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The Division 2 im Test – Der bislang beste Loot-Shooter

Da ist das Ding! Heiß erwartet und mit großen Hoffnungen gespickt ist endlich The Division 2 erschienen. Wird der Loot-Shooter aus dem Hause Ubisoft seinen Erwartungen gerecht? Warum The Division 2 der beste Loot-Shooter aller Zeiten ist und was leider gar nicht funktioniert hat, das erklärt der Test.

Nachdem die Welt mithilfe eines Virus ins Chaos gestürzt wurde, ist das amerikanische Regierungssystem zusammengestürzt und marodierende Banden haben die Gewalt auf den Straßen übernommen. Sieben Monate später startet die Geschichte von The Division 2 und versetzt uns erneut in die Rolle eines Division-Agenten. Dieses Mal müssen wir die Division erneut aufbauen – in Washington, D.C.. Auch dort ist die Gesellschaft, wie wir sie kennen, zusammengebrochen und hat ein Machtvakuum hinterlassen. Brutale Straßenbanden beherrschen die verschiedenen Stadtteile in Washington – und unsere Aufgabe ist es, die Division wieder stark zu machen und die Tyrannei der Gangs zu beenden.

Eins sei vorab gesagt: Die Geschichte von The Division 2 ist nicht sonderlich spannend und der schwächste Punkt des Loot-Shooters. Die Charaktere sind belanglos und rutschen schnell in den leicht zu verwechselnden erzählerischen Einheitsbrei. Weder die Protagonisten, noch die Bösewichte oder wir selbst besitzen kaum Wiedererkennungswert oder irgendeine Motivation abseits von “Ich bin der Gute” oder “Ich bin der Böse”. Die Geschichte von The Division 2 wird mit kurzen Cutscenes, Dialogen oder sammelbaren Audio-Memos erzählt. In Summe ist die Story aber wenig spannend. Zum Glück muss sie das aber auch nicht sein, denn der wahre Spaß läuft neben der Story – und danach.

Denn das Gameplay von The Division 2 ist einfach fantastisch. Genau so müssen Loot-Shooter sein! Nach dem eher enttäuschenden Stelldichein von Biowares Anthem waren die Hoffnungen an The Division 2 hoch genagelt – und sie werden erfüllt. The Division 2 bietet eine riesige Fülle an unterhaltsamen Inhalten, die wir alleine oder mit anderen Spielern bestreiten können. Neben den abwechslungsreichen und toll in ansehnlichen Umgebungen inszenierten Storymissionen gibt es diverse Nebenmissionen, Kopfgeldaufträge, zu erobernde Outposts, verbesserbare Siedlungen und sogar einen PvP-Modus – alles ab Tag 1. All diese Missionen droppen eine Menge tolles Loot, das ganz typisch aus verschiedenen Ausrüstungs- und Waffentypen besteht. Da können präzise Scharfschützengewehre, brachiale Schrotflinten oder wummernde MGs dabei sein – eben für jeden was. Das Loot-System von The Division 2 macht genau das richtig, was an Anthem kritisiert wurde – es ist verdammt motivierend.

Natürlich steigen wir mit jeder Mission auch nach und nach im Level auf und können so unseren Charakter stetig verbessern. Dem stehen nämlich zwei Fertigkeiten-Slots zur Verfügung. Dafür dürfen wir aus insgesamt 8 Fähigkeiten auswählen, die jeweils noch 2-4 Variationen drauf haben. Das kann ein selbstständig schießendes Mini-Turret, eine heilende Mini-Drone oder ein Chemie-Werfer sein, der Gegner beispielsweise mit Schaum bewegungsunfähig macht. Die Fähigkeiten sind sehr unterschiedlich und machen unseren Charakter nicht nur beinahe einzigartig – sondern die Kämpfe auch sehr intensiv und abwechslungsreich.

Unsere Waffen können wir zusätzlich mit Mods wie Visieren oder größeren Magazinen ausstatten. Das verändert die Stats und gibt uns in den Kämpfen entscheidende Vorteile. Haben wir die Kampagne beendet, können wir uns zusätzlich für eine von drei Spezialisierungen entscheiden. Das kann eine vielseitig einsetzbare Armbrust, ein brachialer Granatwerfer oder ein gigantisches Scharfschützengewehr sein. Zusätzlich kommt zu der jeweiligen Spezialisierung ein neuer Skill-Tree hinzu, der uns mit frischen Fähigkeiten versorgt. Die können wir anschließend zum Beispiel in schwereren Varianten der bereits absolvierten Missionen zum Einsatz bringen.

Wer noch etwas Abwechslung braucht, kann sich ebenfalls in die bereits aus dem Vorgänger bekannte Dark Zone wagen. Das ist eine Art Free-for-All-Bereich, in dem wir mit anderen Spielern zusammenarbeiten können, um besonders gutes Loot zu bekommen – oder wir schießen sie einfach über den Haufen. Das meiste Loot muss mit einem Helikopter abgeholt werden und ist beim eigenen Tod leider futsch. Das frustriert ordentlich, weshalb die Entwickler nun auch reguläres Loot platziert haben, das sofort eingesammelt und benutzt werden kann. Insgesamt ist die Dark Zone also der richtige Ort für Spieler, die nicht nur das Risiko, sondern auch geniales Loot suchen.

Es ist absolut krass, was The Division 2 zum Release an Content liefert. Ich habe in wenigen Spielen in diesem Genre eine dermaßen große Fülle an Inhalten zum Release gesehen. Die meisten Titel kranken an einem Inhaltsmangel zum Endgame hin. The Division 2 hingegen bietet für alle Spielergruppen, Level und Vorlieben eine Menge zu tun und macht in allen Bereichen ordentlich viel Spaß. Der wirkliche Kern des Spiels befindet sich aber natürlich – wie gewohnt – im Endgame.

Rein technisch ist The Division 2 eindrucksvoll – besonders für ein Online-Game. Nur selten haben wir Netzwerkprobleme wie Lags oder DCs erlebt. Die meiste Zeit lief das Ganze überaus flüssig. Und ansehnlich auch: The Division 2 bietet ein verdammt ansehnliches Washington, D.C. mitsamt verwüsteter Wahrzeichen, zerstörter Straßenschluchten und umherlaufender Wildtiere. Nur allzu oft habe ich während des Spielens angehalten, um die Umgebung zu bewundern. Sowohl auf den Straßen, als auch in den Gebäuden sind die Umgebungen immer grandios gestaltet und laden zur Verwendung des integrierten Fotomodus ein.

Die Musik in The Division 2 ist besonders während der Kämpfe dermaßen passend und kraftvoll, dass sie locker aus der Laute von DOOM-Composer Mick Gordon stammen könnte. Grandios!

Unser Fazit:

The Division 2 ist beinahe perfekt. Bis auf die sehr schwache Story ist The Division 2 der beste Loot-Shooter, den ich bisher gespielt habe. Eine Fülle an unterhaltsamen Inhalten, die etwas für jeden Spielertypen bieten, markiert einen grandiosen Release. Dazu kommt eine solide technische Umsetzung, eine tolle Inszenierung und ein wirklich motivierendes Loot-System. Alle Fans des Vorgängers und des Genres insgesamt dürfen komplett bedenkenlos zugreifen!

Wertung: 4.7 out of 5 stars (4,7 / 5)

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