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Battlefield 5 im Test – Das beste Battlefield seit Jahren!

Seit dem 15. November ist Battlefield 5 auf dem Markt. Kein anderer Teil der Serie hat im Vorfeld so viel Kritik abbekommen wie Battlefield 5 – Grund dafür waren unter anderem Sorgen der Fans über die historische Genauigkeit des neuesten Ablegers. Wir haben uns Battlefield 5 für euch angeschaut und verraten euch, warum es in einem Bereich der beste Battlefield-Teil seit 7 Jahren ist.

Stalingrad, die Ardennen, D-Day – die Wiederholung der immer gleichen Schauplätze haben schnell dazu geführt, dass das Setting des Zweiten Weltkrieges schnell aufgebraucht war und sich Entwickler großer Shooter-Reihen in die moderne Kriegsführung oder in den ersten Weltkrieg verabschiedet haben. Das macht Entwickler DICE mit Battlefield 5 wieder rückgängig und versucht sich an einer Lösung: Statt der bekannten Schauplätze entführt uns Battlefield 5 an weniger bekannte Fronten des zweiten Weltkrieges. Hierzu bietet uns DICE emotional inszenierte und in Episoden verpackte Singleplayer-Kampagnen, die uns beispielsweise in der Haut einer Widerstandskämpferin in die norwegischen Berge schickt, um unser eigenes Leben und gegen die Produktion von Massenvernichtungswaffen der Wehrmacht zu kämpfen. An anderer Stelle spielen wir algerische Freiwillige, die gegen Kriegsende in Frankreich eingesetzt werden und nicht nur gegen die Wehrmacht, sondern auch mit Rassismus und Ablehnung kämpfen müssen. Insgesamt hat DICE eine hervorragende Auswahl an Szenarien getroffen, die sich weit vom patriotischen Einheitsbrei anderer Titel abheben. Durch die kurze Dauer der Kampagnen und abrupter Wechsel zwischen den Abschnitten der Story wird man das Gefühl nicht los, nicht alles von den intensiv geschriebenen Protagonisten gesehen und gehört zu haben. Das, was wir aber erleben, macht Spaß, ist atmosphärisch und weiß zu berühren – ob wir nun auf Ski durch die norwegischen Berge fahren und die Nordlichter über uns sehen oder über die Schrecken des Krieges sinnieren, während wir eine feindliche Position stürmen. Die Singleplayer-Abschnitte haben tolle Momente, werden aber zwischendrin mit den üblichen Gegnerhorden und eintönigen Schießeinlagen aufgefüllt. Insgesamt aber zufriedenstellend mit viel Potenzial.

Wie wir natürlich alle wissen, ist das Herz von Battlefield nicht der Singleplayer, sondern die Mehrspieler-Modi – und die sind eine absolute Granate, Hier erwartet euch der beste Multiplayer seit Battlefield 3. Battlefield 5 bietet uns wie gewohnt verschiedene Spielmodi wie Eroberung, Vorherrschaft, Team-Deathmatch oder die bereits bekannten, mehrteiligen “Großen Operationen”. Hier schießen wir uns wie gewohnt durch abwechslungsreiche Karten und müssen beispielsweise verschiedene Flaggen einnehmen, um die Runden zu gewinnen. Die Karten variieren von Bergdörfern bis zu eingestürzten Brücken – alle bisher vorhandenen Karten sind absolut großartig und machen riesigen Spaß.

