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2 Jahre “Next-Gen” – Ein Rückblick

Die aktuelle Konsolengeneration wird im November bereits zwei Jahre alt. Wurden alle Versprechungen gehalten? Hat sich unser Hobby gravierend geändert? Zeit für einen Rückblick.

Am Anfang war die Angst

„Bekomme ich meine PlayStation?“ Sony hatte um den Jahreswechsel zu 2014 Schwierigkeiten mit der großen Nachfrage an PS4-Konsolen. Wer zu spät vorbestellt hatte, ging erst einmal leer aus. Konsolen, die in die Reparatur mussten, konnten lange Zeit nicht ausgetauscht werden. Die Kleinanzeigenmärkte und Auktionshäuser dieser Welt verkauften die Konsole nicht selten weit über der eigentlichen Preisempfehlung. Umso ärgerlicher, wenn dann nach kurzer Zeit die Analogsticks des Controller den Geist aufgeben haben oder die Schultertasten klemmten.

Gestöhnt wurde aber auch aufgrund höherer Preise bei den Spielen. Neuerscheinungen verbuchen auch heute noch oft 70 Euro, statt wie bisher üblich 60 Euro. Wer nach Angeboten Ausschau hält oder einige Wochen warten kann, sollte aber immer etwas günstiger wegkommen. Anders sieht es mit den Preisen für digitale Inhalte aus.
Zwar hat man sich Sales und Angebote vom vermutlich großen Vorbild Steam abgeschaut und bietet oft Spiele für einen fairen Preis an, dennoch gibt es immer noch eine großes Fragezeichen, was die Onlinedienste von Sony und Microsoft betrifft: die Währung. Egal ob Dollar, Euro oder Pfund, meist findet man dieselbe Zahl davor und zahlt je nach Währung entsprechend drauf.

Apropos Preis: Der ist in den letzten beiden Jahren schon ordentlich gefallen. Konsolenbundles mit zwei, drei Spielen und einem zusätzlichen Controller werden häufig zu Preisen angeboten, für die man Ende 2013 nur eine Konsole bekommen hätte.

Was gibt es im Angebot?

Wer sich im November 2013 über mangelndes Softwareangebot beklagte, wird diesen Winter sehnlichst erwarten. Das momentane Angebot für die NextGen-Konsolen kann sich durchaus sehen lassen und wird mit der Weihnachtssaison noch ein gutes Stück wachsen. Mittlerweile haben sich viele der hauseigenen Maskottchen und Traditionsreihen auf den neuen Konsolen zurückgemeldet. Leider nicht immer mit neuen Versionen, dafür mit mal mehr oder weniger gelungenen Neuauflagen.
Ob Remastered oder als HD Collection – Filmliebhaber und Sammler kennen diesen Trend bereits. Sobald ein neues Medium bereitsteht, werden gut laufende Titel neu aufbereitet und mit einigen Extras erneut auf den Markt geworfen. Das erscheint nicht immer unbedingt sinnvoll (God of War III), kann aber auch zu lang ersehnten Komplettpaketen führen. (Rare Replay, Halo, Uncharted)

Doch auch wer nach dem Kauf seiner Konsole keine Spiele gekauft hat, kann heute eine ordentliche Bibliothek besitzen. Playstation Plus bzw. Xbox Live Gold bieten Monat für Monat neue Gratisspiele für eine Jahresgebühr in Höhe von ca. 50 Euro. Neben Blockbustertiteln wie Assassin’s Creed oder Tomb Raider finden so auch viele Indiegames den Weg auf die Festplatte.

Wem das nicht reicht, schaut sich das bisher noch Xbox One-exklusive EA-Access-Programm an. Ab vier Euro im Monat bietet Electronic Arts viele der hauseigenen Marken zum Download an. Eine garnicht so schlechte Idee, die angesichts des weltweiten Siegeszugs von Netflix und Amazon Prime Video hoffentlich noch weiter oder in eine ähnliche Richtung weiterentwickelt wird. Game-Flatrates gab es zwar auch schon vor 2013, scheinbar ist man aber erst jetzt auch hierzulande gewillt, halbwegs attraktive Angebote auf die Konsumenten loszulassen.

Wurden die Versprechen eingelöst?

1080p bei 60 Bildern in der Sekunde, Spielstart nach wenigen Minuten Download, Remote Play mit Drittgeräten und natürlich nie dagewesener Spielspaß, der gleichzeitig mit Freunden auf der ganzen Welt geteilt werden kann. Wer die letzten zwei Jahre einen Controller in der Hand hatte, weiß natürlich, dass nüchtern betrachtet seitens der Entwickler ein wenig zu dick aufgetragen wurde. Viele Features wurden erst mit reichlich Verspätung per Update nachgereicht, 60 Bilder in der Sekunde sind abseits von Remastered Versionen auch eher selten und das Smartphone als Zweitbildschirm wird zu wenig sinnvoll involviert.

Dafür gehören Day One-Patches und regelmäßige Konsolenupdates mittlerweile zum guten Ton. Wer Plug & Play hinterhertrauert, entstaubt wohl lieber das N64 auf dem Dachboden. Ein Blick sollte sich aber lohnen, wer weiß ob ihr nicht auch einen seltenen Hybrid aus Super Nintendo und PlayStation findet?

Gewöhnt haben wir uns dennoch noch nicht daran. Serverprobleme oder Downgrades lösen in der Regel genauso schnell einen Shitstorm aus, wie die neuen Destiny-Emotes.
Das haben mittlerweile auch einige Publisher und Entwickler gemerkt und bieten kostenlose Erweiterungen, physische Extras und langen Support für ihre Games an und rücken diese ritterlichen Taten permanent ins Scheinwerferlicht. Das Musterbeispiel ist wohl The Witcher 3, welches Fans mit guter Qualität und einem tollen Support zufriedenstellt.

Ein Schritt in die richtige Richtung? Was denkt ihr? Seid ihr mit der aktuellen Konsolengeneration zufrieden, habt ihr Kritik oder macht ihr euch darüber gar keine Gedanken?

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