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Ich lag völlig falsch was NFTs angeht

In den vergangenen Monaten hat sich meine Meinung bezüglich NFTs drastisch verändert und ich möchte euch erklären, warum das so ist.

Erinnert ihr euch noch daran, wie ich im August letzten Jahres darüber berichtet hatte, dass Marvel und Disney “ein lahmes Spider-Man NFT für 400 US-Dollar” anbietet und dass ich für sowas auf keinen Fall so viel Geld ausgeben würde? Mittlerweile habe ich mir ein Spider-Man NFT geholt – für rund 900 Dollar. Wie es dazu kommen konnte, möchte ich euch in den folgenden Zeilen erklären. Dazu muss ich jedoch etwas ausholen.

Führ mich zum Schotter

Es dürfte wohl so Ende 2016 oder Anfang 2017 gewesen sein, als ich den Begriff “Blockchain” zum ersten Mal gehört hatte. Damals konnte kaum jemand etwas mit dieser Technologie und der Kryptowährung Bitcoin, die darauf basiert, anfangen. Zumindest kaum jemand den ich kannte. Mitte 2017 entschloss ich mich dann aber dazu, einen kleinen Betrag in BTC zu investieren. Eine gute Entscheidung wie sich schon wenige Monate danach herausstellen sollte.

Damals lag der Preis eines Bitcoin bei etwa 1.800 Euro, doch kurz darauf entflammte ein Hype und der Preis schoss auf fast 17.000 Euro hoch. So schnell wie der Preis nach oben ging, stürzte er jedoch wieder in die Tiefe und in den darauffolgenden Jahren flachte der Hype deutlich ab. Mich ließ dieses Thema aber nicht los. Ich wollte das Ganze besser verstehen und verbrachte viel Zeit mit Recherche, was mir die Augen öffnete.

Während ich 2017 nur an schnellem Profit interessiert war, hatte ich schließlich realisiert, wie bahnbrechend die Idee eines dezentralen Geldsystems ist. Mir wurde klar, dass ich mich viel früher mit der Technologie auseinandersetzen hätte sollen. Mittlerweile war ich mir sicher, dass die Blockchain die Welt verändern würde.

Heute sind diese Veränderungen deutlich spürbar: Das Land El Salvador akzeptiert Bitcoin mittlerweile als legales Zahlungsmittel, Unternehmen wie MicroStrategy und Tesla investieren in die Kryptowährung als Schutz vor Inflation und der Preis erreichte im vergangenen Jahr mit über 56.000 Euro einen neuen Höchststand. Warum meine Erfahrungen mt Bitcoin hier eine Rolle spielen, erfahrt ihr später noch.

Non-Fungible what?

Vermutlich irgendwann so zwischen 2018 und 2019 bekam ich dann Wind davon, dass sogenannte CryptoPunks, JPEGs auf Basis der Ethereum Blockchain, für tausende Euro den Besitzer wechselten und das kam mir so absurd vor, dass ich zu jener Zeit nicht einmal daran dachte, mich damit zu beschäftigen. Wieso sollte jemand so viel Kohle für ein “Pixelbild” ausgeben? Das ist doch total dämlich. Damals hatte ich noch keine Ahnung von Non-Fungible Token.

Diesen Begriff hörte ich zum ersten Mal Monate später, als Kings of Leon als erste Band ein NFT-Album veröffentlichte. Ein Kumpel (Hi Mike!) wollte es sich holen und ich machte mit, da ich mehr darüber erfahren wollte. Es war das teuerste Album, das ich mir je gekauft hatte. Insgesamt kostete mich der Spaß über 200 Euro in Ethereum, wegen des Hypes um den Release, der die Netzwerkgebühren zum Start nach oben katapultierte. Dabei war ich nicht mal ein Fan der Band.

Nun hatte ich es, mein erstes NFT-Album. Ein Bild, mit dem ich nicht wirklich etwas anfangen konnte und das auch keinen großen Wert hatte. Mittlerweile wird die Standardausführung – es gibt auch seltenere Premium-Varianten – zu einem billigeren Preis verkauft, als ich es erworben hatte (Danke Mike…). So kam es, dass ich mich nicht länger mit der Thematik auseinandersetzen wollte. Wieso auch? Ich hatte zu viel Kohle für ein Bild ausgegeben und ich wusste nicht einmal genau wieso. Ziemlich doof von mir, oder? Ich hatte das Interesse an der Nummer verloren, noch bevor ich überhaupt verstand, was NFTs eigentlich genau sind.

