als dann 2013 Batman: Arkham Origins erschien, war der Jubel verhalten, denn Origins wurde nicht von Rocksteady entwickelt, sondern von Splash Damage. Die Jungs machten zwar einen soliden Job, doch der gewisse Feinschliff fehlte dabei.

Batman Arkham Knight Test - 1

Umso gespannter war man, als bekannt wurde, dass Rocksteady sich wieder um das Franchise kümmert und mit Batman: Arkham Knight der Serie ein würdiges Finale verpassen möchte. Doch sind eine noch größere Stadt und ein Batmobil der Schlüssel dazu?

 


Kleine Anmerkung: Getestet wurde die Xbox One Version ohne DLCs. Der Test bezieht sich lediglich auf das Hauptspiel.


 

Batman Arkham Knight Test - 2

Durch die Straßen Gothams

Ich behaupte, jeder kleine Junge hat mal davon geträumt, mit dem Batmobil durch die Stadt zu düsen – dank Batman: Arkham Knight wird dieser Traum zumindest virtuell auch wahr. Doch das Batmobil dient nicht nur als Vehikel, um euch von A nach B zu bringen, sondern spielt eine viel größere Rolle. Ihr nutzt das Batmobil um Riddler-Rätsel zu lösen, stürzt euch in Gefechte mit Schützenpanzern oder nutzt es als Unterstützung für die zahlreichen Straßenschlachten. Nebenher kann man es natürlich auch schlicht und einfach als Fortbewegungsmittel nutzen, um schneller durch die Straßen Gothams zu kommen. Aber ganz gleich, wofür ihr es nutzt: Es macht verdammt noch mal Spaß und ihr werdet das Batmobil lieben.

Das einzige Manko, das man dem Spiel an dieser Stelle vorwerfen könnte, sind die ansonsten restlos menschenleeren Straßen. Alles was sich draußen bewegt, sind Gangster und Verbrecher, die euch am Liebsten tot sehen wollen. Man könnte argumentieren, dass sich zu diesen kriminellen Zeiten niemand mehr aus dem Haus traut – ein wenig schade ist es aber dennoch.

Batman Arkham Knight Test - 3

Andere Helden haben Superkräfte – Batman hat Gadgets

Wie auch schon in den anderen Ablegern der Arkham-Reihe besitzt Batman natürlich wieder eine Vielzahl von Gadgets. Mit dabei ist der beliebte Batarang, mit dem ihr Gegner aufhalten oder auch Schalter betätigen könnt. Ergänzend gibt es auch den ferngesteuerten Batarang, das Explosionsgel, sowie das Hackertool aus Batmans Gürtel. Natürlich gibt es noch bedeutend mehr Arsenal, doch weitere Gadgets wollen wir euch an dieser Stelle nicht spoilern. Wir verraten nur so viel: Für manche Gegenstände genügt es in der Geschichte voran zu kommen, doch für andere Gegenstände muss man bestimmte Aufgaben oder Ziele erfüllen.

Apropos “in der Geschichte vorankommen”: Insgesamt ist die Geschichte in Batman: Arkham Knight stimmungsvoll erzählt und bietet reichlich Wendungen, doch so richtig in Fahrt kommt die Story erst in der zweiten Spielhälfte. Spätestens dort beweist Rocksteady deutlich, dass sie eine packende Geschichte erzählen können.

Batman Arkham Knight Test - 4

Ein Held ist nur so gut wie seine Widersacher

Was bringt einem der beste Held, wenn der Widersacher keine wirkliche Bedrohung ausstrahlt? Genau: eigentlich nichts. Man kennt dieses Phänomen aus vielen Videospielen und Filmen. Um bei Batman zu bleiben: Man hat schon in der Dark-Knight-Trilogie gesehen, dass The Dark Knight mitunter dank dem Joker so groß war und Bösewicht Bane es danach schwer hatte, mitzuhalten. Während wir es in Batman: Arkham City mit einem bunten Bösewicht-Ensemble mit dem Joker an seiner Spitze zu tun hatten, begegnen uns in Batman: Arkham Knight fokussiert Scarecrow und der Arkham Knight höchstselbst. Beide Widersacher schaffen es mit Bravour eine jederzeit präsente Bedrohung auszustrahlen und Batman in die Enge zu treiben.

Auch unser Held selbst erlebt einen Wandel ins Extreme und die Grenzen zwischen ihm und dem Arkham Knight scheinen immer mehr zu verschwimmen. Neben den beiden Hauptwidersachern finden sich natürlich auch noch weitere bekannte Gegner von Batman – doch sind die diesmal eher in Nebenaufgaben eingebunden.

