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Mortal Kombat 11 im Test – Das beste Mortal Kombat aller Zeiten

Seit dem 23. April ist mit Mortal Kombat 11 endlich der elfte Ableger des blutigen Beat-em-Ups erschienen. Warum Mortal Kombat 11 seine Genre-Kollegen zu Brei prügelt und wo es sich noch bessern kann, das klärt der Test.

Wenn ich irgendwas mit Mortal Kombat verbinde, dann ist es sein hoher Gewaltgrad. Besonders seine als Fatalities bezeichneten Finisher-Moves sind gleichzeitig das Trademark der Reihe und wohl das brutalste Feature, das dieses Genre jemals hervorgebracht hat. Zerteilte Körper, gebrochene Wirbelsäulen und brutalste Exekutionen – das macht die Reihe seit Jahren aus und sorgt jedes Mal aufs neue dafür, dass die USK die Schnittschere ansetzt. Auch der Vorgänger Mortal Kombat X hat nur nach viel Hin und Her eine ungeschnittene Freigabe erhalten. Bei Mortal Kombat 11 spart man sich die Arbeit und veröffentlicht den Titel direkt ungeschnitten – die fiesesten Attacken inklusive.

In puncto Story konnte das Klopper-Genre nur selten überzeugen. Das Studio Netherrealm hat sich jedoch bemüht, das Storytelling Spiel für Spiel immer besser zu machen. Mit Erfolg: Die Geschichte von Mortal Kombat 11 ist die Beste, die die Reihe jemals hatte. An einigen Stellen ist die Story cheesy, kitschig und over-the-top, aber dafür bekommen viele längst überfällige Charaktere endlich ihre Screentime in etlichen Zwischensequenzen, die sich um etwa 50 Kämpfe und die ca. 6 Stunden lange Kampagne wickeln. Durch das Erscheinen der Zeit-Göttin Kronika bekommt Mortal Kombat 11 eine frische Timeline. Kronika möchte die Geschichte nämlich komplett neu aufrollen, um den für Sie gefährlichen Raiden loszuwerden. Das hat den spaßigen Nebeneffekt, dass sich zwei Timelines treffen – inklusive der Kämpfer darin. So passiert es zum Beispiel, dass sich der alte und junge Johnny Cage treffen und einige echt witzige Momente bieten. In puncto Storytelling ist Mortal Kombat 11 aktuell das Glanzstück der Prügel-Spiele.

Aber natürlich bringt auch eine tolle Story nichts, wenn das Gameplay nicht stimmt – besonders in einem Mortal Kombat. Vorab sei gesagt: Mortal Kombat 11 ist der beste Teil der Reihe und mit Einfachheit das beste Prügelspiel des Jahres. Und dennoch hat sich einiges geändert: Mortal Kombat 11 ist wesentlich langsamer als seine Vorgänger: Keine Sprinttaste, reduzierte Bewegungsgeschwindigkeiten, eine dedizierte Block-Taste. Das Kampfsystem in Mortal Kombat 11 ist wesentlich taktischer ausgelegt als zuvor. Wir können Gegenstände aus unserer Umgebung verwenden, unsere sehr Timing-fixierten Kombos zusätzlich verstärken und unter gewissen Umständen sogenannte Crushing Blows abliefern, mit denen wir den Gegnern beispielsweise nach einem Konter im X-Ray-Modus so richtig einheizen.

Ein besonderes Feature sind die sogenannten Fatal Blows: Fällt unsere Gesundheit unter 30%, können wir dem Gegner ein Mal pro Match eine besonders fiese Kombo zufügen und ihm glatt ein Drittel seiner Energie abziehen. Die konstante Gefahr, gegen Ende einer Runde so eine Kombo verpasst zu kriegen, macht die Kämpfe umso spannender und gibt dem unterlegenen Spieler die Möglichkeit, das Match noch für sich zu entscheiden. Tolles Feature! Und natürlich gibt es erneut die Fatalities, mit denen wir die Gegner am Rundenende so fies wie nie zuvor fertig machen können.

