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Final Fantasy XV: Wir haben es angespielt

Einer der meist erwarteten Titel des Jahres dürfte Final Fantasy XV sein. Nach 10,5 Jahren Entwicklungszeit wird es dieses Jahr endlich erscheinen. Fans mussten kurz vor der gamescom allerdings einen kleinen Dämpfer hinnehmen: Das Spiel erscheint nicht wie geplant am 30.9.2016, sondern erst am 29.11.2016. Wir haben uns auf der gamescom mit Square Enix unterhalten und unter anderem erfahren, wieso der Titel verschoben werden musste.

Es ist Donnerstagnachmittag und die Füße zeigen ihre ersten Abnutzungserscheinungen. Bereits am Mittwoch sind wir Kilometerweit über die Messe gerannt und haben uns Spiel für Spiel angesehen und einen Termin nach dem anderen wahrgenommen. Doch das ist nicht schlimm, denn ich warte sehnsüchtigst darauf, dass es 14:00 Uhr wird. Der Grund? Ich habe einen Termin bei Square Enix um mir Final Fantasy XV näher anzusehen. Auf kaum einen Titel warte ich dieses Jahr sehnsüchtiger. Doch wird sich die Vorfreude lohnen? Oder setzt das gleiche Gefühl ein, wie bei Final Fantasy XIII? Das Gefühl, dass sich Square übernommen hat mit ihrem Projekt. Schließlich gab es in den letzten 10 Jahren viele Änderungen. Die Story wurde mehrfach umgeschrieben, der Name wurde geändert, Charaktere wurden gestrichen und, und, und.

Nun ist es also 14:00 Uhr und wir werden von der sehr freundlichen Square Enix PR Dame in den Vorführraum geleitet. Ich sehe eine PS4, auf der gerade Final Fantasy XV läuft. Kein PC, der im Hintergrund die Grafik skaliert oder ähnliches, sondern eine PlayStation 4. Weiter sehen wir Poster, Banner und Aufsteller von Final Fantasy XV. Ich bin normalerweise nicht nervös vor Terminen, doch ich war sehr gespannt, wie aufschlussreich die kommenden Minuten werden. Und ohne zu viel vorweg zu nehmen: Sie waren sehr aufschlussreich.

Zusammen mit 2 Kollegen von anderen Redaktionen blickte ich erwartungsvoll Richtung Fernseher. Denn wir haben uns mit der Dame geeinigt, dass wir uns nicht bloß eine Präsentation anschauen, sondern abwechselnd selber spielen. Kaum haben wir auf “Neues Spiel” gedrückt, erwartet uns die erste Überraschung: Die spielbare Version ist komplett deutsch vertont. Wer mich kennt weiß, dass ich japanische Rollenspiele immer im japanischen O-Ton spiele und dazu englische Untertitel einschalte. Der Grund ist nicht, dass ich die deutsche Sprache nicht mag, aber japanische Rollenspiele haben sich in der Vergangenheit selten gut mit deutscher Synchronisation vertragen.

Doch was ich höre, gefällt mir gut. Die Stimmen von Noctis und seinen Jungs könnten in meinen Augen (oder Ohren?) treffender nicht sein. Kurz darauf schauen wir uns den gleichen Prolog in Englisch und Japanisch an. Alle drei Sprachen sind wirklich sehr gut getroffen und gelungen. Wer sich also unsicher ist, in welcher Sprache er Final Fantasy XV spielen soll: In der Sprache, die ihm am meisten beliebt. Natürlich gibt es hier und da Charaktere, die es nicht so gut getroffen hat, wie zum Beispiel die Mechanikerin Cidney, die in der deutschen Variante meiner Meinung nach viel zu alt klingt. Doch in jeder Synchronisation gibt es Charaktere, die es besser hätte treffen können. Seit der Anspielsession bin ich auf jeden Fall am überlegen, meinen ersten Durchlauf auf deutsch zu starten anstatt auf japanisch.

Kommen wir also zur Anspielsession selber. Was durften wir spielen? Wir spielten den kompletten Anfang von Final Fantasy XV und schauten uns die erste Stunde an, samt aller dazugehörigen Cutscenes. Bereits hier gibt es eine Menge Spoiler-Potenzial, worauf ich an dieser Stelle gerne verzichte. Lasst euch gesagt sein, dass das Spiel direkt mit einem Knaller beginnt und uns sofort in die Spielwelt zieht. Zudem wurde uns versprochen, dass der fulminante Spielbeginn in Verbindung mit dem Film Final Fantasy XV: Kingsglaive noch mehr an Tragik gewinnt.

Der Plan, das Final Fantasy XV Universum durch den Anime, den Film und das Spiel für jeden Spieler noch greifbarer zu machen, funktioniert bis dato somit wunderbar. Das Spiel selber spielt sich sehr dynamisch und flüssiger als in den bisherigen Demos, die technisch allesamt noch stark hinkten. Dennoch sieht man hier und da, wieso das Spiel noch weitere zwei Monate verschoben wurde. Vereinzelt gibt es noch Kantenflimmern und Texturprobleme – insbesondere bei sehr schnellen Bewegungen. Allerdings versicherte man uns, dass das Spiel inhaltlich komplett fertig ist und lediglich ein Feinschliff an der Technik unternommen wird. Somit können wir uns zu 95% sicher sein, dass das Spiel wirklich am 29.11. erscheint. Optisch muss man sagen, wird Final Fantasy XV das bislang schönste Spiel der aktuellen Konsolengeneration. Nicht selten hatte ich während der 60 Minuten einen offenen Mund, weil es einfach so schön aussah.

Die spielerischen Einblicke in Verbindung mit der Story des Spiels und den Charakteren hinterlassen bei mir ein freudiges Gefühl. Meine Angst, dass sich das “Final Fantasy XIII”-Desaster wiederholen könnte, ist verflogen. Ergänzend sahen wir zum Abschluss unseres Termins die ersten 15 Minuten von Final Fantasy: Kingsglaive in deutscher Sprachausgabe. Und was soll ich sagen? Die deutsche Sprachausgabe in Final Fantasy XV: Kingsglaive gefällt mir noch besser, als im Spiel. Die deutschen Stimmen sind sehr passend gewählt, trotz dem starken englischen Cast mit Lena Headey, Sean Bean und Aaron Paul. Also auch hier kann man bedenkenlos zur deutschen Sprachausgabe greifen.

So endet also mein Termin. Ich konnte mir den Spielbeginn von Final Fantasy XV angucken, habe aufschlussreiche Cutscenes gesehen, kann beteuern, dass das Kampfsystem großen Spaß macht und das Skillsystem eine Menge hergibt. Ergänzend haben wir einen näheren Einblick in Final Fantasy XV: Kingsglaive gewonnen und in die Synergie zwischen dem Film und dem Spiel. Spätestens jetzt bin ich mir sicher: Am 29.11. kommt etwas ganz Großes auf uns zu, auf das wir uns sehr freuen dürfen.

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