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Stellt Steam ein Sicherheitsrisiko dar?

Für Gamer ist Steam heute beinahe unverzichtbar: Auch wenn es sich nicht um die einzige Plattform handelt, auf der PC-Spiele erworben werden können: Mit rund 125 Millionen aktiven Benutzerkonten ist es fraglos die wichtigste. Wiederkehrende Angebote und die Tatsache, dass das Spiel sofort heruntergeladen und gespielt werden kann, machen die Plattform zurecht beliebt. Häufig unterschätzt werden in diesem Zusammenhang die Gefahren, die von Plattformen wie Steam ausgehen können. Führende Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes NSA bezeichnen Steam als wichtigen Angriffspunkt. Welche Gefahren gibt es, wie ist eine Abwehr möglich?

Steam mit Gefahrenpotenzial

Die Frage, warum ein Portal wie Steam für eine amerikanische Sicherheitsbehörde von Belang sein kann, erschließt sich nicht sofort. Der Alltag vieler Nutzer führt allerdings dazu, dass es sich um ein durchaus beliebtes und unproblematisches Einfallstor handeln könnte. Am Wochenende spielt das Kind über Steam am Laptop des Vaters – welches unter der Woche wieder in ein sensibles Unternehmensnetzwerk eingebunden wird. Während Anwendungen wie Browser ständig im Fokus der Sicherheitsexperten stehen, bleiben Online-Spiele häufig unbeachtet. Dies ist für Betrüger durchaus von Interesse, weil die meisten Spiele heute einen Netzwerkzugriff mitbringen. Das Risiko geht also nicht direkt von dem Anbieter Steam oder der verwendeten Software aus, sondern von den installierten Games. Immer häufiger sind Nutzer auch von Hacks betroffen, die den verwendeten Steam-Account betreffen. Betreiber Valve gibt an, dass monatlich etwa 77.000 Steam-Konten gehackt und geplündert werden. Betroffen sind davon nicht nur gewöhnliche Nutzer, sondern häufig auch erfahrene Unternehmer, die beispielsweise mit Online-Gaming-Gegenständen handeln.

Insgesamt lässt sich also zusammenfassne, dass Steam ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Auch ein Angriff der bekannten Schadsoftware “Wanna Cry” ist denkbar. Im Mai 2017 geriet Wanna Cry in die Schlagzeilen, nachdem mehrere 100.000 Rechner in 150 Ländern von einem perfiden Angriff betroffen waren. Die Nutzer konnten nicht mehr auf ihre Daten zugreifen, bis sie ein Lösegeld zahlten. Die Daten wurden durch die Anwendung verschlüsselt, sodass selbst Profis keine Möglichkeit mehr sahen, auf die Dateien zuzugreifen. Das Risiko bestand also weniger darin, dass ein Account gehackt wird und ein Angriff auf das eigene Konto zu befürchten ist. Vielmehr verhinderten die Täter, dass auf eigene Dateien zugegriffen werden konnte. Besonders auffällig war dabei die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit über Firmennetzwerke, die kaum einzudämmen war. Selbst wenn nur auf einem Rechner eine Infektion stattfand. Waren alle verbundenen PCs in Gefahr. So wundert es kaum, dass gesamte Unternehmen die Arbeit niederlegen mussten.

Wie sich Angriffe abwehren lassen

Die Frage, die sich Nutzer in diesem Zusammenhang stellt, lautet natürlich: Wie können solche Angriffe wirkungsvoll verhindert werden? Steam-Nutzer sollten ihr Passwort regelmäßig ändern. Außerdem sollte von vornherein auf ein Passwort gesetzt werden, welches nicht einfach zu erraten ist. Häufig werden Accounts durch sogenannte Bruteforce-Angriffe geknackt. Dabei versucht eine Software automatisch und in hoher Geschwindigkeit sämtliche Passwörter aus, die sich logischerweise bilden lassen. Hierfür ist es aus Sicht des Anwenders natürlich problematisch, wenn das eigene Passwort ganz einfach im Wörterbuch zu finden ist. Darüber hinaus darf insbesondere bei der Verwendung von Steam nicht auf eine Anti-Spyware verzichtet werden. Zwar ist eine gute Software durchaus mit Kosten verbunden, die Schutzwirkung ist allerdings hoch. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Leistung des Rechners ein wenig leidet – insbesondere für Gamer handelt es sich durchaus um einen Wermutstropfen. Die eingehenden Datenströme werden überwacht, ganz ohne Prozessorbelastung ist dies natürlich nicht möglich. Der zusätzliche Schutz sollte Spieler allerdings durchaus dazu veranlassen, auf eine solche Software zu setzen – damit auch zukünftig ohne Reue und Risiken gespielt werden kann.

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