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The Elder Scrolls Online: Elsweyr im Test – Es war nie besser!

Seit dem 21. Mai ist mit The Elder Scrolls Online: Elsweyr nach Morrowind und Summerset das dritte Addon des MMORPGs aus dem Hause Zenimax auf dem Markt. Wir haben das Spiel ausgiebig für euch getestet und erzählen euch, warum Elsweyr das bislang beste Addon für TESO ist.

Elsweyr ist das Land der unter Serienfans bekannten und beliebten Katzenrasse der Khajit. Die Khajit leben in einer größtenteils wüstenähnlichen Heimat, durchsetzt von Sandebenen, unwirtlichem Gelände voller Ruinen und kargen Felsen, aber auch abwechslungsreicher Sumpf- und Waldlandschaften. Und Elsweyr wird bedroht – nämlich von Drachen und lebenden Toten. Wer das immerhin ein Jahr lang dauernde Pre-Event “Year of the Dragon” gespielt hat, der weiß: Elsweyr wird dank eines fiesen Zauberers wieder von Drachen heimgesucht. Und die lassen sich nicht so leicht unterbuttern wie ihre Counterparts in Skyrim und stellen eine große Gefahr für das fellige Volk von Elsweyr dar.

Zugegeben: Die Geschichte von Elsweyr ist keine Granate und kommt nicht an das CGI-Feuerwerk des Konkurrenten World of Warcraft heran. Die Mainquest ist zufriedenstellend und nach ein paar Abenden, in etwa 20 Stunden, beendet. Dann beginnt der restliche Spaß: die abwechslungsreich und detailverliebt gestaltete Wüsten-, Sumpf- und Wald-Welt von Elsweyr bietet eine Menge neuen Content in Form von unfassbar charmanter Nebenquests, Verliesen und dem neuen Sonnenspitz-Raid. Außerdem tauchen die genannten Drachen regelmäßig als Weltboss auf der Karte auf. Skyrim-Kenner werden versuchen, das Biest alleine zu erlegen – und kläglich scheitern. Die Drachen und ihre Attacken haben nämlich ordentlich wumms und bedürfen einer ganzen Gruppe von Spielern. Dafür droppen sie im Anschluss auch solides Loot und eine ganze Menge Erfahrung.

Das beste an all dem Content: Wir dürfen uns bereits ab Level 1 nach Elsweyr begeben. Wer in World of Warcraft ein neues Expansion Pack austesten möchte, muss vorher eine ganze Reihe von Quests erledigen und Voraussetzungen erfüllen. Nicht so in Elsweyr: Das zum Zeitpunkt der Einführung ziemlich innovative “One Tamriel”-System skaliert sämtliche Inhalte auf unser Level und erlaubt uns so, jeglichen Content mit jedem Level angehen zu können. Das ist unfassbar motivierend und erlaubt Casual-Gamern und Hardcore-Raidern gleichermaßen, den neuen Content von Elsweyr direkt auszutesten.

Einen guten Grund, einen komplett neuen Charakter zu erstellen, ist die neue spielbare Klasse – der Necromancer. Der lang von der Community geforderte Totenbeschwörer hält endlich Einzug in die Welt von TESO und schwingt sich sofort zu einer der besten und spaßigsten Klassen auf, die ich je in einem MMORPG erlebt habe.

Das actionreiche Kampfsystem von TESO hat es auch schon vor Elsweyr von seinen Genrekollegen abgehoben. Statt wie verwurzelt an Ort und Stelle zu stehen, ab und an einem Flächenschaden auszuweichen und eine fest verankerte Rotation von Fähigkeiten runterzuklimpern, geht es bei TESO rund: Wir weichen Gegnern mit Seitenrollen aus oder betäuben sie, blocken Angriffe, führen Hiebe und Fähigkeiten in Echtzeit aus. Das Kampfsystem von TESO macht einfach nur Spaß. Und der Necromancer passt mit seinen Fähigkeiten hervorragend hinein und verspricht eine Menge Spielspaß. So können wir fliegende Schädel auf unsere Gegner hetzen, sie vergiften, mit einer Zaubersense verletzen, uns mithilfe von gefallenen Gegnern selbst heilen oder die Leichen einfach explodieren lassen. Außerdem lassen sich Helfer wie Skelettmagier beschwören, um uns im Kampf zu unterstützen.

Hier hat Zenimax auch an die Class Lore gedacht, denn Nekromantie ist traditionell nicht so schrecklich beliebt. Wenn wir also gewisse Fähigkeiten wie Totenbeschwörung in einer Stadt einsetzen, werden wir schnell von der Stadtwache eingesackt und müssen ein Kopfgeld bezahlen – Verbrechen gegen die Menschheit und so. Das macht den Necromancer nicht nur zu einer spaßigen, sondern auch zu einer glaubhaften Klasse. Auch toll: Die neuen Fähigkeiten des Necromancers können wie gewohnt durch reine Nutzung gelevelt werden. Während die neuen Fähigkeiten im vorherigen Addon Summerset noch mit Materialien gegrindet werden mussten, ist das in Elsweyr nicht mehr nötig und der wirklich spaßige Necromancer kann wie jede Klasse ganz normal gelevelt und entwickelt werden.

Visuell ist Elsweyr großartig ausgefallen. Die sandige Heimat der Khajit ist lange nicht so eintönig, wie man vermuten könnte: die Spielwelt ist dank verschiedener Zonen wie sandiger Wüsten- und feuchter Sumpf-Landschaften schön abwechslungsreich und wird nicht langweilig. Im Gegenteil: Zenimax hat für Elsweyr so viel Detailsverliebtheit investiert, wie in keinem anderen Add-on zuvor. Ob wir nun eine spielende Katze am Straßenrand vorfinden oder über eine witzige Unterhaltung stolpern, die detailreiche Fauna, die charmanten und einprägsamen, altbekannten und frischen Charaktere und die abwechslungsreichen Nebenquests sprudeln vor Details und machen Elsweyr zu der bislang eindrucksvollsten Erweiterung für The Elder Scrolls Online.

Technisch läuft TESO gewohnt solide. Es läuft durchweg mit stattlicher Framerate, ohne zu viel Rechenpower zu benötigen. Und doch bietet es, vor allem durch die überzeugende Spielwelt von Elsweyr, viele schöne Anblicke, die geradezu nach einem eigenen Foto-Modus brüllen. Gepaart mit der tollen musikalischen Untermalung kann Elsweyr auch auf dieser Ebene vollends überzeugen.

Unser Fazit:

Man kann nur neidisch auf die Heimat der witzigen Fellnasen sein. Zenimax hat Elsweyr so schön inszeniert, wie kein anderes Add-on zuvor und kann vor allem in puncto Design und Einsteigerfreundlichkeit punkten – dem innovativen “One Tamriel”-System sei dank. Leider bietet es an cineastischer Inszenierung und Hardcore-Content nicht die Qualität eines World of Warcraft, aber Casual-Gamern und Freunden der vorherigen Erweiterungen können wir Elsweyr als bislang bestes Addon bedenkenlos ans Herz legen.

Wertung: (4,7 / 5)

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