Batman Arkham Knight Test - 5

Allerlei zutun in Gothams Metropole

Wer die Arkham-Reihe in der Vergangenheit schon gespielt hat, kennt die zahlreichen Nebenmissionen. Zugegeben wiederholen sich davon einige spielerisch und sind nicht immer innovativ, aber dennoch oftmals spaßig. Zum Beispiel müsst ihr Minen in der Stadt beseitigen, die ihr kontrolliert sprengt. Das benötigt jedoch Zeit, in der ihr euch in eurem Batmobil gegen zahlreiche feindliche Panzer verteidigen müsst.

Der entstellte Bösewicht Two Face wiederum raubt Banken aus. In diesen Missionen müsst ihr, bevorzugt von erhöhten Plattformen, mit Hilfe von eurem Detektiv-Sinn die Gangster still und heimlich ausschalten. Weitere Nebenaufgaben wären unter anderem die Serien-typischen Riddler-Rätsel oder die ER-Herausforderungen von Azrael.

Batman Arkham Knight Test - 6

Gotham muss komplett gesäubert werden

Wo viel Lob ist, ist auch Kritik. Was in all den vielen gelungenen Punkten negativ aufällt ist die Voraussetzung, für das “richtige Ende” alle Nebenaufgaben erfüllt haben zu müssen. Erledigt ihr nur einen Teil der Aufgaben, bekommt ihr nach dem Ende die Hinweismeldung, dass ihr noch nicht das vollständige Ende gesehen habt. Das Ende ist sehr gelungen, doch die Voraussetzung dafür wirkt ein bisschen wie der Versuch, die Spielzeit zu strecken. Zwar hat man nicht wie in einem Assassin’s Creed mit einer Flut an Nebenissionen zu tun, aber nichtsdestotrotz ist es ärgerlich für Spieler, die nur an der Hauptstory interessiert sind. Eins sei aber erwähnt: Der Bezug der Nebenaufgaben machen auf das Ende hin gesehen immerhin Sinn, denn diese neuen Handlungsstränge spielen in das große Ganze hinein.

Batman Arkham Knight Test - 7

Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene

Natürlich wird in Batman: Arkham Knight auch viel gekämpft und vermöbelt. Rocksteady setzt hierbei auf das serienbekannte Free-Flow-Kampfsystem, das wieder einmal hervorragend funktioniert. Auch in einem großen Gemenge mit vielen Gegnern, bewegt ihr euch elegant über den Kampfplatz und zeigt den Gegnern wo der Frosch die Locken hat. Die Kämpfe sind durch die gelungene Zusammenstellung der Gegner dabei an keiner Stelle unfair, lediglich manchmal etwas fordernder.

Für das Erledigen von Nebenaufgaben erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr in einem Talentbaum vergeben könnt. Dabei habt ihr aktive Erweiterungen, so zum Beispiel das Verbessern eurer Kampfkunst oder dem Aufrüsten eurer Gadgets und dem Batmobil. Dazu kommen auch passive Erweiterungen, wie das Verstärken eurer Rüstung oder der Panzerung eures Gefährts.

Unser Fazit:
Ich muss sagen: Rocksteady hat es geschafft, dass das Spiel meiner Vorfreude gerecht geworden ist. Während ich nach Batman: Arkham Origins zwar zufriedengestellt, aber nicht wirklich glücklich war, verhält es sich mit Arkham Knight so, wie es sein sollte. Ich habe knapp 40 Stunden viel Spaß mit der sehr beklemmenden und packenden Atmosphäre von Batman: Arkham Knight gehabt. Der Wandel, den Batman in diesem Abenteuer durchlebt, ist mitreißend geschrieben. Auch die Bösewichte Scarecrow und der namensgebende Arkham Knight machen eine richtig gute Figur und wirken sehr authentisch.

Zwar ist der Sprung technisch nicht mehr so groß, wie er einst zwischen Arkham Asylum und Arkham City gewesen ist, aber dennoch legt Batman: Arkham Knight eine gute Schippe drauf und liefert ein solides und zufriedenstellendes Finale ab. Zu bemängeln ist die menschenleere Stadt oder die ab und zu mal hakelige Steuerung vom Batmobil. Wer sich aber davon nicht entmutigen lässt, bekommt hier einen richtig guten Titel – hier lohnt sich jede Spielminute.

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