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MAKERphone: Das DIY-Handy aus Kroatien

Bereits im letzten Jahr haben wir den DIY-Handheld MAKERbuino für euch getestet. Mit den Einnahmen aus der Kickstarter-Kampagne konnte der Kroate Albert Gajšak sein Hobby zum Beruf machen. Er gründete die Firma CircuitMess, die sich der Entwicklung von unterhaltsamen und lehrreichen Elektronik-Bausätzen verschrieben hat. Mit dem MAKERphone findet nun sein zweites Projekt den Weg auf die Crowdfunding-Plattform.

Und das überaus erfolgreich! Bereits nach knapp acht Stunden war das Projekt vollständig finanziert. Während ich diese Zeilen schreibe, kann das MAKERphone bereits das fünffache des Zielbetrags aufweisen – und das nach gerade einmal vier Tagen! Eine wirklich enorme Leistung.

Mit dem MAKERphone möchte die junge kroatische Firma den Leuten das Verständnis für die Funktionsweise eines Handys näher bringen. Dabei setzen sie erneut auf den Do-It-Yourself-Ansatz: In der Grundversion will das Kit vom Besitzer gelötet und zusammengebaut werden. Natürlich gibt es auch eine bereits fertig montierte Variante, die ein bisschen mehr kostet und durch den fehlenden Aufbau etwas weniger Spaß bietet.

Egal ob man sich für die Eigenbau-Variante oder das bereits fertig montierte Gerät entscheidet, am Ende hält man ein funktionierendes Mobiltelefon in den Händen. Selbstverständlich ist das Gerät nicht mit den heutigen Smartphones vergleichbar. Allerdings hat man dieses schicke Teil, hoffentlich, komplett selbst aufgebaut. Doch der Spaß endet, wie auch beim MAKERbuino, nicht mit dem fertigstellen des Geräts. Denn dann geht das Programmieren von eigenen Anwendungen erst los.

Dafür stehen gleich drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Scratch, Python und C/C++. Scratch richtet sich vor allem an junge Programmieranfänger, da die Sprache auf eine komplett grafische Programmieroberfläche setzt. Sämtliche Funktionen werden als Puzzleteile dargestellt, welche miteinander verbunden werden können. Für Programme die mit Python erstellt werden, setzt das MAKERphone auf eine speziell angepasste Version namens MicroPython. Für die Programmierung mittels C/C++ empfiehlt CircuitMess, wie auch schon beim MAKERbuino, die Arduino IDE.

Auch an der Hardware hat sich einiges getan. Während der MAKERbuino auf einen simplen Mikrocontroller der ATMega-Serie setzt, bietet das MAKERphone einen ESP32 dual-core Prozessor mit 32Bit-Unterstützung und einer Taktrate von 160Mhz. Somit steht genügend Rechenleistung für anspruchsvollere Spiele und Programme zur Verfügung. Zudem sind WLAN und Bluetooth bereits in den Chip integriert. Das 1.8″ Farbdisplay löst mit 160×128 Pixeln auf und bietet 16Bit Farbtiefe. Außerdem ist ein eigener Digital-Analog-Wandler vorhanden, womit die Wiedergabe von Sounds und MP3-Dateien ermöglicht wird. Ein Echtzeituhr-Modul kümmert sich, wie der Name schon sagt, um die Uhrzeit und die Wecker-Funktion. Der GSM-Chip sorgt für die Kommunikation über das Handy-Netz. Dafür wird allerdings eine SIM-Karte im Micro-SIM-Format benötigt. Bemerkbar macht sich das MAKERphone über einen Vibrationsmotor und acht individuell ansteuerbare RGB-LEDs – und das sieht fetzig aus! Der mitgelieferte Akku versorgt das Eigenbau-Handy für ungefähr drei Tage mit Strom.

Das MAKERphone lässt sich komplett an die eigenen Wünsche anpassen. Die Oberfläche kann über die Einstellungen oder eine Setup-Datei auf der microSD-Karte modifiziert werden. Zu den Multimedia-Funktionen des MAKERphones gehören die Wiedergabe von MP3-, Bild- und Video-Dateien. Außerdem setzt CircuitMess erneut auf Open Source und stellt euch Schaltpläne und andere Dokumente zur Verfügung. Die eigens kreierten Spiele und Apps lassen sich anschließend über die CircuitMess world-Plattform mit anderen Nutzern teilen. Auch dort zeigt sich der Open Source-Ansatz erneut. Neben den fertig kompilierten Dateien steht auch der Quelltext zum Download bereit. Dadurch können die Nutzer von den Kreationen anderer lernen und ihren eigenen Teil einbringen. Darüber hinaus werden auch Tutorials auf dieser Plattform angeboten.

Die Kickstarter-Kampagne des MAKERphones endet am Donnerstag, den 22. November 2018 um 23:59 Uhr. Der Versand der DIY-Handys ist für den März 2019 geplant.

Das denken wir:
Mit dem MAKERphone haben Albert Gajšak und sein Team erneut ein ziemlich cooles DIY-Projekt am Start!

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