Beat’em’Ups sind ein Nischen-Genre. Die Fanbases rund um Spiele wie Street Fighter oder eben Mortal Kombat sind im Vergleich zu AAA-Titeln eher klein, dafür aber umso dichter vernetzt. Das wissen die Entwickler und bauen in ihre Spiele oftmals steile Lernkurven – die Zielgruppe kennt sich eben schon aus. Mortal Kombat 11 bietet glücklicherweise dank einem eingängigen Tutorial, in dem wir jede einzelnes Feature gezeigt bekommen und anschließend testen, einen grandiosen Einstieg für Neueinsteiger. Dazu kommen verschiedene Schwierigkeitsstufen von sehr einfach bis sehr schwer – perfekt für all diejenigen, die wenig bis keine Erfahrung mit dem Genre haben. Aber auch für Veteranen bietet Mortal Kombat 11 eine breite Auswahl an Kombos und Fähigkeiten, die die verschiedenen Kämpfe sehr abwechslungsreich machen. Es ist wirklich für jeden was dabei!

Hat man das Tutorial soweit überstanden, kann man neben der Story noch diverse andere Modi austesten. Dazu gehören beispielsweise die Towers of Time. Hier müssen wir in einer Art Arcade-Modus gegen Gegner mit Modifikatoren antreten. Bedeutet: Euer Gegner kann die doppelten Lebenspunkte haben, euch schocken, sobald ihr zu Nahe kommt oder euer Bildschirm wird alle paar Sekunden regelmäßig schwarz. Was in sich wie ein abwechslungsreicher Modus klingt und es auch sein könnte, krankt aktuell noch an zu krassen Schwankungen in puncto Schwierigkeit. Gelegentlich sind die Towers kinderleicht und an anderer Stelle unüberwindbar. Nach eigener Angabe bemüht sich Entwickler Netherrealm Studios aber aktuell, das Problem zu beheben.

Zusätzlich gibt es auch einen grandiosen Multiplayer-Modus. Der bietet neben Casual Matches auch einen Ranked Mode und sogar einen AI-Only-Mode. Die ersten beiden Modi sind selbsterklärend, letzterer dafür umso spannender: Im AI-Only-Mode können wir ein eigenes Team an KI-Kämpfern zusammenstellen und mit gewissen Vorgaben und Stats ausstatten. Anschließend kämpfen die beiden Teams gegeneinander – und zwar nur die KI. Dieser Modus hat mir einige ziemlich witzige Matches beschert.

Mortal Kombat 11 hat eine unfassbar große Auswahl an Ingame-Items. Dutzende Skins für jeden der über 20 Charaktere, neue Attacken und Finisher – es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten, seinen Charakter online und offline herausstechen zu lassen. Für die Items müssen wir eine Ingame-Währung sammeln. Das geht einerseits über die sogenannten “Crypts”. Das sind mit Rätseln und Jumpscares gespickte Karten, in denen wir aus der Schulterperspektive nach zufällig platzierten Loot-Chests suchen. Das macht zu Beginn Spaß, entwickelt sich aber schnell zum nervigen Grind. Netherrealm Studios bietet Spielern auch die Möglichkeit, die Währung mit Echtgeld zu kaufen. Angesichts des Ausmaßes an notwendigem Grind sind diese Mikrotransaktionen doppelt skeptisch zu betrachten, besonders weil sie nicht nur kosmetische Items, sondern beispielsweise auch vereinfachte Fatalities enthalten. Mortal Kombat 11 hätte es besser gestanden, den Grind zu reduzieren und die Spieler nicht mit Mikrotransaktionen zu verschrecken.

Mortal Kombat 11 sieht grandios aus. Die Grafik, sowohl innerhalb der Zwischensequenzen als auch während der Kämpfe, ist umwerfend. Atmosphärische Wettereffekte, verdammt coole Kampf-Choreografien, echt fiese Attacken in Zeitlupe und mit Röntgensicht – das alles wird nur von den Fatalities übertrumpft, die die bisherige Reihe in den Schatten stellen. Klar, die Story besteht hauptsächlich aus Zwischensequenzen, die auch etwas mehr Musik hätten gebrauchen können, aber die sind dermaßen cool inszeniert, dass es nicht weiter weh tut. Mortal Kombat 11 ist der schönste Prügler to date.

Unser Fazit:

Für Einsteiger und Veteranen ist Mortal Kombat 11 genau das Richtige. Ein taktischeres Gameplay als noch in den Vorgängern, eine breite Auswahl an Unlockables, viele Spiel-Modi und ein neues Level an Storytelling in Beat’em’Ups – Mortal Kombat 11 ist der beste Genre-Vertreter seit einigen Jahren. Lediglich die grindigen Crypts, teilweise zu schweren Towers of Time und die dubiosen Mikrotransaktionen können gerne noch überarbeitet werden.

Wer aber Bock auf Street Fighter, Tekken & Co. hat, der kann mit Mortal Kombat 11 absolut nichts falsch machen.

Wertung: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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