Ein großer Fehler.

Komm zum Punkt Alter!

In den darauffolgenden Monaten beschäftigte ich mich kaum noch mit NFTs. Mir war die Lust vergangen, aber hier und da hörte ich wieder davon, dass Bilder für unvorstellbare Summen verkauft wurden. Mein Interesse wurde dann von Neuem entfacht, als ich erfuhr, dass Menschen auf den Philippinen mit NFTs und Crypto-Games ihren Lebensunterhalt bestreiten. Diese NFTs schienen doch nicht ganz so sinnlos zu sein, wie ich zuvor angenommen hatte.

Ich bemerkte auch, dass immer mehr große Unternehmen, wie eben auch Marvel und Disney, in diesem Bereich tätig wurden. Zu diesem Zeitpunkt war mir aber noch immer nicht klar, warum das so war. Der Grund: Ich nahm mir nicht die Zeit dafür. Ich hatte einmal eine schlechte Erfahrung gemacht und mich abgewandt, anstatt mich mit der Materie zu beschäftigen, um sie wirklich zu verstehen.

Dann erinnerte ich mich daran, wie ich einmal gehört hatte, dass Investoren häufig Fehler machen oder Chancen verpassen, weil sie sich selbst keine Fehler eingestehen. Und genau das war auch mein Problem. Ich hatte für mich beschlossen, dass NFTs Quatsch sind und dass ein JPEG keine verdammte Million wert sein kann. Ich hatte meine Hausaufgaben nicht gemacht und dann musste ich daran denken, wie ich zum ersten Mal mit Bitcoin in Berührung kam. Hätte ich damals früher gehandelt …oh boy! Ich wollte diesen Fehler nicht noch einmal machen.

Ich nahm mir rund zwei Wochen Zeit, in denen ich jeden Tag recherchierte, mich mit der Technologie auseinandersetzte, den Markt beobachtete und verschiedenen Projekte analysierte. Ich tauschte mich mit Entwicklern, Programmierern und Künstlern aus. Ich hatte sogar die Gelegenheit, mit dem DOOM-Schöpfer John Romero zu quatschen. Ich erfuhr aus erster Hand, was da aktuell ensteht und mit welcher Leidenschaft sehr schlaue Menschen gerade dabei sind, das Internet, wie wir es kennen (Stichwort Metaverse), dank NFTs auf den Kopf zu stellen. Dann machte es Klick!

Das verändert alles

Ich fing an zu verstehen, wie bahnbrechend es ist, dass man dank der Blockchain, eine digitale Urheberschaft nachvollziehen kann und dass durch die unverfälschbaren Transaktionen, die für alle einsehbar sind, ein Handel möglich ist, der noch nie fairer war – vor allem für Sammler. Jeder kann von fast überall aus feststellen, wann welches NFT zu welchem Preis verkauft wurde. Abgesehen davon lässt sich die Herkunft eines Sammlerobjekts nahtlos verfolgen. Somit sind NFTs sehr fälschungssicher, vor allem wenn sie on-chain sind (wenn sich die dazugehörigen Daten auf keinem externen Server befinden), sie lassen sich in wenigen Sekunden weltweit übertragen und sie können nicht beschädigt werden. Der Traum eines jeden Sammlers.

Daher denke ich übrigens auch, dass NFTs die Welt der Videospiele nachhaltig verändern werden. Ich weiß, viele Gamer denken heute wie ich damals: Das braucht kein Mensch, hier versuchen uns Unternehmen das Geld aus der Tasche zu ziehen, der Spielspaß gerät ins Hintertreffen, also bitte lasst uns mit diesem Mist in Ruhe!