Verglichen mit Battlefield 3 und 4 hat Battlefield 5 einen großen Fokus auf Infanterie-Kämpfe. Nur wenige Panzer und Flugzeuge bewegen sich auf dem Schlachtfeld, die meisten Spieler stecken in der Haut von einer der vier üblichen Klassen: Sturmsoldat, Sanitäter, Versorgungssoldat und Aufklärer. DICE erfindet mit Battlefield 5 das Rad des Multiplayers nicht neu und versucht auch keine großen Experimente. Was den Mehrspieler-Modus so spaßig macht, sind kleine und feine Änderungen. DICE dreht an den richtigen Stellschrauben und fügt einige kleine Features hinzu, die einen großen Impact auf den Spielspaß haben. So können wir beispielsweise unsere Klasse mit verschiedenen Perks wie schnelleren Nachladezeiten ausstatten oder eine Spezialisieren auswählen. Dann wird aus dem Scharfschützen beispielsweise ein Pfadfinder, der mit einem Spawn-Gadget Teamkameraden zu sich holen kann. Neben diesen Anpassungsmöglichkeiten gibt es auch viele neue kosmetische Optionen, die man durch das bloße Spielen oder durch Abschluss bestimmter Spezialaufträge freischalten kann. Dazu gehören neue Waffenskins, Visiere und Kleidung für den Soldaten. Zum ersten Mal kann man nun auch weibliche Charaktere auswählen – ein Grund für den Shitstorm, den Battlefield 5 vorab von einigen Fans kassiert hat. In der Praxis stört das natürlich nicht und wem der weibliche Skin nicht gefällt, der kann ihn ja wechseln. Zusätzlich kann man nun bestimmte Verteidigungsanlagen errichten. Dazu gehören zum Beispiel Panzersperren oder Barrikaden aus Sandsäcken. So bringt vor allem der Versorgungssoldat, der die Barrikaden besonders schnell hochzieht, eine Menge taktischen Wert in jedes Team.

Zusätzlich hat DICE das Fahrgefühl bei Panzern flüssiger gemacht und die Möglichkeit hinzugefügt, den Respawn-Timer nach Wahl zu verlängern – falls sich ein Sanitäter in der Nähe befindet, ruft man so nach Hilfe und hofft auf das Beste. Insgesamt hat DICE mit den vielen, kleinen Änderungen das beste aus dem Multiplayer, der besonders in Battlefield 3 seinen spielerischen Höhepunkt hatte, beibehalten und noch ein Stückchen besser gemacht. Lediglich die Auswahl an Waffen und Gadgets dürfte etwas größer sein, um Eintönigkeit in Zukunft vorzubeugen. Da DICE aber das Premium-Modell eingemottet hat und regelmäßige (und kostenlose!) Updates mit neuen Inhalten, Modi und Karten verspricht, darf man optimistisch sein. Spielerisch macht der Multiplayer aber wahnsinnig Spaß und fühlt sich dank der Änderungen richtig gut an – egal, mit welcher Klasse.

Auf technischer Ebene sieht Battlefield 5 ebenfalls wundervoll aus. An einigen Stellen kränkelt die Technik mit langsam ladenden Texturen, langen Wartezeiten, Clipping-Fehlern und schwebenden Objekten. Davon abgesehen ist Battlefield 5 aber einer der schönsten Shooter auf dem Markt. Tolle Lichteffekte, dynamische Zerstörungen der Umgebung, wahnsinnige Partikeleffekte – grafisch hat Battlefield 5 einiges zu bieten. Dazu gehören dann einfach nur bombastische Schlachten, die nicht nur visuell ansehnlich sind, sondern sich auch so wuchtig anfühlen, wie sie aussehen. Einen großen Beitrag dazu leistet nämlich die inzwischen bekannte Klangkulisse der Battlefield-Reihe, die im neuesten Ableger ganz neue Größen erreicht. Besonders mit einem 7.1-Headset und den entsprechenden Surround-Einstellungen im Spiel macht jedes Match doppelt so viel Spaß. Einstürzende Häuser, pfeifende Schüsse, tosende Flugzeuge, die über uns hinwegfegen – ich behaupte, dass kein anderer Online-Shooter mit dem Sound von Battlefield 5 mithalten kann. Wow!

Unser Fazit:
Die Battlefield-Reihe bewegt sich wieder in die richtige Richtung. Nachdem Battlefield 1 im Multiplayer langfristig nicht fesseln konnte, hat DICE für Battlefield 5 den Multiplayer wieder richtig aufpoliert. Neue Features, kosmetische Änderungen und eine super Map-Auswahl bescheren uns den besten Battlefield-Multiplayer seit Jahren. Dazu kommen schön inszenierte, aber zu kompakt erzählte Einzelspieler-Episoden. Die sind eine nette Beibgabe, nur dafür sollte man sich Battlefield 5 aber nicht kaufen, wenn man nicht enttäuscht werden möchte.

Der Kern von Battlefield 5 bleibt nämlich der Mehrspieler-Modus. Und wer bombastische Schlachten und spannende Matches mit abwechslungsreichen Modi sucht, der darf getrost zuschlagen – egal, ob Battlefield-Veteran oder Frischling!

Wertung: (4,3 / 5)

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