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WÜTENDWÜTEND

Paper Mario: The Origami King im Test

Es ist soweit: Mit Paper Mario: The Origami King erschien am 17. Juli der neueste Ausflug ins Papier-Land von Mario, Bowser & Co. Warum der sechste Ableger der Reihe ganz besonders ist und wo Paper Mario: The Origami King seine Schwächen hat, das klärt der Test.

Wer frühere Mario-Spiele kennt, der kennt auch die Geschichte von Paper Mario: The Origami King. Zu Beginn des Spiels überfallen die Faltschergen des Origami-Königs Olly den Pilz-Palast, machen den gefalteten Bowser kampfunfähig und entführen Prinzessin Peach. Als wäre das nicht genug, klauen sie gleich den ganzen Palast und machen sich mit der Beute aus dem Staub. Übrig bleiben Bowser, Mario und Olivia, die Schwester des Origami-Königs. Die findet den Überfall ihres Bruders nicht gut und unterstützt Mario mit Hinweisen und witzigen Sprüchen, die man auf Knopfdruck abfragen kann.

Wie gewohnt ist auch bei Paper Mario: The Origami King die Handlung für alle Altersklassen geeignet und weicht kaum vom üblichen Inhalt ab. Seinen Humor zieht die Geschichte rund um die gefalteten Diener des Origami-Königs aus der Reaktion der Einwohner der Papierwelt. Die werden entweder zu einem schicken Origami-Tierchen gefaltet oder lassen einen frechen Spruch vom Stapel. Paper Mario: The Origami King glänzt mit Situationshumor und humorvollen Wortwitzen seiner Figuren. Ich musste einige Male schmunzeln, wenn wir zum Beispiel den sonst so eindrucksvollen Bowser zusammengefaltet an einer Wäscheklammer hängend auffinden und dieser uns theatralisch um seine Rettung fleht.

Mit den Dialogen meint es Paper Mario: The Origami King aber stellenweise etwas zu gut: So unterhaltsam Wortwitze und Gespräche zwischen Mario und seinen Gefährten auch sind, so viele Lückenfüller enthalten sie auch. Mechaniken werden doppelt und dreifach erklärt, jede kleine Entdeckung wird groß ausgeführt. Was der jüngeren Zielgruppe deutlich zu Gute kommt, fällt für ältere Fans hässlich aus dem Bild.

Dabei brauchen die Mechaniken nicht viele Erklärungen. Vor allem das rundenbasierte Kampfsystem gegen die Origami-Schergen, die Faltschlacht, hält nicht, was es mit seinem hochtrabenden Namen verspricht. Am Ende laufen alle Kämpfe ähnlich ab: Wir bringen durch eine geschickte Bewegung des Kampfareals alle Gegner hinter- oder nebeneinander und wählen im Anschluss die Waffe, die am Besten für die Aufstellung der Gegner passt. Alle Gumbas stehen in einer Reihe? Wir springen drauf. Sie stehen im Block vor uns? Dann holen wir den Hammer raus. Diese Kämpfe sind nicht wirklich anspruchsvoll und verlieren schnell ihren Reiz. Lediglich in den ersten Spielstunden und, wenn wir neue Waffen finden, machen diese Kämpfe wirklich Spaß.

Was Paper Mario: The Origami King hier fehlt, macht es mit Abwechslung an anderen Stellen wieder wett. Das Abenteuer rund um den Origami-König wimmelt von kleinen Minispielen. An der einen Stellen müssen wir Memory spielen, um das benötigte Item zu bekommen; an anderer Stelle gilt es, Teile des Papier-Hintergrundes mit Faltarmen und der Bewegung der Controller abzureißen und den Weg freizulegen. Der Höhepunkt sind noch Kämpfe in Echtzeit, in denen wir Schlüsselstellen mit dem Hammer bombadieren und gleichzeitig den Gegnern ausweichen müssen. Spannend!

Der Look von Paper Mario: The Origami King ist natürlich das Highlight des Spiels. In der Welt von Paper Mario ist alles aus Papier: Die Figuren sind bedruckte Papierschnipsel, die Münzen bestehen aus Pappe. Es ist ein schöner Touch, dass einige Figuren jetzt den plastischen Origami-Look bekommen haben. Paper Mario: The Origami King schafft es, sowohl in Puncto Gameplay, als auch bei der Story den Papier-Look voll auszuschöpfen. Das Spiel sieht dazu besonders im Handheld-Modus schön aus und ist mit Sicherheit einer der spannendsten Twists, die man auf eine so legendäre Spiele-Reihe angewendet hat.

Unser Fazit:

Für Fans der Reihe und Neueinsteiger jüngeren Alters ist Paper Mario: The Origami King definitiv ein Kauf wert. Ältere Neueinsteiger könnten sich durch die sich ständig wiederholenden Tutorials zu Spielbeginn genervt fühlen – so ging es uns jedenfalls. Insgesamt verbindet Paper Mario: The Origami King aber situativen Humor, ein einzigartiges Design und abwechslungsreiche Minispiele zu einem erinnerungswürdigen Abenteuer.

Wertung: 4.2 out of 5 stars (4,2 / 5)

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