Wer sich aber mal die Zeit nimmt und tiefer gräbt, der wird schnell feststellen, dass diese Technologie für die Gaming-Branche – sowohl für Entwickler als auch für Spieler – eigentlich nur Vorteile mit sich bringt. Mal ehrlich: Ingame-Gegenstände, die man mit Echtgeld kaufen kann, werden nicht mehr verschwinden. Da habe ich doch lieber die Möglichkeit, diese im besten Fall in anderen Games zu verwenden oder sie ohne Probleme verkaufen zu können, oder? Genau das ermöglichen NFTs nämlich.

Kommen wir aber nun endlich zu Spider-Man. Wieso zur Hölle habe ich rund 900 Dollar dafür hingeblättert, wenn ich doch vorher nicht einmal bereit war, die Hälfte dafür auszugeben? Das ist schnell erklärt. Ich habe seinen wahren Wert erkannt, weil ich die darunterliegenden Technologie verstanden habe.

Das erste Heft mit dem Comic-Helden Spider-Man aus dem Jahr 1962 ist mittlerweile weit über 3 Millionen Dollar wert. Das besagte Spider-Man NFT ist das erste offizielle NFT von Marvel. Es ist limitiert, aktuell stehen nur wenige Exemplare zum Verkauf und es kann nie beschädigt oder gefälscht werden. Abgesehen davon finde ich es mittlerweile ziemlich cool.

Dazu kommt, dass der NFT-Markt gerade mit einer unglaublichen Geschwindigkeit wächst. Zum Vergleich: Im Januar 2021 lag die Zahl der aktiven Trader auf dem größten NFT-Handelsplatz OpenSea noch bei 7.000. Jetzt, nur ein Jahr später, handeln fast eine halbe Million Menschen regelmäßig auf der Plattform. Ich gehe davon aus, dass dieser Trend anhält und wir noch fast ganz am Anfang stehen.

Aber was noch viel wichiger ist: Durch NFTs habe ich sehr viele tolle Menschen kennegelernt, neue Freunde gefunden und mehr gelernt, als ich mir hätte vorstellen können. Das ist viel mehr wert als das teuerste NFT. Selbst wenn alles zum Teufel geht, kann mir das keiner mehr nehmen.

Da steht er nun. Spider-Man als NFT in meinem virtuellen und ansonsten leeren Tresorraum. Dort wird er vermutlich auch sehr lange bleiben und sich vielleicht über die Jahre hinweg sogar zum Kulturgut entwickeln – so wie das Comic Amazing Fantasy #15 aus dem Jahr 1962, in dem Spidey seinen allerersten Auftritt hatte.

Wenn ich recht behalte: Cool für mich. Wenn ich falsch liege: Dann habt ihr wenigstens was zu lachen.

In diesem Sinne: DYOR und wir sehen uns auf Discord. #WAGMI

Ein Kommentar

Antworten
  1. Reine Werbesendung

    Crypto-Währung hat immerhin einen Use-Case (Online-Kriminalität), NFTs sind reines Spekulationsobjekt ohne Deckung

    Nicht mal sehr “Crypto”, wenn alles über die selbe Börse läuft

  2. Du hast ihn vielen Worten mal überhaupt nichts erklärt.
    Dein Artikel ist eine reine Werbeveranstaltung für NFT´s und scheinbar hast du mit einigen Erklärungen gar nichts verstanden.
    Fälschungssicher? Die “Pixelbilder” liegen auf einem Server und wenn der weg ist hast du einen sehr teuren Link sonst nichts.

    • Das stimmt nur zum Teil. Der Trend geht stark zu on-chain. Da gibt es bereits einige sehr erfolgreiche Projekte. Und selbst bei NFTs, deren zugehöriges JPEG auf einem Server liegt, lässt sich die Urheberschaft und die Hekrunft ohne Probleme nachvollziehen.

      • diese sind aber NICHT unveränderbar wie hier behauptet wird. Das beste Beispiel ist der Affe mit der Nazibinde (Montana Black) der jetzt abgeändert worden ist? Wie das wenn es nicht möglich ist?
        Wenn der Server down geht, ist das Bild WEG. Es gibt schon mehrfach solche Fälle.
        Es ist viel zu TEUER das Bild als NFT zu machen, deswegen bekommst du “nur” ein Zertifikat mit dem Link zu deinem Bild.
        Ich hätte schon ein wenig mehr Erklärung zu diesem Thema erwartet, sonst kann so ein Artikel die Leute ins Unglück stürzen.

        • Wie gesagt, wenn das Projekt on-chain ist, dann ist das nicht möglich und hier gibt es bereits viele erfolgreiche Beispiele. Ich habe den entsprechenden Absatz angepasst. Das macht das klarer. Danke für den Hinweis: “Somit sind NFTs sehr fälschungssicher, vor allem, wenn sie on-chain sind (wenn sich die dazugehörigen Daten auf keinem externen Server befinden), sie lassen sich in wenigen Sekunden weltweit übertragen und sie können nicht beschädigt werden.”

          • Genau diese Beschreibung gehört in deinen Artikel.
            Der Unterschied zwischen on und off-chain, die gefahren dies sich dadurch ergeben und worin der Wert deines NFTs da liegt.
            Wenn jetzt jemand meint, er hat nun das Recht an diesem Bild und es ist ein Unikat, fällt er nämlich auf eine miese Masche rein.

          • Das kostet aber schon bei kleinen Dateien tausende von € und verschwendet entsprechend Strom (gutes CO2)

    • Viel Blabla und heiße Luft. Ich fasse zusammen: “Ich kann krass viel Geld machen.” Freunde kann man auch anders finden, seit wann braucht es dafür NFTs? NFTs werden nie und nimmer über ihre eigentlichen Games nutzbar sein, dafür müssten sich alle Publisher und Entwickler erst mal auf einen rechtlichen Rahmen einigen, so blöd werden die niemals sein. Dieser Artikel ist so überflüssig und bringt null neue Erkenntnisse. Es wird größtenteils nur vom Geld geredet und alles andere sind leere Heilsversprechen.

      • Danke für deine Meinung Sascha, aber für mich hört es sich so an als hättest du noch nicht verstanden, welche Möglichkeiten NFTs bieten. Was Games betrifft: Durch sie verbrennt man beispielsweise kein Geld mehr, wenn man sich Ingame-Gegenstände kauft. Das ist für mich ein unwiderlegbarer Vorteil. Das erkläre ich auch im Artikel.

        • Aber das ist doch einer der wesentlichen Kritiken der Gamer: Dass es wieder nur ums Geld geht. Klar hätte ich auf den ersten Blick auch nichts dagegen, wenn ich meine Skins etc. im Zweifel weiterverkaufen kann.

          Doch ist es mir das Wert, dass dafür Systeme und Strukuturen durch Publisher und Entwickler geschaffen werden, die wie Lootboxen, Cosmetics und MTX generell letztlich nur das Ziel verfolgen, alles und jedem ein Preisschild anzuhängen und unsere Geldbörsen weiter zu melken? Schon jetzt sind manche Games nicht wirklich auf Spaß ausgerichtet sondern dreht sich deren Gameplay um rein ökonomische Fragen – stehen keine Gamedesigner an deren Spitze sondern Marktanalysten. Und nun stoßen noch die NFTs dazu.

          Wenn man wenigstens so ehrlich wäre und zugeben würde, dass wir noch weit von einem Metaverse entfernt sind, wo sich ein technischer/gameplaybezogener Mehrwert aus den NFTs ergäbe. Aber wie schon zuvor erwähnt werden die meisten wenn nicht alle nur in den Originalgames nutzbar sein. Ubisoft z. B. wird niemals erlauben, dass ich einen Waffenskin z. B. in einem Spiel von EA benutzen kann. Vermutlich wird Ubisoft solch eine “Interoperabilität” nicht mal in deren eigenen Games erlauben. Selbst bei besten Absichten ist die technische Umsetzung schwierig. Es gibt Artikel, die das wie ich finde ziemlich treffend als “logistischen Wahnsinn” bezeichnen.

          • Danke für deine Meinung Sascha. Ich denke auch, dass das Risiko besteht, dass es einigen hier nur um Profit geht, aber das ändert nichts daran, dass ich die Grundidee großartig finde. Ich glaube in den richtigen Händen können NFTs die Branche psoitiv vorantreiben. Die Interoperabilität ist nur problematisch, wenn das die Publisher nicht zulassen. Das wird am Anfang vermutlich so sein, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das in den kommenden Jahren ändern könnte.

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